Als logische Sekunde, auch logische Minute oder rechtliche Sekunde bezeichnet man in der Rechtswissenschaft einen fiktiven Zeitraum, der zur Veranschaulichung zwischen zwei als aufeinanderfolgend vorgestellte juristische Ereignisse eingeschoben wird, die tatsächlich gleichzeitig sind, d. h. auf denselben physikalischen Zeitpunkt fallen oder mit demselben physikalischen Ereignis verbunden sind. Zum Einsatz kommt die logische Sekunde insbesondere dann, wenn eine Rechtsänderung auf eine Kette aufeinander aufbauender Rechtsgeschäfte zurückzuführen ist, die alle im gleichen Zeitpunkt wirksam werden.

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  • Als logische Sekunde, auch logische Minute oder rechtliche Sekunde bezeichnet man in der Rechtswissenschaft einen fiktiven Zeitraum, der zur Veranschaulichung zwischen zwei als aufeinanderfolgend vorgestellte juristische Ereignisse eingeschoben wird, die tatsächlich gleichzeitig sind, d. h. auf denselben physikalischen Zeitpunkt fallen oder mit demselben physikalischen Ereignis verbunden sind. Zum Einsatz kommt die logische Sekunde insbesondere dann, wenn eine Rechtsänderung auf eine Kette aufeinander aufbauender Rechtsgeschäfte zurückzuführen ist, die alle im gleichen Zeitpunkt wirksam werden. Günther Winkler definierte den Begriffgebrauch als „eine spezifisch rechtliche Denkform für die Zeit, durch die der zeitliche Anfang, der zeitliche Wechsel, und das zeitliche Ende der Zurechnung von dauerhaften Rechten und Pflichten und ebensolchen Rechtsverhältnissen zu verschiedenen Rechtssubjekten durch die Fiktion eines bloß gedachten, auf einen minimalen Zeitpunkt reduzierten Zeitraum voneinander unterschieden werden.“ Gerhard von Beseler (1878–1947) spricht in einem Aufsatz in einer Festschrift von 1951 für Fritz Schulz davon, dass zwischen der Freilassung eines Sklaven und seinem Erwerb des Erbrechtes eine logische Minute ablaufe. Karl Engisch führte 1950 in seiner Schrift Vom Weltbild des Juristen die logische Sekunde ein. 1962 deutete Franz Wieacker die logische als eine juristische Sekunde, welche die mit dem Wechsel von Rechten und Pflichten verbundene „Denkschwierigkeit“ löse. Diese ergibt sich einerseits aus der Annahme, dass eine Ursache einer Wirkung vorausgehen muss, und andererseits aus einer Verwechslung von idealer Zeit und empirischer Zeit. (de)
  • Als logische Sekunde, auch logische Minute oder rechtliche Sekunde bezeichnet man in der Rechtswissenschaft einen fiktiven Zeitraum, der zur Veranschaulichung zwischen zwei als aufeinanderfolgend vorgestellte juristische Ereignisse eingeschoben wird, die tatsächlich gleichzeitig sind, d. h. auf denselben physikalischen Zeitpunkt fallen oder mit demselben physikalischen Ereignis verbunden sind. Zum Einsatz kommt die logische Sekunde insbesondere dann, wenn eine Rechtsänderung auf eine Kette aufeinander aufbauender Rechtsgeschäfte zurückzuführen ist, die alle im gleichen Zeitpunkt wirksam werden. Günther Winkler definierte den Begriffgebrauch als „eine spezifisch rechtliche Denkform für die Zeit, durch die der zeitliche Anfang, der zeitliche Wechsel, und das zeitliche Ende der Zurechnung von dauerhaften Rechten und Pflichten und ebensolchen Rechtsverhältnissen zu verschiedenen Rechtssubjekten durch die Fiktion eines bloß gedachten, auf einen minimalen Zeitpunkt reduzierten Zeitraum voneinander unterschieden werden.“ Gerhard von Beseler (1878–1947) spricht in einem Aufsatz in einer Festschrift von 1951 für Fritz Schulz davon, dass zwischen der Freilassung eines Sklaven und seinem Erwerb des Erbrechtes eine logische Minute ablaufe. Karl Engisch führte 1950 in seiner Schrift Vom Weltbild des Juristen die logische Sekunde ein. 1962 deutete Franz Wieacker die logische als eine juristische Sekunde, welche die mit dem Wechsel von Rechten und Pflichten verbundene „Denkschwierigkeit“ löse. Diese ergibt sich einerseits aus der Annahme, dass eine Ursache einer Wirkung vorausgehen muss, und andererseits aus einer Verwechslung von idealer Zeit und empirischer Zeit. (de)
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  • Als logische Sekunde, auch logische Minute oder rechtliche Sekunde bezeichnet man in der Rechtswissenschaft einen fiktiven Zeitraum, der zur Veranschaulichung zwischen zwei als aufeinanderfolgend vorgestellte juristische Ereignisse eingeschoben wird, die tatsächlich gleichzeitig sind, d. h. auf denselben physikalischen Zeitpunkt fallen oder mit demselben physikalischen Ereignis verbunden sind. Zum Einsatz kommt die logische Sekunde insbesondere dann, wenn eine Rechtsänderung auf eine Kette aufeinander aufbauender Rechtsgeschäfte zurückzuführen ist, die alle im gleichen Zeitpunkt wirksam werden. (de)
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  • Logische Sekunde (de)
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