Das Buch der Rechtleitung (arabisch كتاب الارشاد Kitāb al-irschād, DMG Kitāb al-iršād) ist ein im 10. Jahrhundert von Schaich al-Mufīd geschriebenes biographisches Handbuch zu den Zwölf Imamen der Zwölfer-Schiiten. Der vollständige Schmucktitel lautet al-Iršād fī maʿrifat ḥuǧaǧ Allāh ʿalā 'l-ʿibād. Das Buch hat apologetischen Charakter und verteidigt die noch im Entstehen befindlichen imāmitischen Glaubensgrundsätze gegen ihre Gegner aus dem sunnitischen Umfeld und gegen rivalisierende schiitische Strömungen, insbesondere die Ismailiten, kennzeichnet sich jedoch vor allem durch den Versuch, traditionalistische und rationalistische Ansätze miteinander zu verbinden und die schiitische Lehre insgesamt für die Ideen der Muʿtazila zu öffnen. So arbeitet al-Mufīd zwar Überlieferungen ein, durch

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  • Das Buch der Rechtleitung (arabisch كتاب الارشاد Kitāb al-irschād, DMG Kitāb al-iršād) ist ein im 10. Jahrhundert von Schaich al-Mufīd geschriebenes biographisches Handbuch zu den Zwölf Imamen der Zwölfer-Schiiten. Der vollständige Schmucktitel lautet al-Iršād fī maʿrifat ḥuǧaǧ Allāh ʿalā 'l-ʿibād. Das Buch hat apologetischen Charakter und verteidigt die noch im Entstehen befindlichen imāmitischen Glaubensgrundsätze gegen ihre Gegner aus dem sunnitischen Umfeld und gegen rivalisierende schiitische Strömungen, insbesondere die Ismailiten, kennzeichnet sich jedoch vor allem durch den Versuch, traditionalistische und rationalistische Ansätze miteinander zu verbinden und die schiitische Lehre insgesamt für die Ideen der Muʿtazila zu öffnen. So arbeitet al-Mufīd zwar Überlieferungen ein, durch die er seine Darstellung belegen will, führt jedoch auch Vernunftgründe an, die seines Erachtens die Notwendigkeit etwa der Imamatsfolge im Rahmen einer gottgewollten Ordnung begründen sollen. Den größten Teil des Werkes, etwa die Hälfte, nimmt die Darstellung des Lebenswegs ʿAlīs ein, der den Schiiten als erster Imam gilt. Bedeutsam ist daneben insbesondere der Abschnitt zum zwölften Imam, der einerseits der Bestätigung seiner Verborgenheit (ġayba) und andererseits der Etablierung der Doktrin von seiner Wiederkehr (raǧʿa) als Mahdi am Weltenende dient, die damals unter den Schiiten noch sehr umstritten war. (de)
  • Das Buch der Rechtleitung (arabisch كتاب الارشاد Kitāb al-irschād, DMG Kitāb al-iršād) ist ein im 10. Jahrhundert von Schaich al-Mufīd geschriebenes biographisches Handbuch zu den Zwölf Imamen der Zwölfer-Schiiten. Der vollständige Schmucktitel lautet al-Iršād fī maʿrifat ḥuǧaǧ Allāh ʿalā 'l-ʿibād. Das Buch hat apologetischen Charakter und verteidigt die noch im Entstehen befindlichen imāmitischen Glaubensgrundsätze gegen ihre Gegner aus dem sunnitischen Umfeld und gegen rivalisierende schiitische Strömungen, insbesondere die Ismailiten, kennzeichnet sich jedoch vor allem durch den Versuch, traditionalistische und rationalistische Ansätze miteinander zu verbinden und die schiitische Lehre insgesamt für die Ideen der Muʿtazila zu öffnen. So arbeitet al-Mufīd zwar Überlieferungen ein, durch die er seine Darstellung belegen will, führt jedoch auch Vernunftgründe an, die seines Erachtens die Notwendigkeit etwa der Imamatsfolge im Rahmen einer gottgewollten Ordnung begründen sollen. Den größten Teil des Werkes, etwa die Hälfte, nimmt die Darstellung des Lebenswegs ʿAlīs ein, der den Schiiten als erster Imam gilt. Bedeutsam ist daneben insbesondere der Abschnitt zum zwölften Imam, der einerseits der Bestätigung seiner Verborgenheit (ġayba) und andererseits der Etablierung der Doktrin von seiner Wiederkehr (raǧʿa) als Mahdi am Weltenende dient, die damals unter den Schiiten noch sehr umstritten war. (de)
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  • Das Buch der Rechtleitung (arabisch كتاب الارشاد Kitāb al-irschād, DMG Kitāb al-iršād) ist ein im 10. Jahrhundert von Schaich al-Mufīd geschriebenes biographisches Handbuch zu den Zwölf Imamen der Zwölfer-Schiiten. Der vollständige Schmucktitel lautet al-Iršād fī maʿrifat ḥuǧaǧ Allāh ʿalā 'l-ʿibād. Das Buch hat apologetischen Charakter und verteidigt die noch im Entstehen befindlichen imāmitischen Glaubensgrundsätze gegen ihre Gegner aus dem sunnitischen Umfeld und gegen rivalisierende schiitische Strömungen, insbesondere die Ismailiten, kennzeichnet sich jedoch vor allem durch den Versuch, traditionalistische und rationalistische Ansätze miteinander zu verbinden und die schiitische Lehre insgesamt für die Ideen der Muʿtazila zu öffnen. So arbeitet al-Mufīd zwar Überlieferungen ein, durch (de)
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  • Kitāb al-irschād (de)
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