Die kubische Anisotropie, gehörend zum gleichnamigen Kristallsystem, ist die einfachste Art der Richtungsabhängigkeit eines Materials. Das kubische Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die in vier unterschiedlichen Richtungen jeweils eine dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse besitzen. Diese vier dreizähligen Achsen verlaufen in kubischen Kristallen entlang der vier Raumdiagonalen der Elementarzellen, deren Gestalt einem Würfel entspricht, siehe oberes Bild. In kubisch anisotropen Materialien sind die Atome in einem hexagonalen Gitter wie im oberen Bild oder wie im Diamant angeordnet, was die untere Animation darstellt.

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  • Die kubische Anisotropie, gehörend zum gleichnamigen Kristallsystem, ist die einfachste Art der Richtungsabhängigkeit eines Materials. Das kubische Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die in vier unterschiedlichen Richtungen jeweils eine dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse besitzen. Diese vier dreizähligen Achsen verlaufen in kubischen Kristallen entlang der vier Raumdiagonalen der Elementarzellen, deren Gestalt einem Würfel entspricht, siehe oberes Bild. In kubisch anisotropen Materialien sind die Atome in einem hexagonalen Gitter wie im oberen Bild oder wie im Diamant angeordnet, was die untere Animation darstellt. Kubisch anisotrope Materialien haben die folgenden Eigenschaften: 1. * Das Kraft-Verformungs-Verhalten ändert sich nicht, wenn das Material um 90° um bestimmte, aufeinander senkrecht stehende Achsen, die Orthotropieachsen, gedreht wird (im Bild schwarz, Kochsalzstruktur). 2. * Im Bezugssystem parallel zu diesen Achsen gibt es keine Kopplung zwischen Normaldehnungen und Schubverzerrungen. 3. * Ein ebenso unverändertes Kraft-Verformungs-Verhalten zeigt sich, wenn das Material um 120° um bestimmte Achsen (die Raumdiagonalen, eine davon im Bild rot) oder um 180° um die Orthotropieachsen gedreht wird (Diamantstruktur, siehe Animation rechts). Die kubische Anisotropie besitzt als Folge hiervon zwei Symmetriegruppen. Den speziellen Fall, dass ein Material (an einem Teilchen) unabhängig von der Belastungsrichtung jeweils dasselbe Kraft-Verformungs-Verhalten zeigt, wird als Isotropie bezeichnet. Den allgemeinen Fall, dass das Kraft-Verformungs-Verhalten von der Belastungsrichtung abhängt, wird dagegen als Anisotropie bezeichnet. Die kubische Anisotropie ist ein Spezialfall der Orthotropie und enthält ihrerseits die Isotropie als Sonderfall. Ein nicht-isotropes, kubisch anisotropes Material ist nicht transversal Isotrop. (Transversale Isotropie ist ein anderer Spezialfall der Orthotropie und enthält ihrerseits auch die Isotropie als Sonderfall.) Viele Metalle und deren Salze sind kubisch anisotrop, z. B. Halbleitermetalle, die in der Halbleitertechnologie der Elektronik eine wichtige Rolle spielen, Alkalimetalle und deren Salze. (de)
  • Die kubische Anisotropie, gehörend zum gleichnamigen Kristallsystem, ist die einfachste Art der Richtungsabhängigkeit eines Materials. Das kubische Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die in vier unterschiedlichen Richtungen jeweils eine dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse besitzen. Diese vier dreizähligen Achsen verlaufen in kubischen Kristallen entlang der vier Raumdiagonalen der Elementarzellen, deren Gestalt einem Würfel entspricht, siehe oberes Bild. In kubisch anisotropen Materialien sind die Atome in einem hexagonalen Gitter wie im oberen Bild oder wie im Diamant angeordnet, was die untere Animation darstellt. Kubisch anisotrope Materialien haben die folgenden Eigenschaften: 1. * Das Kraft-Verformungs-Verhalten ändert sich nicht, wenn das Material um 90° um bestimmte, aufeinander senkrecht stehende Achsen, die Orthotropieachsen, gedreht wird (im Bild schwarz, Kochsalzstruktur). 2. * Im Bezugssystem parallel zu diesen Achsen gibt es keine Kopplung zwischen Normaldehnungen und Schubverzerrungen. 3. * Ein ebenso unverändertes Kraft-Verformungs-Verhalten zeigt sich, wenn das Material um 120° um bestimmte Achsen (die Raumdiagonalen, eine davon im Bild rot) oder um 180° um die Orthotropieachsen gedreht wird (Diamantstruktur, siehe Animation rechts). Die kubische Anisotropie besitzt als Folge hiervon zwei Symmetriegruppen. Den speziellen Fall, dass ein Material (an einem Teilchen) unabhängig von der Belastungsrichtung jeweils dasselbe Kraft-Verformungs-Verhalten zeigt, wird als Isotropie bezeichnet. Den allgemeinen Fall, dass das Kraft-Verformungs-Verhalten von der Belastungsrichtung abhängt, wird dagegen als Anisotropie bezeichnet. Die kubische Anisotropie ist ein Spezialfall der Orthotropie und enthält ihrerseits die Isotropie als Sonderfall. Ein nicht-isotropes, kubisch anisotropes Material ist nicht transversal Isotrop. (Transversale Isotropie ist ein anderer Spezialfall der Orthotropie und enthält ihrerseits auch die Isotropie als Sonderfall.) Viele Metalle und deren Salze sind kubisch anisotrop, z. B. Halbleitermetalle, die in der Halbleitertechnologie der Elektronik eine wichtige Rolle spielen, Alkalimetalle und deren Salze. (de)
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  • 3-540-66114-X
  • 3-642-24119-0
  • 3-642-62645-9
  • 978-0-19-852075-7
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  • Continuum Mechanics and Theory of Materials (de)
  • Kontinuumsmechanik: Einführung in die materialunabhängigen und materialabhängigen Gleichungen (de)
  • Kontinuumsmechanik–Elastisches und inelastisches Verhalten isotroper und anisotroper Stoffe (de)
  • Properties of materials (de)
  • Continuum Mechanics and Theory of Materials (de)
  • Kontinuumsmechanik: Einführung in die materialunabhängigen und materialabhängigen Gleichungen (de)
  • Kontinuumsmechanik–Elastisches und inelastisches Verhalten isotroper und anisotroper Stoffe (de)
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  • H. Altenbach
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  • J. Betten
  • R. E. Newnham
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  • Oxford University Press
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  • Die kubische Anisotropie, gehörend zum gleichnamigen Kristallsystem, ist die einfachste Art der Richtungsabhängigkeit eines Materials. Das kubische Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die in vier unterschiedlichen Richtungen jeweils eine dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse besitzen. Diese vier dreizähligen Achsen verlaufen in kubischen Kristallen entlang der vier Raumdiagonalen der Elementarzellen, deren Gestalt einem Würfel entspricht, siehe oberes Bild. In kubisch anisotropen Materialien sind die Atome in einem hexagonalen Gitter wie im oberen Bild oder wie im Diamant angeordnet, was die untere Animation darstellt. (de)
  • Die kubische Anisotropie, gehörend zum gleichnamigen Kristallsystem, ist die einfachste Art der Richtungsabhängigkeit eines Materials. Das kubische Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die in vier unterschiedlichen Richtungen jeweils eine dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse besitzen. Diese vier dreizähligen Achsen verlaufen in kubischen Kristallen entlang der vier Raumdiagonalen der Elementarzellen, deren Gestalt einem Würfel entspricht, siehe oberes Bild. In kubisch anisotropen Materialien sind die Atome in einem hexagonalen Gitter wie im oberen Bild oder wie im Diamant angeordnet, was die untere Animation darstellt. (de)
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  • Kubische Anisotropie (de)
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