Versprecher, also unwillkürliche sprachliche Fehler, die beim Sprechen unterlaufen und nicht auf organische oder sonstige gesundheitliche Ursachen zurückgeführt werden können, sind (ebenso wie „Verleser“) seit dem Jahr 1895, in dem die Untersuchung Versprechen und Verlesen. Eine psychologisch-linguistische Studie von Rudolf Meringer und Karl Mayer erschien, immer wieder Gegenstand linguistischer Untersuchungen und Sammlungen gewesen. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, für die Fehlleistungen der Sprachproduktion (Sprechen, Gebärden, Schreiben, Tippen) verantwortlich gemacht werden und die sich besonders bemerkbar machen als antizipatorische oder repetitive Serialisierungsfehler – Auslassung (Elision; omission), Einfügung (Intrusion, addition), Ersetzung (das Substituting; mit der Sonde

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  • Versprecher, also unwillkürliche sprachliche Fehler, die beim Sprechen unterlaufen und nicht auf organische oder sonstige gesundheitliche Ursachen zurückgeführt werden können, sind (ebenso wie „Verleser“) seit dem Jahr 1895, in dem die Untersuchung Versprechen und Verlesen. Eine psychologisch-linguistische Studie von Rudolf Meringer und Karl Mayer erschien, immer wieder Gegenstand linguistischer Untersuchungen und Sammlungen gewesen. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, für die Fehlleistungen der Sprachproduktion (Sprechen, Gebärden, Schreiben, Tippen) verantwortlich gemacht werden und die sich besonders bemerkbar machen als antizipatorische oder repetitive Serialisierungsfehler – Auslassung (Elision; omission), Einfügung (Intrusion, addition), Ersetzung (das Substituting; mit der Sonderform des Austauschs der Metathese; permutation oder reversal etc.) – oder auch als Wort- sowie Phrasen-Substitution im Ganzen oder partiell, dann bezeichnet als Kontamination (eigentlich „Verschmutzung“; dies wie bei der Wort- und Phrasen-Substitution durch nahezu synonyme oder aber auch antonyme Wörter oder Phrasen), und zwar grundsätzlich als Versprechens-Einheiten von Sprechgesten (bezogen auf die Artikulationsstelle, z.B. metathetisch die Bilabialgeste allein versus die Dorsovelargeste allein, z.B. ohne jeweils zugehörige Nasalierung), von Lauten und Lautgruppen, Morphemen, ganzen oder aber nur Teilen von Wörtern (wie auch von Phrasen Syntagmen). Oft werden Versprecher sofort korrigiert, dies oft unbemerkt. Oft bleiben sie unbemerkt und der Sprecher behauptet, geäußert zu haben, was er zu sagen intendierte. Auf rund 1000 Wörter ist laut Busch-Lauer mit einem Versprecher zu rechnen. Verhören und Verlesen gehören nicht der Sprachproduktion an, sondern der Sprachperzeption. Versprecher (Lapsus linguae) sind immer unwillkürlich. Sie sind von „gewollten Versprechern“ zu unterscheiden, die womöglich die gleichen Formen aufweisen, aber – etwa in kabarettistischem Sketch – eben nicht auf Sprachplanungs- und Ausführungsfehler zurückführbar sind und die als Anspielung, Ironie, Satire oder Wortwitz und Wortspiel (engl. pun) eine besondere kommunikative Funktion ausüben sollen. Von einigen Forschern wird eine besondere Form der Versprecher dann angenommen, wenn diese den Eindruck erwecken, die sprachliche Fehlleistung verrate das heimliche Denken des Sprechers; solche scheinbar „verräterischen“ Versprecher werden als freudsche Versprecher bezeichnet. Helen Leuninger (1993: 113ff) vertritt (unter anderen Autoren) die Ansicht, dass es keiner solchen besonderen Kategorie bedarf, dass auch diese Versprecher Ergebnis von Fehlleistungen der Sprachplanung (andere Autoren: auch der Sprachausführung) seien und sie lediglich mehr über den „Möchtegernvoyeur, den Hörer nämlich“ als Interpretierenden verrieten als über den Sprecher. Nach Nora Wiedenmann (passim) sind sogen. freudsche Fehlleistungen unter allen Versprecher-Kategorien, entsprechend Struktur und versprochener Äußerungseinheit, zu finden. Nach Wiedenmann (passim) sollte die Bezeichnung Fehlleistung im Freudschen Sinne allgemein nicht auf Versprecher (speech errors) ausgeweitet werden. Von Versprechern zu unterscheiden sind Sprach- und Sprechstörungen, die auf Hirnschädigungen durch Schlaganfall, Trauma, Tumor und weitere Ursachen zurückführbar sind. In solchen Fällen handelt es sich u.a. um Aphasien. (de)
  • Versprecher, also unwillkürliche sprachliche Fehler, die beim Sprechen unterlaufen und nicht auf organische oder sonstige gesundheitliche Ursachen zurückgeführt werden können, sind (ebenso wie „Verleser“) seit dem Jahr 1895, in dem die Untersuchung Versprechen und Verlesen. Eine psychologisch-linguistische Studie von Rudolf Meringer und Karl Mayer erschien, immer wieder Gegenstand linguistischer Untersuchungen und Sammlungen gewesen. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, für die Fehlleistungen der Sprachproduktion (Sprechen, Gebärden, Schreiben, Tippen) verantwortlich gemacht werden und die sich besonders bemerkbar machen als antizipatorische oder repetitive Serialisierungsfehler – Auslassung (Elision; omission), Einfügung (Intrusion, addition), Ersetzung (das Substituting; mit der Sonderform des Austauschs der Metathese; permutation oder reversal etc.) – oder auch als Wort- sowie Phrasen-Substitution im Ganzen oder partiell, dann bezeichnet als Kontamination (eigentlich „Verschmutzung“; dies wie bei der Wort- und Phrasen-Substitution durch nahezu synonyme oder aber auch antonyme Wörter oder Phrasen), und zwar grundsätzlich als Versprechens-Einheiten von Sprechgesten (bezogen auf die Artikulationsstelle, z.B. metathetisch die Bilabialgeste allein versus die Dorsovelargeste allein, z.B. ohne jeweils zugehörige Nasalierung), von Lauten und Lautgruppen, Morphemen, ganzen oder aber nur Teilen von Wörtern (wie auch von Phrasen Syntagmen). Oft werden Versprecher sofort korrigiert, dies oft unbemerkt. Oft bleiben sie unbemerkt und der Sprecher behauptet, geäußert zu haben, was er zu sagen intendierte. Auf rund 1000 Wörter ist laut Busch-Lauer mit einem Versprecher zu rechnen. Verhören und Verlesen gehören nicht der Sprachproduktion an, sondern der Sprachperzeption. Versprecher (Lapsus linguae) sind immer unwillkürlich. Sie sind von „gewollten Versprechern“ zu unterscheiden, die womöglich die gleichen Formen aufweisen, aber – etwa in kabarettistischem Sketch – eben nicht auf Sprachplanungs- und Ausführungsfehler zurückführbar sind und die als Anspielung, Ironie, Satire oder Wortwitz und Wortspiel (engl. pun) eine besondere kommunikative Funktion ausüben sollen. Von einigen Forschern wird eine besondere Form der Versprecher dann angenommen, wenn diese den Eindruck erwecken, die sprachliche Fehlleistung verrate das heimliche Denken des Sprechers; solche scheinbar „verräterischen“ Versprecher werden als freudsche Versprecher bezeichnet. Helen Leuninger (1993: 113ff) vertritt (unter anderen Autoren) die Ansicht, dass es keiner solchen besonderen Kategorie bedarf, dass auch diese Versprecher Ergebnis von Fehlleistungen der Sprachplanung (andere Autoren: auch der Sprachausführung) seien und sie lediglich mehr über den „Möchtegernvoyeur, den Hörer nämlich“ als Interpretierenden verrieten als über den Sprecher. Nach Nora Wiedenmann (passim) sind sogen. freudsche Fehlleistungen unter allen Versprecher-Kategorien, entsprechend Struktur und versprochener Äußerungseinheit, zu finden. Nach Wiedenmann (passim) sollte die Bezeichnung Fehlleistung im Freudschen Sinne allgemein nicht auf Versprecher (speech errors) ausgeweitet werden. Von Versprechern zu unterscheiden sind Sprach- und Sprechstörungen, die auf Hirnschädigungen durch Schlaganfall, Trauma, Tumor und weitere Ursachen zurückführbar sind. In solchen Fällen handelt es sich u.a. um Aphasien. (de)
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  • Versprecher, also unwillkürliche sprachliche Fehler, die beim Sprechen unterlaufen und nicht auf organische oder sonstige gesundheitliche Ursachen zurückgeführt werden können, sind (ebenso wie „Verleser“) seit dem Jahr 1895, in dem die Untersuchung Versprechen und Verlesen. Eine psychologisch-linguistische Studie von Rudolf Meringer und Karl Mayer erschien, immer wieder Gegenstand linguistischer Untersuchungen und Sammlungen gewesen. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, für die Fehlleistungen der Sprachproduktion (Sprechen, Gebärden, Schreiben, Tippen) verantwortlich gemacht werden und die sich besonders bemerkbar machen als antizipatorische oder repetitive Serialisierungsfehler – Auslassung (Elision; omission), Einfügung (Intrusion, addition), Ersetzung (das Substituting; mit der Sonde (de)
  • Versprecher, also unwillkürliche sprachliche Fehler, die beim Sprechen unterlaufen und nicht auf organische oder sonstige gesundheitliche Ursachen zurückgeführt werden können, sind (ebenso wie „Verleser“) seit dem Jahr 1895, in dem die Untersuchung Versprechen und Verlesen. Eine psychologisch-linguistische Studie von Rudolf Meringer und Karl Mayer erschien, immer wieder Gegenstand linguistischer Untersuchungen und Sammlungen gewesen. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, für die Fehlleistungen der Sprachproduktion (Sprechen, Gebärden, Schreiben, Tippen) verantwortlich gemacht werden und die sich besonders bemerkbar machen als antizipatorische oder repetitive Serialisierungsfehler – Auslassung (Elision; omission), Einfügung (Intrusion, addition), Ersetzung (das Substituting; mit der Sonde (de)
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  • Linguistische Versprecher-Theorien (de)
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