Als Ligne claire (franz.: ‚klare Linie‘) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden.

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  • Als Ligne claire (franz.: ‚klare Linie‘) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden. Neben Hergé gelten vor allem auch seine früheren Mitarbeiter Jacques Martin (Alix) und E. P. Jacobs (Blake und Mortimer) als Vertreter der klassischen Ligne claire. Zu den modernen Vertretern kann man u. a. André Juillard, Frank Le Gall, Jacques Tardi, Theo van den Boogaard und Vittorio Giardino zählen. Auch Yves Chaland verwendete die Ligne claire. Er wandelte sie aber dann in den 1980er zu seinem eigenen Stil ab. Dieser wird als Atomstil bezeichnet und beschäftigt sich visuell mit den 1950er Jahren. Bekannt ist der Stil aus der Serie Freddy Lombard. Da die Pioniere der Ligne claire ihr Forum vorwiegend in der Comiczeitschrift Tintin (Tim und Struppi) fanden, diente der Begriff zeitweilig auch zur Abgrenzung gegen das konkurrierende Magazin Spirou, dessen vorherrschender Stil unter dem Begriff École Marcinelle zusammengefasst wird. Diese stilistische Grenze zwischen den Verlagshäusern hat sich jedoch mit der Zeit verwischt, da beispielsweise prägende Zeichner der École Marcinelle wie André Franquin oder Peyo gelegentlich auch für Tintin arbeiteten. Auch haben Vertreter beider Schulen Stilelemente des jeweils anderen Lagers aufgegriffen. Laut dem Comiczeichner und -theoretiker Scott McCloud fällt es dem Leser eines Ligne-claire-Comics leichter, sich mit den so dargestellten Charakteren zu identifizieren, da ihre Gesichtszüge kaum definiert und damit für die Einfühlung des Lesers offen sind. (de)
  • Als Ligne claire (franz.: ‚klare Linie‘) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden. Neben Hergé gelten vor allem auch seine früheren Mitarbeiter Jacques Martin (Alix) und E. P. Jacobs (Blake und Mortimer) als Vertreter der klassischen Ligne claire. Zu den modernen Vertretern kann man u. a. André Juillard, Frank Le Gall, Jacques Tardi, Theo van den Boogaard und Vittorio Giardino zählen. Auch Yves Chaland verwendete die Ligne claire. Er wandelte sie aber dann in den 1980er zu seinem eigenen Stil ab. Dieser wird als Atomstil bezeichnet und beschäftigt sich visuell mit den 1950er Jahren. Bekannt ist der Stil aus der Serie Freddy Lombard. Da die Pioniere der Ligne claire ihr Forum vorwiegend in der Comiczeitschrift Tintin (Tim und Struppi) fanden, diente der Begriff zeitweilig auch zur Abgrenzung gegen das konkurrierende Magazin Spirou, dessen vorherrschender Stil unter dem Begriff École Marcinelle zusammengefasst wird. Diese stilistische Grenze zwischen den Verlagshäusern hat sich jedoch mit der Zeit verwischt, da beispielsweise prägende Zeichner der École Marcinelle wie André Franquin oder Peyo gelegentlich auch für Tintin arbeiteten. Auch haben Vertreter beider Schulen Stilelemente des jeweils anderen Lagers aufgegriffen. Laut dem Comiczeichner und -theoretiker Scott McCloud fällt es dem Leser eines Ligne-claire-Comics leichter, sich mit den so dargestellten Charakteren zu identifizieren, da ihre Gesichtszüge kaum definiert und damit für die Einfühlung des Lesers offen sind. (de)
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  • Als Ligne claire (franz.: ‚klare Linie‘) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden. (de)
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  • Ligne claire (de)
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