Das Königtum der Dagomba befindet sich im nördlichen Teil des heutigen Ghana. Als souveräner Staat existierte das Königreich fast 500 Jahre: von 1409 bis ca. 1899. 1899 wurde es der britischen (siehe unter Goldküste (Kolonie)) bzw. deutschen (siehe unter Togoland) Kolonialherrschaft unterworfen. Diese späte Kolonialisierung hatte u.a. damit zu tun, dass das Dagombareich in einem zwischen Briten und Deutschen umstrittenen Gebiet, dem so genannten Salaga-Gebiet, lag. Von 1744 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Dagomba außerdem dem Ashanti-Königreich tributpflichtig.

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  • Das Königtum der Dagomba befindet sich im nördlichen Teil des heutigen Ghana. Als souveräner Staat existierte das Königreich fast 500 Jahre: von 1409 bis ca. 1899. 1899 wurde es der britischen (siehe unter Goldküste (Kolonie)) bzw. deutschen (siehe unter Togoland) Kolonialherrschaft unterworfen. Diese späte Kolonialisierung hatte u.a. damit zu tun, dass das Dagombareich in einem zwischen Briten und Deutschen umstrittenen Gebiet, dem so genannten Salaga-Gebiet, lag. Von 1744 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Dagomba außerdem dem Ashanti-Königreich tributpflichtig. Auch heute noch sind die Traditionen des Dagombakönigtums lebendig. Als Dagbon Traditional Kingdom ist das Dagombakönigtum offiziell anerkannt und bildet eine parallele Struktur zu den Institutionen des modernen Ghana. Der Herrscher dieses Königtums ist der Ya Na, dessen Gericht und Verwaltung sich in der Stadt Yendi befindet. Das Königreich der Dagomba besitzt traditionelle verwaltungstechnische Zuständigkeiten für verschiedene akephale Ethnien ihres Gebietes, d.h. für solche Ethnien, die keine institutionalisierte Herrschaft kennen, sondern von Respektspersonen geführt werden bzw. ihre Entscheidungen im Konsens treffen. Dies sind etwa die Konkomba, die Bimoba, die Chakosi, die Basaari, die Chamba und die Zantasi. Diese ethnischen Minderheiten haben ein Mitspracherecht im Königreich, fühlen sich aber häufig diskriminiert, was in den 1990er Jahren zu blutigen Ausschreitungen geführt hat (siehe hier). Die drei Völkerschaften Mossi, Mamprusi und Dagomba haben im 14. und 15. Jahrhundert im heutigen Burkina Faso und Nordghana große Reiche errichtet, die aufgrund der kulturellen Verwandtschaft und ähnlicher Strukturen häufig unter dem Namen Mossi-Staaten zusammengefasst werden. Es handelt sich dabei neben dem Dagombakönigreich um die Reiche Yatenga, Ouagadougou, Gulmu und das Mamprusireich. (de)
  • Das Königtum der Dagomba befindet sich im nördlichen Teil des heutigen Ghana. Als souveräner Staat existierte das Königreich fast 500 Jahre: von 1409 bis ca. 1899. 1899 wurde es der britischen (siehe unter Goldküste (Kolonie)) bzw. deutschen (siehe unter Togoland) Kolonialherrschaft unterworfen. Diese späte Kolonialisierung hatte u.a. damit zu tun, dass das Dagombareich in einem zwischen Briten und Deutschen umstrittenen Gebiet, dem so genannten Salaga-Gebiet, lag. Von 1744 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Dagomba außerdem dem Ashanti-Königreich tributpflichtig. Auch heute noch sind die Traditionen des Dagombakönigtums lebendig. Als Dagbon Traditional Kingdom ist das Dagombakönigtum offiziell anerkannt und bildet eine parallele Struktur zu den Institutionen des modernen Ghana. Der Herrscher dieses Königtums ist der Ya Na, dessen Gericht und Verwaltung sich in der Stadt Yendi befindet. Das Königreich der Dagomba besitzt traditionelle verwaltungstechnische Zuständigkeiten für verschiedene akephale Ethnien ihres Gebietes, d.h. für solche Ethnien, die keine institutionalisierte Herrschaft kennen, sondern von Respektspersonen geführt werden bzw. ihre Entscheidungen im Konsens treffen. Dies sind etwa die Konkomba, die Bimoba, die Chakosi, die Basaari, die Chamba und die Zantasi. Diese ethnischen Minderheiten haben ein Mitspracherecht im Königreich, fühlen sich aber häufig diskriminiert, was in den 1990er Jahren zu blutigen Ausschreitungen geführt hat (siehe hier). Die drei Völkerschaften Mossi, Mamprusi und Dagomba haben im 14. und 15. Jahrhundert im heutigen Burkina Faso und Nordghana große Reiche errichtet, die aufgrund der kulturellen Verwandtschaft und ähnlicher Strukturen häufig unter dem Namen Mossi-Staaten zusammengefasst werden. Es handelt sich dabei neben dem Dagombakönigreich um die Reiche Yatenga, Ouagadougou, Gulmu und das Mamprusireich. (de)
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  • Das Königtum der Dagomba befindet sich im nördlichen Teil des heutigen Ghana. Als souveräner Staat existierte das Königreich fast 500 Jahre: von 1409 bis ca. 1899. 1899 wurde es der britischen (siehe unter Goldküste (Kolonie)) bzw. deutschen (siehe unter Togoland) Kolonialherrschaft unterworfen. Diese späte Kolonialisierung hatte u.a. damit zu tun, dass das Dagombareich in einem zwischen Briten und Deutschen umstrittenen Gebiet, dem so genannten Salaga-Gebiet, lag. Von 1744 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Dagomba außerdem dem Ashanti-Königreich tributpflichtig. (de)
  • Das Königtum der Dagomba befindet sich im nördlichen Teil des heutigen Ghana. Als souveräner Staat existierte das Königreich fast 500 Jahre: von 1409 bis ca. 1899. 1899 wurde es der britischen (siehe unter Goldküste (Kolonie)) bzw. deutschen (siehe unter Togoland) Kolonialherrschaft unterworfen. Diese späte Kolonialisierung hatte u.a. damit zu tun, dass das Dagombareich in einem zwischen Briten und Deutschen umstrittenen Gebiet, dem so genannten Salaga-Gebiet, lag. Von 1744 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Dagomba außerdem dem Ashanti-Königreich tributpflichtig. (de)
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  • Königtum Dagomba (de)
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