Das Kloster Walaam (russ. Валаамский монастырь, finn. Valamon luostari) ist ein stauropegisch-orthodoxes Kloster in Karelien im Nordwesten Russlands. Es liegt auf der Insel Walaam im Ladogasee, etwa 80 km nördlich von Sankt Petersburg.

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  • Das Kloster Walaam (russ. Валаамский монастырь, finn. Valamon luostari) ist ein stauropegisch-orthodoxes Kloster in Karelien im Nordwesten Russlands. Es liegt auf der Insel Walaam im Ladogasee, etwa 80 km nördlich von Sankt Petersburg. Das Datum der Klostergründung ist nicht bekannt; nach einer Legende wurde es vom Apostel Andreas im 1. Jahrhundert gegründet. Auf der Insel entdeckte er heidnische Ruinen, die er zerstörte. Auf den Felsen errichtete er ein Steinkreuz. Die Legende besagt, dass das Kreuz zum ersten Stein des Fundamentes des Klosters wurde. Andere Quellen geben das Jahr 1329 für die Errichtung des Klosters an. Da das Kloster in Dokumenten vor dem 16. Jahrhundert erwähnt wird, geht man von einem Zeitraum der Gründung zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert aus. Das Kloster lag in exponierter westlicher Lage im früheren Zarentum Russland. Im Machtkampf zwischen Russland und Schweden wurde Schwedens Grenze im 16. Jahrhundert nach Osten verschoben. Im Jahr 1678 starben viele Mönche durch schwedische Übergriffe. Das Kloster war bei Angriffen zwischen den Jahren 1611 und 1715 verwüstet worden und brannte bis auf die Grundmauern aus. Im 18. Jahrhundert wurde Kloster Walaam restauriert und kam 1812 unter die Herrschaft des russischen Großfürstentums Finnland. Im 19. Jahrhundert beherbergte das Kloster zeitweise über 3000 Mönche. 1917 wurde Finnland und die Orthodoxe Kirche Finnlands von der russisch-orthodoxen Kirche unabhängig, anerkannt durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel. Das Kloster wurde das wichtigste der finnisch-orthodoxen Kirche. Die Liturgiesprache wurde von Kirchenslawisch auf Finnisch und der liturgische Kalender vom julianischen auf den gregorianischen Kalender umgestellt. Die Änderungen führten zu heftigen und jahrzehntelangen Streitigkeiten in der Klostergemeinschaft von Walaam. Im Winterkrieg von 1940 wurde das Kloster evakuiert. Die 150 Mönche flüchteten nach Westen und siedelten sich im finnischen Heinävesi an, wo sie das bis heute existierende Kloster Uusi Valamo (Neues Walaam) gründeten. Nach der Evakuierung der Klöster Konevsky und Petschenga ist Uusi Valamo das einzige Männerkloster der Orthodoxen Kirche Finnlands. Von 1941 bis 1944, während des Krieges, gab es Versuche, das Klostergebäude von Alt-Walaam zu restaurieren; aber dies war nicht möglich, da die Insel als sowjetische Militärbasis und das Kloster als Invalidenheim, Lager und Offizierskasino genutzt wurde. Der Klostergarten diente der Roten Armee als Schießplatz, Ikonen als Zielscheiben. Im Jahr 1989 wurde das Kloster Walaam an der alten Stelle neu gegründet, unter Mithilfe von 100 Mönchen, und steht unter dem Patronat des russischen Patriarchen Alexius II., welcher als Kind schon längere Zeit das Kloster besucht hatte. Das Kloster erlangte wieder den juristischen Besitz über die Insel und ging wieder in den Zustand der spirituellen Abgeschiedenheit über. Viele der inzwischen hier angesiedelten säkularen Inselbewohner haben nach erfolglosen Gerichtsprozessen gegen das Kloster die Insel verlassen. (de)
  • Das Kloster Walaam (russ. Валаамский монастырь, finn. Valamon luostari) ist ein stauropegisch-orthodoxes Kloster in Karelien im Nordwesten Russlands. Es liegt auf der Insel Walaam im Ladogasee, etwa 80 km nördlich von Sankt Petersburg. Das Datum der Klostergründung ist nicht bekannt; nach einer Legende wurde es vom Apostel Andreas im 1. Jahrhundert gegründet. Auf der Insel entdeckte er heidnische Ruinen, die er zerstörte. Auf den Felsen errichtete er ein Steinkreuz. Die Legende besagt, dass das Kreuz zum ersten Stein des Fundamentes des Klosters wurde. Andere Quellen geben das Jahr 1329 für die Errichtung des Klosters an. Da das Kloster in Dokumenten vor dem 16. Jahrhundert erwähnt wird, geht man von einem Zeitraum der Gründung zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert aus. Das Kloster lag in exponierter westlicher Lage im früheren Zarentum Russland. Im Machtkampf zwischen Russland und Schweden wurde Schwedens Grenze im 16. Jahrhundert nach Osten verschoben. Im Jahr 1678 starben viele Mönche durch schwedische Übergriffe. Das Kloster war bei Angriffen zwischen den Jahren 1611 und 1715 verwüstet worden und brannte bis auf die Grundmauern aus. Im 18. Jahrhundert wurde Kloster Walaam restauriert und kam 1812 unter die Herrschaft des russischen Großfürstentums Finnland. Im 19. Jahrhundert beherbergte das Kloster zeitweise über 3000 Mönche. 1917 wurde Finnland und die Orthodoxe Kirche Finnlands von der russisch-orthodoxen Kirche unabhängig, anerkannt durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel. Das Kloster wurde das wichtigste der finnisch-orthodoxen Kirche. Die Liturgiesprache wurde von Kirchenslawisch auf Finnisch und der liturgische Kalender vom julianischen auf den gregorianischen Kalender umgestellt. Die Änderungen führten zu heftigen und jahrzehntelangen Streitigkeiten in der Klostergemeinschaft von Walaam. Im Winterkrieg von 1940 wurde das Kloster evakuiert. Die 150 Mönche flüchteten nach Westen und siedelten sich im finnischen Heinävesi an, wo sie das bis heute existierende Kloster Uusi Valamo (Neues Walaam) gründeten. Nach der Evakuierung der Klöster Konevsky und Petschenga ist Uusi Valamo das einzige Männerkloster der Orthodoxen Kirche Finnlands. Von 1941 bis 1944, während des Krieges, gab es Versuche, das Klostergebäude von Alt-Walaam zu restaurieren; aber dies war nicht möglich, da die Insel als sowjetische Militärbasis und das Kloster als Invalidenheim, Lager und Offizierskasino genutzt wurde. Der Klostergarten diente der Roten Armee als Schießplatz, Ikonen als Zielscheiben. Im Jahr 1989 wurde das Kloster Walaam an der alten Stelle neu gegründet, unter Mithilfe von 100 Mönchen, und steht unter dem Patronat des russischen Patriarchen Alexius II., welcher als Kind schon längere Zeit das Kloster besucht hatte. Das Kloster erlangte wieder den juristischen Besitz über die Insel und ging wieder in den Zustand der spirituellen Abgeschiedenheit über. Viele der inzwischen hier angesiedelten säkularen Inselbewohner haben nach erfolglosen Gerichtsprozessen gegen das Kloster die Insel verlassen. (de)
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  • Das Kloster Walaam (russ. Валаамский монастырь, finn. Valamon luostari) ist ein stauropegisch-orthodoxes Kloster in Karelien im Nordwesten Russlands. Es liegt auf der Insel Walaam im Ladogasee, etwa 80 km nördlich von Sankt Petersburg. (de)
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