Die KJB entstand als Reaktion auf die protestantische Lehre, nicht die Auslegung durch Kirchenobere, sondern die Bibel selbst sei die Grundlage christlicher Lehre („Sola scriptura“). Um jedem Christen den Zugang zur Schrift zu ermöglichen, wurde infolge der Reformation die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Standardsprache erforderlich. Zwar hatte es schon im Frühmittelalter – bevor die Katholische Kirche begann, nur noch die Lateinische Bibel zuzulassen – Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Angelsächsische gegeben; die ersten im eigentlichen Sinne englischen Übersetzungen der Bibel waren aber erst etwa 100 Jahre vor dem Erscheinen der KJB entstanden, nämlich die Tyndale-Bibelübersetzung, die vom evangelischen Theologen William Tyndale angefertigt wurde. Die englische Kirche benutzt

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  • Die KJB entstand als Reaktion auf die protestantische Lehre, nicht die Auslegung durch Kirchenobere, sondern die Bibel selbst sei die Grundlage christlicher Lehre („Sola scriptura“). Um jedem Christen den Zugang zur Schrift zu ermöglichen, wurde infolge der Reformation die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Standardsprache erforderlich. Zwar hatte es schon im Frühmittelalter – bevor die Katholische Kirche begann, nur noch die Lateinische Bibel zuzulassen – Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Angelsächsische gegeben; die ersten im eigentlichen Sinne englischen Übersetzungen der Bibel waren aber erst etwa 100 Jahre vor dem Erscheinen der KJB entstanden, nämlich die Tyndale-Bibelübersetzung, die vom evangelischen Theologen William Tyndale angefertigt wurde. Die englische Kirche benutzte die offiziell sanktionierte “Bishops’ Bible”, die allerdings in der Bevölkerung kaum benutzt wurde. Beliebter war die „Genfer Bibel“, die in Genf unter dem direkten Nachfolger des Reformators Johannes Calvin für dessen englische Anhänger entstanden war. Deren Fußnoten vertraten jedoch einen calvinistischen Puritanismus, der König Jakob zu radikal war. Besonders der dezidiert antiroyalistische Ton der Genfer Bibel war für König Jakob I. unerträglich, denn er war strenger Verfechter des Gottesgnadentums. Die Übersetzer der Genfer Bibel hatten an die vierhundert Mal das Wort König mit Tyrann übersetzt. Das war für ihn untragbar, weshalb sich das Wort Tyrann nicht ein einziges Mal in der KJB findet. Von 1533 an, als Heinrich VIII. die oberste Kirchengewalt dem König von England zuerkannte, wurde der von William Tyndale 1526 übersetzte Text revidiert, der Grundlage für die heute weltweit verbreitete Authorized Version oder King-James-Bibel von 1611 wurde. Jakob berief dazu im Jahre 1604 eine Synode am Hampton Court Palace ein, wo er eine neue Übersetzung vorschlug, die die populäre Genfer Bibel ersetzen sollte. Den Übersetzern wurde dabei angetragen, der Lehre der anglikanischen Kirche zu folgen sowie polemische Fußnoten zu unterlassen. Unter anderem verlangte er: * der „Bishop’s Bible“ soweit möglich zu folgen, und bei Namen biblischer Personen dem Alltagsgebrauch zu folgen; * traditionellem kirchlichen Brauch zu folgen, und das Wort church („Kirche“) nicht durch congregation („Gemeinde“) zu ersetzen; * Fußnoten nur zur Worterklärung zu verwenden; * den Text der Übersetzung im Konsens aller Übersetzer zu finden; * bei Uneinigkeit weitere Gelehrte heranzuziehen. Die Übersetzung wurde von 47 Gelehrten, aufgeteilt in eine Reihe von Arbeitsgruppen, erstellt. Jede Gruppe arbeitete an einem Bibelabschnitt, die anschließend miteinander harmonisiert wurden.Die Arbeitsgruppen waren: * First Westminster Company (1. Buch Mose bis 2. Buch der Könige): Lancelot Andrewes, John Overall, Hadrian Saravia, Richard Clarke, John Laifield, Robert Tighe, Francis Burleigh, Geoffry King, Richard Thompson, William Bedwell. * First Cambridge Company (1. Buch der Chronik bis Hohelied): Edward Lively, John Richardson, Lawrence Chaderton, Francis Dillingham, Roger Andrews, Thomas Harrison, Robert Spaulding, Andrew Bing. * First Oxford Company (Jesaja bis Maleachi): John Harding, John Reynolds, Thomas Holland, Richard Kilby, Miles Smith, Richard Brett, Daniel Fairclough. * Second Oxford Company (die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes): Thomas Ravis, George Abbot, Richard Eedes, Giles Tomson, Henry Savile, John Peryn, Ralph Ravens, John Harmar. * Second Westminster Company (die Briefe des Neuen Testaments): William Barlow, John Spencer, Roger Fenton, Ralph Hutchinson, William Dakins, Michael Rabbet, Thomas Sanderson. * Second Cambridge Company (Die Apokryphen oder deuterokanonischen Bücher): John Duport, William Brainthwaite, Jeremiah Radcliffe, Samuel Ward, Andrew Downes, John Bois, John Ward, John Aglionby, Leonard Hutten, Thomas Bilson, Richard Bancroft. (de)
  • Die KJB entstand als Reaktion auf die protestantische Lehre, nicht die Auslegung durch Kirchenobere, sondern die Bibel selbst sei die Grundlage christlicher Lehre („Sola scriptura“). Um jedem Christen den Zugang zur Schrift zu ermöglichen, wurde infolge der Reformation die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Standardsprache erforderlich. Zwar hatte es schon im Frühmittelalter – bevor die Katholische Kirche begann, nur noch die Lateinische Bibel zuzulassen – Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Angelsächsische gegeben; die ersten im eigentlichen Sinne englischen Übersetzungen der Bibel waren aber erst etwa 100 Jahre vor dem Erscheinen der KJB entstanden, nämlich die Tyndale-Bibelübersetzung, die vom evangelischen Theologen William Tyndale angefertigt wurde. Die englische Kirche benutzte die offiziell sanktionierte “Bishops’ Bible”, die allerdings in der Bevölkerung kaum benutzt wurde. Beliebter war die „Genfer Bibel“, die in Genf unter dem direkten Nachfolger des Reformators Johannes Calvin für dessen englische Anhänger entstanden war. Deren Fußnoten vertraten jedoch einen calvinistischen Puritanismus, der König Jakob zu radikal war. Besonders der dezidiert antiroyalistische Ton der Genfer Bibel war für König Jakob I. unerträglich, denn er war strenger Verfechter des Gottesgnadentums. Die Übersetzer der Genfer Bibel hatten an die vierhundert Mal das Wort König mit Tyrann übersetzt. Das war für ihn untragbar, weshalb sich das Wort Tyrann nicht ein einziges Mal in der KJB findet. Von 1533 an, als Heinrich VIII. die oberste Kirchengewalt dem König von England zuerkannte, wurde der von William Tyndale 1526 übersetzte Text revidiert, der Grundlage für die heute weltweit verbreitete Authorized Version oder King-James-Bibel von 1611 wurde. Jakob berief dazu im Jahre 1604 eine Synode am Hampton Court Palace ein, wo er eine neue Übersetzung vorschlug, die die populäre Genfer Bibel ersetzen sollte. Den Übersetzern wurde dabei angetragen, der Lehre der anglikanischen Kirche zu folgen sowie polemische Fußnoten zu unterlassen. Unter anderem verlangte er: * der „Bishop’s Bible“ soweit möglich zu folgen, und bei Namen biblischer Personen dem Alltagsgebrauch zu folgen; * traditionellem kirchlichen Brauch zu folgen, und das Wort church („Kirche“) nicht durch congregation („Gemeinde“) zu ersetzen; * Fußnoten nur zur Worterklärung zu verwenden; * den Text der Übersetzung im Konsens aller Übersetzer zu finden; * bei Uneinigkeit weitere Gelehrte heranzuziehen. Die Übersetzung wurde von 47 Gelehrten, aufgeteilt in eine Reihe von Arbeitsgruppen, erstellt. Jede Gruppe arbeitete an einem Bibelabschnitt, die anschließend miteinander harmonisiert wurden.Die Arbeitsgruppen waren: * First Westminster Company (1. Buch Mose bis 2. Buch der Könige): Lancelot Andrewes, John Overall, Hadrian Saravia, Richard Clarke, John Laifield, Robert Tighe, Francis Burleigh, Geoffry King, Richard Thompson, William Bedwell. * First Cambridge Company (1. Buch der Chronik bis Hohelied): Edward Lively, John Richardson, Lawrence Chaderton, Francis Dillingham, Roger Andrews, Thomas Harrison, Robert Spaulding, Andrew Bing. * First Oxford Company (Jesaja bis Maleachi): John Harding, John Reynolds, Thomas Holland, Richard Kilby, Miles Smith, Richard Brett, Daniel Fairclough. * Second Oxford Company (die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes): Thomas Ravis, George Abbot, Richard Eedes, Giles Tomson, Henry Savile, John Peryn, Ralph Ravens, John Harmar. * Second Westminster Company (die Briefe des Neuen Testaments): William Barlow, John Spencer, Roger Fenton, Ralph Hutchinson, William Dakins, Michael Rabbet, Thomas Sanderson. * Second Cambridge Company (Die Apokryphen oder deuterokanonischen Bücher): John Duport, William Brainthwaite, Jeremiah Radcliffe, Samuel Ward, Andrew Downes, John Bois, John Ward, John Aglionby, Leonard Hutten, Thomas Bilson, Richard Bancroft. (de)
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  • The Hidden Words of Bahá’u’lláh (de)
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  • Baha'ullah
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  • O SON OF MAN! I loved thy creation, hence I created thee. Wherefore, do thou love Me, that I may name thy name and fill thy soul with the spirit of life.
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  • US Bahá’í Publishing Trust
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  • Die KJB entstand als Reaktion auf die protestantische Lehre, nicht die Auslegung durch Kirchenobere, sondern die Bibel selbst sei die Grundlage christlicher Lehre („Sola scriptura“). Um jedem Christen den Zugang zur Schrift zu ermöglichen, wurde infolge der Reformation die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Standardsprache erforderlich. Zwar hatte es schon im Frühmittelalter – bevor die Katholische Kirche begann, nur noch die Lateinische Bibel zuzulassen – Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Angelsächsische gegeben; die ersten im eigentlichen Sinne englischen Übersetzungen der Bibel waren aber erst etwa 100 Jahre vor dem Erscheinen der KJB entstanden, nämlich die Tyndale-Bibelübersetzung, die vom evangelischen Theologen William Tyndale angefertigt wurde. Die englische Kirche benutzt (de)
  • Die KJB entstand als Reaktion auf die protestantische Lehre, nicht die Auslegung durch Kirchenobere, sondern die Bibel selbst sei die Grundlage christlicher Lehre („Sola scriptura“). Um jedem Christen den Zugang zur Schrift zu ermöglichen, wurde infolge der Reformation die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Standardsprache erforderlich. Zwar hatte es schon im Frühmittelalter – bevor die Katholische Kirche begann, nur noch die Lateinische Bibel zuzulassen – Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Angelsächsische gegeben; die ersten im eigentlichen Sinne englischen Übersetzungen der Bibel waren aber erst etwa 100 Jahre vor dem Erscheinen der KJB entstanden, nämlich die Tyndale-Bibelübersetzung, die vom evangelischen Theologen William Tyndale angefertigt wurde. Die englische Kirche benutzt (de)
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  • King-James-Bibel (de)
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