Die liturgische Tradition sowohl der katholischen als auch der anglikanischen und lutherischen Breviere geht auf die Benediktsregel zurück, die von der Magisterregel beeinflusst war, einer anonymen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert. Die Komplet trat in dieser Zeit als Nachtgebet zum traditionellen Abendgebet, der Vesper, hinzu, da nach der Vesper in den Klöstern zu Abend gegessen und noch nötige Arbeiten erledigt wurden. Die Komplet wurde von den Mönchen unmittelbar vor der Nachtruhe im Schlafsaal gehalten. Sie umfasste täglich die traditionellen drei Psalmen 4, 91 und 134. Auch das Responsorium breve „In manus tuas, Domine“ (Ps 31,6 ) und die Oration „Visita, quaesumus“ gehen auf mittelalterliche Tradition zurück. Das Canticum Nunc dimittis (Lk 2,29-32 ) wurde ursprünglich in der Vesper

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  • Die liturgische Tradition sowohl der katholischen als auch der anglikanischen und lutherischen Breviere geht auf die Benediktsregel zurück, die von der Magisterregel beeinflusst war, einer anonymen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert. Die Komplet trat in dieser Zeit als Nachtgebet zum traditionellen Abendgebet, der Vesper, hinzu, da nach der Vesper in den Klöstern zu Abend gegessen und noch nötige Arbeiten erledigt wurden. Die Komplet wurde von den Mönchen unmittelbar vor der Nachtruhe im Schlafsaal gehalten. Sie umfasste täglich die traditionellen drei Psalmen 4, 91 und 134. Auch das Responsorium breve „In manus tuas, Domine“ (Ps 31,6 ) und die Oration „Visita, quaesumus“ gehen auf mittelalterliche Tradition zurück. Das Canticum Nunc dimittis (Lk 2,29-32 ) wurde ursprünglich in der Vesper gesungen und ging später auf die Komplet über. Die traditionellen Texte der Komplet sind geprägt von Gottvertrauen und Zuversicht und der Parallele von Schlaf und Tod: „Die Betenden dürfen gewiss sein, dass sie behütet sind, wenn sie im Schlaf ihr Bewusstsein aufgeben und die Kontrolle und Sicherheit über ihre Lebensgestaltung verlieren. […] Vor dem Hintergrund von Tod und Auferstehung Jesu wird jedes Einschlafen zu einer Vorausschau des eigenen Sterbens in die Hand Gottes hinein, dem das Auferstehen in die Gegenwart Gottes am nächsten Morgen (und darin versinnbildlicht nach der Auferweckung vom Tod) als Spiegelbild gegenübersteht.“ Gegen Ende des ersten Jahrtausends kam der Brauch auf, die Komplet mit einem marianischen Gesang zu schließen. Die klösterliche Tradition wurde in Martin Luthers Abendsegen (im Kleinen Katechismus 1529) rezipiert, der damit eine Popularisierung der Komplet für den Gebrauch in der evangelischen Familie darstellt und eine große Breitenwirkung erreichte. (de)
  • Die liturgische Tradition sowohl der katholischen als auch der anglikanischen und lutherischen Breviere geht auf die Benediktsregel zurück, die von der Magisterregel beeinflusst war, einer anonymen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert. Die Komplet trat in dieser Zeit als Nachtgebet zum traditionellen Abendgebet, der Vesper, hinzu, da nach der Vesper in den Klöstern zu Abend gegessen und noch nötige Arbeiten erledigt wurden. Die Komplet wurde von den Mönchen unmittelbar vor der Nachtruhe im Schlafsaal gehalten. Sie umfasste täglich die traditionellen drei Psalmen 4, 91 und 134. Auch das Responsorium breve „In manus tuas, Domine“ (Ps 31,6 ) und die Oration „Visita, quaesumus“ gehen auf mittelalterliche Tradition zurück. Das Canticum Nunc dimittis (Lk 2,29-32 ) wurde ursprünglich in der Vesper gesungen und ging später auf die Komplet über. Die traditionellen Texte der Komplet sind geprägt von Gottvertrauen und Zuversicht und der Parallele von Schlaf und Tod: „Die Betenden dürfen gewiss sein, dass sie behütet sind, wenn sie im Schlaf ihr Bewusstsein aufgeben und die Kontrolle und Sicherheit über ihre Lebensgestaltung verlieren. […] Vor dem Hintergrund von Tod und Auferstehung Jesu wird jedes Einschlafen zu einer Vorausschau des eigenen Sterbens in die Hand Gottes hinein, dem das Auferstehen in die Gegenwart Gottes am nächsten Morgen (und darin versinnbildlicht nach der Auferweckung vom Tod) als Spiegelbild gegenübersteht.“ Gegen Ende des ersten Jahrtausends kam der Brauch auf, die Komplet mit einem marianischen Gesang zu schließen. Die klösterliche Tradition wurde in Martin Luthers Abendsegen (im Kleinen Katechismus 1529) rezipiert, der damit eine Popularisierung der Komplet für den Gebrauch in der evangelischen Familie darstellt und eine große Breitenwirkung erreichte. (de)
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  • Die liturgische Tradition sowohl der katholischen als auch der anglikanischen und lutherischen Breviere geht auf die Benediktsregel zurück, die von der Magisterregel beeinflusst war, einer anonymen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert. Die Komplet trat in dieser Zeit als Nachtgebet zum traditionellen Abendgebet, der Vesper, hinzu, da nach der Vesper in den Klöstern zu Abend gegessen und noch nötige Arbeiten erledigt wurden. Die Komplet wurde von den Mönchen unmittelbar vor der Nachtruhe im Schlafsaal gehalten. Sie umfasste täglich die traditionellen drei Psalmen 4, 91 und 134. Auch das Responsorium breve „In manus tuas, Domine“ (Ps 31,6 ) und die Oration „Visita, quaesumus“ gehen auf mittelalterliche Tradition zurück. Das Canticum Nunc dimittis (Lk 2,29-32 ) wurde ursprünglich in der Vesper (de)
  • Die liturgische Tradition sowohl der katholischen als auch der anglikanischen und lutherischen Breviere geht auf die Benediktsregel zurück, die von der Magisterregel beeinflusst war, einer anonymen Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert. Die Komplet trat in dieser Zeit als Nachtgebet zum traditionellen Abendgebet, der Vesper, hinzu, da nach der Vesper in den Klöstern zu Abend gegessen und noch nötige Arbeiten erledigt wurden. Die Komplet wurde von den Mönchen unmittelbar vor der Nachtruhe im Schlafsaal gehalten. Sie umfasste täglich die traditionellen drei Psalmen 4, 91 und 134. Auch das Responsorium breve „In manus tuas, Domine“ (Ps 31,6 ) und die Oration „Visita, quaesumus“ gehen auf mittelalterliche Tradition zurück. Das Canticum Nunc dimittis (Lk 2,29-32 ) wurde ursprünglich in der Vesper (de)
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  • Komplet (de)
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