Als Leerkosten (englisch idle cost, non-necessary-cost) bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre einen Teil der Fixkosten. Der Begriff gehört zur Teilkostenrechnung. Es handelt sich dabei gedanklich um fixe Kosten, die aufgrund nicht genutzter Kapazitäten entstehen. Entsprechend dazu sind die Nutzkosten der Teil der fixen Kosten, der zu einem Nutzen führt. Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz- und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip. Berechnung der Leerkosten mithilfe des Beschäftigungsgrads: mit : Leerkosten : Istbeschäftigung : Kapazität : (gesamte) Fixkosten

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  • Als Leerkosten (englisch idle cost, non-necessary-cost) bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre einen Teil der Fixkosten. Der Begriff gehört zur Teilkostenrechnung. Es handelt sich dabei gedanklich um fixe Kosten, die aufgrund nicht genutzter Kapazitäten entstehen. Entsprechend dazu sind die Nutzkosten der Teil der fixen Kosten, der zu einem Nutzen führt. Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz- und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip. Da die Leerkosten Teil der ohnehin in voller Höhe entstehenden Fixkosten sind, lassen sie sich nicht „einsparen“, sondern lediglich in Nutzkosten umwandeln. Vorübergehende Leerkosten können aufgrund interner Faktoren (zum Beispiel durch die Krankheit von Angestellten) aber auch externer Faktoren (kein Bedarf für das erzeugte Produkt) entstehen. In Industrien mit hoher Anlagevermögensintensität (engl. asset intensive), d. h. einem hohen Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen, gehen Leerkosten aufgrund weltweiter Anlagen-Überkapazitäten dauerhaft in die Rentabilitätsrechnungen ein (z. B. bei Commodities in der Chemischen Industrie). Leerkosten können aber auch strukturell notwendig sein: Durch hohe Anforderungen an die Flexibilität eines Unternehmens entsteht ein permanenter, strukturell nicht völlig zu vermeidender Wechsel zwischen Kapazitätsengpässen und Überkapazitäten (= Leerkosten). Im Falle der Personalfixkosten wird versucht, die Leerkosten durch Flexibilisierung der Arbeitszeit zu minimieren. Bei Dienstleistungsunternehmen, in denen die Produktionsfixkosten im Wesentlichen aus Personalkosten bestehen, ist zu beachten, dass das Vorhalten von Ressourcen (=Leerkosten im klassischen Sinne) vom Kunden als Qualitätsmerkmal empfunden wird, insbesondere wenn die Dienstleistung in Zusammenarbeit mit dem Kunden erbracht wird. Ein Weg, dies in einer Leerkostenbetrachtung abzubilden, ist die Differenzierung der Nutzkosten in Beanspruchungsnutzen/eigentliche Nutzkosten und Bereithaltungsnutzen/Bereitschaftskosten. Berechnung der Leerkosten mithilfe des Beschäftigungsgrads: mit : Leerkosten : Istbeschäftigung : Kapazität : (gesamte) Fixkosten Bei einem Beschäftigungsgrad von 100 (sog. Kapazität) sind alle Fixkosten Nutzkosten und die Leerkosten Null. In der IT- Branche spricht man von einem optimalen Beschäftigungsgrad (Auslastungsgrad), der in der Regel bei 80–85 % liegt. (de)
  • Als Leerkosten (englisch idle cost, non-necessary-cost) bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre einen Teil der Fixkosten. Der Begriff gehört zur Teilkostenrechnung. Es handelt sich dabei gedanklich um fixe Kosten, die aufgrund nicht genutzter Kapazitäten entstehen. Entsprechend dazu sind die Nutzkosten der Teil der fixen Kosten, der zu einem Nutzen führt. Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz- und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip. Da die Leerkosten Teil der ohnehin in voller Höhe entstehenden Fixkosten sind, lassen sie sich nicht „einsparen“, sondern lediglich in Nutzkosten umwandeln. Vorübergehende Leerkosten können aufgrund interner Faktoren (zum Beispiel durch die Krankheit von Angestellten) aber auch externer Faktoren (kein Bedarf für das erzeugte Produkt) entstehen. In Industrien mit hoher Anlagevermögensintensität (engl. asset intensive), d. h. einem hohen Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen, gehen Leerkosten aufgrund weltweiter Anlagen-Überkapazitäten dauerhaft in die Rentabilitätsrechnungen ein (z. B. bei Commodities in der Chemischen Industrie). Leerkosten können aber auch strukturell notwendig sein: Durch hohe Anforderungen an die Flexibilität eines Unternehmens entsteht ein permanenter, strukturell nicht völlig zu vermeidender Wechsel zwischen Kapazitätsengpässen und Überkapazitäten (= Leerkosten). Im Falle der Personalfixkosten wird versucht, die Leerkosten durch Flexibilisierung der Arbeitszeit zu minimieren. Bei Dienstleistungsunternehmen, in denen die Produktionsfixkosten im Wesentlichen aus Personalkosten bestehen, ist zu beachten, dass das Vorhalten von Ressourcen (=Leerkosten im klassischen Sinne) vom Kunden als Qualitätsmerkmal empfunden wird, insbesondere wenn die Dienstleistung in Zusammenarbeit mit dem Kunden erbracht wird. Ein Weg, dies in einer Leerkostenbetrachtung abzubilden, ist die Differenzierung der Nutzkosten in Beanspruchungsnutzen/eigentliche Nutzkosten und Bereithaltungsnutzen/Bereitschaftskosten. Berechnung der Leerkosten mithilfe des Beschäftigungsgrads: mit : Leerkosten : Istbeschäftigung : Kapazität : (gesamte) Fixkosten Bei einem Beschäftigungsgrad von 100 (sog. Kapazität) sind alle Fixkosten Nutzkosten und die Leerkosten Null. In der IT- Branche spricht man von einem optimalen Beschäftigungsgrad (Auslastungsgrad), der in der Regel bei 80–85 % liegt. (de)
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  • Als Leerkosten (englisch idle cost, non-necessary-cost) bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre einen Teil der Fixkosten. Der Begriff gehört zur Teilkostenrechnung. Es handelt sich dabei gedanklich um fixe Kosten, die aufgrund nicht genutzter Kapazitäten entstehen. Entsprechend dazu sind die Nutzkosten der Teil der fixen Kosten, der zu einem Nutzen führt. Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz- und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip. Berechnung der Leerkosten mithilfe des Beschäftigungsgrads: mit : Leerkosten : Istbeschäftigung : Kapazität : (gesamte) Fixkosten (de)
  • Als Leerkosten (englisch idle cost, non-necessary-cost) bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre einen Teil der Fixkosten. Der Begriff gehört zur Teilkostenrechnung. Es handelt sich dabei gedanklich um fixe Kosten, die aufgrund nicht genutzter Kapazitäten entstehen. Entsprechend dazu sind die Nutzkosten der Teil der fixen Kosten, der zu einem Nutzen führt. Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz- und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip. Berechnung der Leerkosten mithilfe des Beschäftigungsgrads: mit : Leerkosten : Istbeschäftigung : Kapazität : (gesamte) Fixkosten (de)
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