Eine Klaviersonate ist eine Solosonate für Klavier. Diese Form der Instrumentalkomposition bietet einen Rahmen für die Verarbeitung musikalischer, häufig gegensätzlicher Gedanken. Sie ist meist in mehrere, auch intern strukturierbare Sätze geteilt. Sie entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus anderen musikalischen Formen als Werkgattung für ein Tasteninstrument. Ihre erste verbindliche Form erhielt sie durch Joseph Haydn. Über 150 Jahre hinweg war sie dann in wechselnder innerer und äußerer Form eine der zentralen Formen der Klaviermusik. Einen Höhepunkt stellen die Klaviersonaten Beethovens dar. In der Romantik wandelte sie sich inhaltlich und formal stark, und löste sich spätestens mit dem Aufkommen der Atonalität zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends auf. Das theoretische K

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  • Eine Klaviersonate ist eine Solosonate für Klavier. Diese Form der Instrumentalkomposition bietet einen Rahmen für die Verarbeitung musikalischer, häufig gegensätzlicher Gedanken. Sie ist meist in mehrere, auch intern strukturierbare Sätze geteilt. Sie entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus anderen musikalischen Formen als Werkgattung für ein Tasteninstrument. Ihre erste verbindliche Form erhielt sie durch Joseph Haydn. Über 150 Jahre hinweg war sie dann in wechselnder innerer und äußerer Form eine der zentralen Formen der Klaviermusik. Einen Höhepunkt stellen die Klaviersonaten Beethovens dar. In der Romantik wandelte sie sich inhaltlich und formal stark, und löste sich spätestens mit dem Aufkommen der Atonalität zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends auf. Das theoretische Konzept der Sonate wurde nachträglich von der Musikwissenschaft aus einigen Werken abstrahiert und entspricht in seiner Vereinfachung häufig nicht der musikalischen Realität. (de)
  • Eine Klaviersonate ist eine Solosonate für Klavier. Diese Form der Instrumentalkomposition bietet einen Rahmen für die Verarbeitung musikalischer, häufig gegensätzlicher Gedanken. Sie ist meist in mehrere, auch intern strukturierbare Sätze geteilt. Sie entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus anderen musikalischen Formen als Werkgattung für ein Tasteninstrument. Ihre erste verbindliche Form erhielt sie durch Joseph Haydn. Über 150 Jahre hinweg war sie dann in wechselnder innerer und äußerer Form eine der zentralen Formen der Klaviermusik. Einen Höhepunkt stellen die Klaviersonaten Beethovens dar. In der Romantik wandelte sie sich inhaltlich und formal stark, und löste sich spätestens mit dem Aufkommen der Atonalität zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends auf. Das theoretische Konzept der Sonate wurde nachträglich von der Musikwissenschaft aus einigen Werken abstrahiert und entspricht in seiner Vereinfachung häufig nicht der musikalischen Realität. (de)
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  • … sich mit der rechten Hand an Beethoven schmiegend, zu ihm wie einem Heiligen aufschauend, und an der anderen Hand von Carl Maria von Weber geführt.
  • „Aus der Heimat hinter den Blitzen rot …“ – Hanns Eislers Dritte Sonate für Klavier
  • Innerhalb eines Abschnittes erscheinen Chopins Themen manchmal fast statisch. […] Da ohne jedes Zwischenspiel und Unterbrechung ein Thema aus dem anderen entspringt, ist in Chopins Musik stärker als anderswo die formbildende Kraft, die aus der schrittweisen Transformation des thematischen Gedankens entsteht, festzustellen.
  • Der Sinn der klassischen Sonatereprise ist unabtrennbar vom Modulationsschema der Exposition und von den harmonischen Ausweichungen der Durchführung. […] Die zentrale Schwierigkeit einer zwölftönigen Sonatensatzform liegt im Widerspruch zwischen den Prinzipien der Zwölftontechnik und dem für die Sonatenidee konstitutiven Begriff des Dynamischen. […] Wie sie die Begriffe von Melos und Thema entwertet, so schließt sie die eigentlich dynamischen Formkategorien, Entwicklung, Überleitung, Durchführung aus.
  • Dieser Satz ist ein einziger Zweifel an der Sonate im überlieferten Sinn, ein Rütteln an der überkommenen Form, Aufbäumen und erschöpftes Niederbrechen. Die Kontraste sind nicht antithetisch, sie werden nicht dialektisch ausgetragen.
  • … unseren jungen Tonkünstler erzogen die Dichter seines Vaterlandes, er kennt und liebt sie alle; die alten Märchen und Sagen begleiteten ihn auf seinen Knabenwanderungen, und von Englands Küste ragte Ossians Riesenharfe herüber.
  • … Es sei geschehen, daß die Sonate im zweiten Satz, diesem enormen, sich zu Ende geführt habe, zu Ende auf Nimmerwiederkehr. Und wenn er sage: ‚Die Sonate‘, so meine er nicht diese nur, in c-Moll, sondern er meine die Sonate überhaupt, als Gattung, als überlieferte Kunstform …
  • Im Ausdruck Sonate liegt wie in den allermeisten Benennungen der Kompositionsarten nichts Bestimmtes, was den Character oder die Form anzeigte: Beides ist in das Wort im Laufe der Zeit erst hineingetragen worden […] Sie hat also durchaus keine besondere, nur ihr allein angehörende Form.
  • Er musste seinem Genie Gewalt anthun, so oft er versuchte, es Regeln und Anordnungen zu unterwerfen, die nicht die seinigen waren und mit den Anforderungen seines Geistes nicht übereinstimmten. […] Er konnte der engen, starren Form das Schwebende, Unbestimmte der Umrisse nicht anpassen, was den Reiz seiner Weise ausmachte.
  • Soll jeder Theil einer Sonate einen sich auszeichnenden Charakter, oder den Ausdruck einer bestimmten Empfindung enthalten, so kann er nicht aus solchen locker an einander gereiheten einzelnen melodischen Theilen bestehen , […], sondern ein solcher Theil einer Sonate muß, wenn er einen bestimmten und durchgehaltenen Charakter behaupten soll, aus völlig in einander greifenden und zusammenhängen melodischen Theilen bestehen, die sich auf das fühlbareste aus einander entwickeln, damit die Einheit und der Charakter des Ganzen erhalten, und die Vorstellung, oder vielmehr die Empfindung, nicht auf Abwege geleitet werde.
  • … warum sollte man auf dem Clavier nicht eben, wie auf anderen Instrumenten, dergleichen tractieren können? Da doch kein einziges Instrument dem Clavier die Praecedenz an Vollkommenheit jemals disputierlich gemacht hat.
  • Die Instrumentalmusik wird mit oder ohne Zustimmung derer, die sich in Sachen der Kunst für die höchsten Richter halten, auf dem Weg des Programms sicherer und siegreicher vorwärts schreiten.
  • a group of four pieces, called a sonata for want of a more exact name, as the form, perhaps substance, does not justify it.
  • … es gibt keine würdigere Form, durch die sie sich bei der höheren Kritik einführen und gefällig machen könnten, die meisten Sonaten sind daher auch nur als eine Art Spezimina, als Formstudien zu betrachten; aus innerem und starkem Drang werden sie schwerlich geboren. […] Einzelne schöne Erscheinungen dieser Gattung werden sicherlich hier und da zum Vorschein kommen und sind es schon; im übrigen aber scheint es, hat die Form ihren Lebenskreis durchlaufen …
  • Es führen jetzt viele Musikstücke den Namen Phantasie, an denen die Phantasie sehr wenigen oder gar keinen Antheil hat, und die man nur so tauft, weil der Name gut klingt […] Hier führt einmal, umgekehrt, ein Musikstück den Namen Sonate, an dem die Phantasie ganz offenbar den grössten und entscheidendsten Antheil hat …
  • Haupt- und Seitensatz sind zwei Gegensätze zueinander, die in einem umfassenden Ganzen zu einer höhern Einheit sich innig vereinen.
  • Da erzählte er mir im Laufe des Gesprächs, daß er beim Componieren sich gern an Volkslieder erinnere und daß die Melodien sich dann von selbst einstellten.
  • Vielleicht ist es wahr, daß Gebilde wie die Sonate keine konstruktive Bedeutung mehr haben. Mit der Aufgabe der Funktionsharmonik ist sie jedenfalls in Frage gestellt. Trotz dem Erlöschen einiger ihrer typischen Lebenselemente aber sind typische Gestaltungsfaktoren stehengeblieben, existieren Spannungen weiter, und neue Polaritäten sind erfunden worden und lassen sich weiter erfinden …
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  • Eine Klaviersonate ist eine Solosonate für Klavier. Diese Form der Instrumentalkomposition bietet einen Rahmen für die Verarbeitung musikalischer, häufig gegensätzlicher Gedanken. Sie ist meist in mehrere, auch intern strukturierbare Sätze geteilt. Sie entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus anderen musikalischen Formen als Werkgattung für ein Tasteninstrument. Ihre erste verbindliche Form erhielt sie durch Joseph Haydn. Über 150 Jahre hinweg war sie dann in wechselnder innerer und äußerer Form eine der zentralen Formen der Klaviermusik. Einen Höhepunkt stellen die Klaviersonaten Beethovens dar. In der Romantik wandelte sie sich inhaltlich und formal stark, und löste sich spätestens mit dem Aufkommen der Atonalität zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends auf. Das theoretische K (de)
  • Eine Klaviersonate ist eine Solosonate für Klavier. Diese Form der Instrumentalkomposition bietet einen Rahmen für die Verarbeitung musikalischer, häufig gegensätzlicher Gedanken. Sie ist meist in mehrere, auch intern strukturierbare Sätze geteilt. Sie entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts aus anderen musikalischen Formen als Werkgattung für ein Tasteninstrument. Ihre erste verbindliche Form erhielt sie durch Joseph Haydn. Über 150 Jahre hinweg war sie dann in wechselnder innerer und äußerer Form eine der zentralen Formen der Klaviermusik. Einen Höhepunkt stellen die Klaviersonaten Beethovens dar. In der Romantik wandelte sie sich inhaltlich und formal stark, und löste sich spätestens mit dem Aufkommen der Atonalität zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends auf. Das theoretische K (de)
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