Lièzǐ (auch Liä Dsi, Lieh-tzu oder Liä-Tse, 列 子), Meister Lie, (um 450 v. Chr.) war ein chinesischer Philosoph der daoistischen Richtung, der das Werk Das wahre Buch vom quellenden Urgrund (ins Deutsche übersetzt von Richard Wilhelm) verfasst haben soll, das nach ihm auch Liezi genannt wird. Liezi soll ein sehr zurückgezogenes Leben geführt haben, woraus sich erklärt, dass keine Aufzeichnungen über ihn bestehen. Er soll sich von allen Ämtern ferngehalten haben (Buch II, 14.) und sogar ein Geschenk des Ministerpräsidenten abgelehnt haben (Buch VIII, 6.). Richard Wilhelm weist schon in seiner Einleitung darauf hin, dass von den beiden Protagonisten, von welchen dieses Buch hauptsächlich handelt (Liä Yü Kou und Yang Dschu), lediglich für Letzteren historische Belege existieren. Eine andere Au

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  • Lièzǐ (auch Liä Dsi, Lieh-tzu oder Liä-Tse, 列 子), Meister Lie, (um 450 v. Chr.) war ein chinesischer Philosoph der daoistischen Richtung, der das Werk Das wahre Buch vom quellenden Urgrund (ins Deutsche übersetzt von Richard Wilhelm) verfasst haben soll, das nach ihm auch Liezi genannt wird. Liezi soll ein sehr zurückgezogenes Leben geführt haben, woraus sich erklärt, dass keine Aufzeichnungen über ihn bestehen. Er soll sich von allen Ämtern ferngehalten haben (Buch II, 14.) und sogar ein Geschenk des Ministerpräsidenten abgelehnt haben (Buch VIII, 6.). Richard Wilhelm weist schon in seiner Einleitung darauf hin, dass von den beiden Protagonisten, von welchen dieses Buch hauptsächlich handelt (Liä Yü Kou und Yang Dschu), lediglich für Letzteren historische Belege existieren. Eine andere Auffassung, worin das Buch in der Zeit etwa zwischen 300 v. Chr. und 300 n. Chr. entstanden sein soll, wird vertreten z. B. von der daoistischen Lehrerin Eva Wong (in: Die Lehren des Tao, Ullstein Verlag). Neuere Forschungen gehen allerdings davon aus, dass jenes Buch erst um 350 v. Chr. - also nach seiner Zeit - entstanden ist, und stellen sogar seine Existenz in Frage. Andere Forschungen besagen jedoch, dass das Buch einen Kern enthält, der wahrscheinlich von Liezi selbst stammt und von seinen Schülern zusammengetragen wurde. Im Zhuangzi spielt die Person des Liezi eine wichtige Rolle, er erscheint z. B. als daoistischer Heiliger (Zhenren), der auf dem Wind reiten kann. Richard Wilhelm, welcher in seinem Werk den Standpunkt des Daoismus als Philosophie vertrat, bemerkte dazu in seiner Einleitung zu Liä Dsi: „Dass er zum Abschluss seiner Lehre soweit in der Geistigkeit vorgeschritten war, dass er auf dem Winde reiten konnte (s. II, 3), dürfen wir ihm nicht so schwer anrechnen, dass wir deshalb seine Existenz bezweifeln müssten, zumal er sich, seiner eignen Aussage nach, zu jener Zeit im Stadium höchster Ekstase befand.“ – Richard Wilhelm: Liä Dsi Ein erster Kommentar wurde laut Richard Wilhelm (Einleitung zu Liä Dsi) von Dschang Dschan während der Dsin-Dynastie erstellt, welche er für den Zeitraum 265–420 n. Chr datiert. Nach Eva Wong heißt diese Dynastie Chin-Dynastie, welche sie auf 317–420 n. Chr. datiert, jedoch gibt sie in ihrer Einleitung zu den Beispieltexten aus Lieh-tzu (Liezi) hierzu nicht den Namen des Verfassers an (Eva Wong: „Die Lehren des Tao“, Ullstein Verlag). Richard Wilhelm führt in seiner Einleitung weiter aus, dass dem Buch unter Kaiser Hüan Dsung (713–756) der Titel Tschung Hü Dschen Ging (Wahres Buch vom quellenden Urgrund) verliehen wurde. 1804 wurde in einem daoistischen Kloster in Nanking ein verschollen geglaubter Kommentar von Lu Dschung Yüan (Tang-Zeit) aufgefunden. Für seine Übersetzung benutzte Richard Wilhelm diesen Kommentar, zusammen mit einem Faksimiledruck aus der Sung-Dynastie, sowie eine neue Ausgabe aus dem Jahr 1877. (de)
  • Lièzǐ (auch Liä Dsi, Lieh-tzu oder Liä-Tse, 列 子), Meister Lie, (um 450 v. Chr.) war ein chinesischer Philosoph der daoistischen Richtung, der das Werk Das wahre Buch vom quellenden Urgrund (ins Deutsche übersetzt von Richard Wilhelm) verfasst haben soll, das nach ihm auch Liezi genannt wird. Liezi soll ein sehr zurückgezogenes Leben geführt haben, woraus sich erklärt, dass keine Aufzeichnungen über ihn bestehen. Er soll sich von allen Ämtern ferngehalten haben (Buch II, 14.) und sogar ein Geschenk des Ministerpräsidenten abgelehnt haben (Buch VIII, 6.). Richard Wilhelm weist schon in seiner Einleitung darauf hin, dass von den beiden Protagonisten, von welchen dieses Buch hauptsächlich handelt (Liä Yü Kou und Yang Dschu), lediglich für Letzteren historische Belege existieren. Eine andere Auffassung, worin das Buch in der Zeit etwa zwischen 300 v. Chr. und 300 n. Chr. entstanden sein soll, wird vertreten z. B. von der daoistischen Lehrerin Eva Wong (in: Die Lehren des Tao, Ullstein Verlag). Neuere Forschungen gehen allerdings davon aus, dass jenes Buch erst um 350 v. Chr. - also nach seiner Zeit - entstanden ist, und stellen sogar seine Existenz in Frage. Andere Forschungen besagen jedoch, dass das Buch einen Kern enthält, der wahrscheinlich von Liezi selbst stammt und von seinen Schülern zusammengetragen wurde. Im Zhuangzi spielt die Person des Liezi eine wichtige Rolle, er erscheint z. B. als daoistischer Heiliger (Zhenren), der auf dem Wind reiten kann. Richard Wilhelm, welcher in seinem Werk den Standpunkt des Daoismus als Philosophie vertrat, bemerkte dazu in seiner Einleitung zu Liä Dsi: „Dass er zum Abschluss seiner Lehre soweit in der Geistigkeit vorgeschritten war, dass er auf dem Winde reiten konnte (s. II, 3), dürfen wir ihm nicht so schwer anrechnen, dass wir deshalb seine Existenz bezweifeln müssten, zumal er sich, seiner eignen Aussage nach, zu jener Zeit im Stadium höchster Ekstase befand.“ – Richard Wilhelm: Liä Dsi Ein erster Kommentar wurde laut Richard Wilhelm (Einleitung zu Liä Dsi) von Dschang Dschan während der Dsin-Dynastie erstellt, welche er für den Zeitraum 265–420 n. Chr datiert. Nach Eva Wong heißt diese Dynastie Chin-Dynastie, welche sie auf 317–420 n. Chr. datiert, jedoch gibt sie in ihrer Einleitung zu den Beispieltexten aus Lieh-tzu (Liezi) hierzu nicht den Namen des Verfassers an (Eva Wong: „Die Lehren des Tao“, Ullstein Verlag). Richard Wilhelm führt in seiner Einleitung weiter aus, dass dem Buch unter Kaiser Hüan Dsung (713–756) der Titel Tschung Hü Dschen Ging (Wahres Buch vom quellenden Urgrund) verliehen wurde. 1804 wurde in einem daoistischen Kloster in Nanking ein verschollen geglaubter Kommentar von Lu Dschung Yüan (Tang-Zeit) aufgefunden. Für seine Übersetzung benutzte Richard Wilhelm diesen Kommentar, zusammen mit einem Faksimiledruck aus der Sung-Dynastie, sowie eine neue Ausgabe aus dem Jahr 1877. (de)
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