Katarina Taikon-Langhammer (* 29. Juli 1932 in Örebro-Almby als Katharina Maria; † 30. Dezember 1995 in Ytterhogdal, Gemeinde Härjedalen) war eine schwedische Autorin, politische Aktivistin und Schauspielerin aus dem Volk der Roma. Sie wohnte abwechselnd in Henriksdalsberget und Nacka. 1981 zerbrach ihre Ehe mit dem Fotografen Björn Langhammer. Katarina Taikon starb 1995 nach 14 Jahren im Koma an den Folgen eines Hirnschadens, den sie durch einen Unfall erlitten hatte.

Property Value
dbo:abstract
  • Katarina Taikon-Langhammer (* 29. Juli 1932 in Örebro-Almby als Katharina Maria; † 30. Dezember 1995 in Ytterhogdal, Gemeinde Härjedalen) war eine schwedische Autorin, politische Aktivistin und Schauspielerin aus dem Volk der Roma. Sie wohnte abwechselnd in Henriksdalsberget und Nacka. Katarina Taikon ist vor allem in Skandinavien sehr bekannt durch ihre autobiographisch geprägten Kinderbücher mit dem Roma-Mädchen Katitzi als Hauptfigur, mit denen sie in die schwedischen Schulen ging, um eine Veränderung des Umgangs der schwedischen Gesellschaft mit den Roma zu erreichen. Ihre insgesamt 13 Katitzi-Bücher wurden in etliche Sprachen übersetzt. Es gibt sie auf Norwegisch, Dänisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch und Tschechisch. Erst 2008 erschien erstmals die Übersetzung eines ihrer Katizi-Bücher auf Romanes. Ab 1979 wurde eine schwedische Fernsehserie nach den ersten sechs Bänden mit Katitzi als Hauptperson produziert. Taikon war nach dem Erscheinen ihres ersten Buches "Zigenerska" von 1963 in den 1960er und 1970er Jahren sehr aktiv in der Debatte über die Rechte der schwedischen Roma. Wie die meisten Roma ihrer Generation hatte sie nur kurz eine Schule besucht und erst mit 26 Jahren Lesen und Schreiben im ersten Kurs für erwachsene Roma-Analphabeten gelernt, als sie schon in zweiter Ehe verheiratet war und zwei Töchter hatte. Mit 15 Jahren hatte sie die Hauptrolle in dem zehnminütigen Kurzfilm "Uppbrott" von Arne Sucksdorff gespielt. Während dieser Zeit erreichte sie die Scheidung durch das oberste Gericht der schwedischen Rom ("kris") von ihrem ersten, 19-jährigen Mann, der sie betrogen, geschlagen und vergewaltigt hatte. Sie war eine Schwester der noch heute in Sveg lebenden und arbeitenden Schauspielerin und Silberschmiedin Rosa Taikon, mit der sie eine intensive Beziehung verband. Beide Schwestern forderten in der Menschenrechtsdiskussion der 1960er und 1970er Jahre zusammen mit politischen Sympathisanten Wohnungen, Ausbildung und Arbeit für die Roma und ein Bleiberecht für Gruppen von Roma, die aus Europa nach Schweden flohen. Als Olof Palme Letzteres ablehnte, beschloss Katarina Taikon, durch das Schreiben über ihre Kindheit eine Mentalitätsänderung herbeizuführen. 1981 zerbrach ihre Ehe mit dem Fotografen Björn Langhammer. Katarina Taikon starb 1995 nach 14 Jahren im Koma an den Folgen eines Hirnschadens, den sie durch einen Unfall erlitten hatte. Die erste Biografie über Katarina Taikon wurde von der freiberuflichen Journalistin Lawen Mohtadi geschrieben. Lawen Mohtadi und Tamasz Gellert haben gemeinsam den Dokumentarfilm "Taikon" produziert, der im Oktober 2015 in Stockholm Premiere hatte, seit 2016 auch als DVD erhältlich ist. (de)
  • Katarina Taikon-Langhammer (* 29. Juli 1932 in Örebro-Almby als Katharina Maria; † 30. Dezember 1995 in Ytterhogdal, Gemeinde Härjedalen) war eine schwedische Autorin, politische Aktivistin und Schauspielerin aus dem Volk der Roma. Sie wohnte abwechselnd in Henriksdalsberget und Nacka. Katarina Taikon ist vor allem in Skandinavien sehr bekannt durch ihre autobiographisch geprägten Kinderbücher mit dem Roma-Mädchen Katitzi als Hauptfigur, mit denen sie in die schwedischen Schulen ging, um eine Veränderung des Umgangs der schwedischen Gesellschaft mit den Roma zu erreichen. Ihre insgesamt 13 Katitzi-Bücher wurden in etliche Sprachen übersetzt. Es gibt sie auf Norwegisch, Dänisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch und Tschechisch. Erst 2008 erschien erstmals die Übersetzung eines ihrer Katizi-Bücher auf Romanes. Ab 1979 wurde eine schwedische Fernsehserie nach den ersten sechs Bänden mit Katitzi als Hauptperson produziert. Taikon war nach dem Erscheinen ihres ersten Buches "Zigenerska" von 1963 in den 1960er und 1970er Jahren sehr aktiv in der Debatte über die Rechte der schwedischen Roma. Wie die meisten Roma ihrer Generation hatte sie nur kurz eine Schule besucht und erst mit 26 Jahren Lesen und Schreiben im ersten Kurs für erwachsene Roma-Analphabeten gelernt, als sie schon in zweiter Ehe verheiratet war und zwei Töchter hatte. Mit 15 Jahren hatte sie die Hauptrolle in dem zehnminütigen Kurzfilm "Uppbrott" von Arne Sucksdorff gespielt. Während dieser Zeit erreichte sie die Scheidung durch das oberste Gericht der schwedischen Rom ("kris") von ihrem ersten, 19-jährigen Mann, der sie betrogen, geschlagen und vergewaltigt hatte. Sie war eine Schwester der noch heute in Sveg lebenden und arbeitenden Schauspielerin und Silberschmiedin Rosa Taikon, mit der sie eine intensive Beziehung verband. Beide Schwestern forderten in der Menschenrechtsdiskussion der 1960er und 1970er Jahre zusammen mit politischen Sympathisanten Wohnungen, Ausbildung und Arbeit für die Roma und ein Bleiberecht für Gruppen von Roma, die aus Europa nach Schweden flohen. Als Olof Palme Letzteres ablehnte, beschloss Katarina Taikon, durch das Schreiben über ihre Kindheit eine Mentalitätsänderung herbeizuführen. 1981 zerbrach ihre Ehe mit dem Fotografen Björn Langhammer. Katarina Taikon starb 1995 nach 14 Jahren im Koma an den Folgen eines Hirnschadens, den sie durch einen Unfall erlitten hatte. Die erste Biografie über Katarina Taikon wurde von der freiberuflichen Journalistin Lawen Mohtadi geschrieben. Lawen Mohtadi und Tamasz Gellert haben gemeinsam den Dokumentarfilm "Taikon" produziert, der im Oktober 2015 in Stockholm Premiere hatte, seit 2016 auch als DVD erhältlich ist. (de)
dbo:birthDate
  • 1932-07-29 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1995-12-30 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 120983354
dbo:lccn
  • n/80/17585
dbo:viafId
  • 114460956
dbo:wikiPageID
  • 4059752 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 155884152 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • schwedische Autorin und Schauspielerin vom Volk der Roma
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • schwedische Autorin und Schauspielerin vom Volk der Roma
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Katarina Taikon-Langhammer (* 29. Juli 1932 in Örebro-Almby als Katharina Maria; † 30. Dezember 1995 in Ytterhogdal, Gemeinde Härjedalen) war eine schwedische Autorin, politische Aktivistin und Schauspielerin aus dem Volk der Roma. Sie wohnte abwechselnd in Henriksdalsberget und Nacka. 1981 zerbrach ihre Ehe mit dem Fotografen Björn Langhammer. Katarina Taikon starb 1995 nach 14 Jahren im Koma an den Folgen eines Hirnschadens, den sie durch einen Unfall erlitten hatte. (de)
  • Katarina Taikon-Langhammer (* 29. Juli 1932 in Örebro-Almby als Katharina Maria; † 30. Dezember 1995 in Ytterhogdal, Gemeinde Härjedalen) war eine schwedische Autorin, politische Aktivistin und Schauspielerin aus dem Volk der Roma. Sie wohnte abwechselnd in Henriksdalsberget und Nacka. 1981 zerbrach ihre Ehe mit dem Fotografen Björn Langhammer. Katarina Taikon starb 1995 nach 14 Jahren im Koma an den Folgen eines Hirnschadens, den sie durch einen Unfall erlitten hatte. (de)
rdfs:label
  • Katarina Taikon (de)
  • Katarina Taikon (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:givenName
  • Katarina
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Taikon, Katarina (de)
  • Katarina Taikon
foaf:nick
  • Katharina Maria (de)
  • Katharina Maria (de)
foaf:surname
  • Taikon
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of