Kapitälchen (»Kapitälchen«) sind Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben. Sie werden zur Hervorhebung in der Typografie anstelle von normalen Kleinbuchstaben verwendet. Daneben gibt es falsche Kapitälchen, deren Höhe zwischen x- und Versalhöhe liegt, sowie Versalschrift aus Großbuchstaben einheitlicher Höhe. Strichstärke und Grauwert der Kapitälchen orientieren sich an denen der Gemeinen. Im deutschsprachigen Raum wird auch der synonyme englische Fachbegriff Small Caps verwendet.

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  • Kapitälchen (»Kapitälchen«) sind Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben. Sie werden zur Hervorhebung in der Typografie anstelle von normalen Kleinbuchstaben verwendet. Daneben gibt es falsche Kapitälchen, deren Höhe zwischen x- und Versalhöhe liegt, sowie Versalschrift aus Großbuchstaben einheitlicher Höhe. Ursächlich für diese Art von Glyphen ist die Mischung einer Antiqua-Schrift aus den Formen der Capitalis monumentalis und der karolingischen Minuskel. Normalerweise haben Großbuchstaben die Form der Capitalis Monumentalis, Kleinbuchstaben die der karolingischen Minuskel. Gibt man den Kleinbuchstaben die Form der Capitalis Monumentalis nennt man sie Kapitälchen. Strichstärke und Grauwert der Kapitälchen orientieren sich an denen der Gemeinen. Im deutschsprachigen Raum wird auch der synonyme englische Fachbegriff Small Caps verwendet. In den Anfängen des Buchdrucks betrachtete man kursive Schriften nicht als zur gleichen Familie gehörig wie die Normalschnitte. Wo im modernen Schriftsatz vornehmlich Kursive als Auszeichnungsschrift verwendet werden, standen anfangs neben der Sperrung nur Kapitälchen zur Verfügung. Sie werden heute überwiegend für Namen und gelegentlich für die ersten Wörter eines Absatzes nach einer Überschrift verwendet. Wenn keine echten Kapitälchen (siehe die linke Spalte der Abbildung) in einer Werkschrift vorhanden sind, können Textverarbeitungs­programme falsche Kapitälchen durch Skalierung von Versalien erzeugen. Diese Praxis ist in der Typografie allerdings verpönt, da diese Zeichen dann entweder zu groß (siehe die rechte Spalte der Abbildung) oder zu hell ausfallen. Außerdem haben Großbuchstaben und falsche Kapitälchen unterschiedliche, nicht harmonische Strichstärken. Sie sind nicht so ausgewogen wie echte Kapitälchen. In beiden Fällen fallen sie dann bei der Betrachtung aus einiger Entfernung sofort ins Auge. Daher existieren in der Schriftfamilie eines Expertensatzes fast immer spezielle Schriftstilvarianten für Kapitälchen: normale, kursive und fette Kapitälchen. Bei OpenType-Schriften sind echte Kapitälchen oft auch als eigene Glyphen in den jeweiligen Schriftschnitt integriert. Sie lassen sich dann in Textverarbeitungsprogrammen über entsprechende OpenType-Funktionen aufrufen. Für die deutsche Ligatur gilt, dass ein ß durch ein SS dargestellt wird bzw. neuerdings auch durch das große Eszett (ẞ) in Kapitälchenform. Die Darstellung als SZ in Fällen, in denen eine Verwechslung möglich ist, wie in Masse (MASSE) und Maße (MASZE), ist seit der Rechtschreibreform von 1996 nicht mehr offiziell. Kapitälchen sollten leicht gesperrt werden (0,5–1 Punkt), wenn dies die Schriftart nicht schon selbst vorsieht. Ausgleichen ist im Werksatz nicht notwendig. In der angelsächsischen Typografie sind die Kapitälchen etwa 10 % größer als die Gemeinen. Die Schrifttechnik OpenType enthält zwei Features für den Zugriff auf die Kapitälchen: Small Caps für die 10 % vergrößerten Kapitälchen und für die Kapitälchen in normaler Gemeinen-Größe Petite Caps. Der Begriff Small Caps verbreitete sich im deutschsprachigen Raum seit etwa 1990 durch englischsprachige Software wie QuarkXPress, PageMaker und andere Desktop-Publishing-Programme. (de)
  • Kapitälchen (»Kapitälchen«) sind Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben. Sie werden zur Hervorhebung in der Typografie anstelle von normalen Kleinbuchstaben verwendet. Daneben gibt es falsche Kapitälchen, deren Höhe zwischen x- und Versalhöhe liegt, sowie Versalschrift aus Großbuchstaben einheitlicher Höhe. Ursächlich für diese Art von Glyphen ist die Mischung einer Antiqua-Schrift aus den Formen der Capitalis monumentalis und der karolingischen Minuskel. Normalerweise haben Großbuchstaben die Form der Capitalis Monumentalis, Kleinbuchstaben die der karolingischen Minuskel. Gibt man den Kleinbuchstaben die Form der Capitalis Monumentalis nennt man sie Kapitälchen. Strichstärke und Grauwert der Kapitälchen orientieren sich an denen der Gemeinen. Im deutschsprachigen Raum wird auch der synonyme englische Fachbegriff Small Caps verwendet. In den Anfängen des Buchdrucks betrachtete man kursive Schriften nicht als zur gleichen Familie gehörig wie die Normalschnitte. Wo im modernen Schriftsatz vornehmlich Kursive als Auszeichnungsschrift verwendet werden, standen anfangs neben der Sperrung nur Kapitälchen zur Verfügung. Sie werden heute überwiegend für Namen und gelegentlich für die ersten Wörter eines Absatzes nach einer Überschrift verwendet. Wenn keine echten Kapitälchen (siehe die linke Spalte der Abbildung) in einer Werkschrift vorhanden sind, können Textverarbeitungs­programme falsche Kapitälchen durch Skalierung von Versalien erzeugen. Diese Praxis ist in der Typografie allerdings verpönt, da diese Zeichen dann entweder zu groß (siehe die rechte Spalte der Abbildung) oder zu hell ausfallen. Außerdem haben Großbuchstaben und falsche Kapitälchen unterschiedliche, nicht harmonische Strichstärken. Sie sind nicht so ausgewogen wie echte Kapitälchen. In beiden Fällen fallen sie dann bei der Betrachtung aus einiger Entfernung sofort ins Auge. Daher existieren in der Schriftfamilie eines Expertensatzes fast immer spezielle Schriftstilvarianten für Kapitälchen: normale, kursive und fette Kapitälchen. Bei OpenType-Schriften sind echte Kapitälchen oft auch als eigene Glyphen in den jeweiligen Schriftschnitt integriert. Sie lassen sich dann in Textverarbeitungsprogrammen über entsprechende OpenType-Funktionen aufrufen. Für die deutsche Ligatur gilt, dass ein ß durch ein SS dargestellt wird bzw. neuerdings auch durch das große Eszett (ẞ) in Kapitälchenform. Die Darstellung als SZ in Fällen, in denen eine Verwechslung möglich ist, wie in Masse (MASSE) und Maße (MASZE), ist seit der Rechtschreibreform von 1996 nicht mehr offiziell. Kapitälchen sollten leicht gesperrt werden (0,5–1 Punkt), wenn dies die Schriftart nicht schon selbst vorsieht. Ausgleichen ist im Werksatz nicht notwendig. In der angelsächsischen Typografie sind die Kapitälchen etwa 10 % größer als die Gemeinen. Die Schrifttechnik OpenType enthält zwei Features für den Zugriff auf die Kapitälchen: Small Caps für die 10 % vergrößerten Kapitälchen und für die Kapitälchen in normaler Gemeinen-Größe Petite Caps. Der Begriff Small Caps verbreitete sich im deutschsprachigen Raum seit etwa 1990 durch englischsprachige Software wie QuarkXPress, PageMaker und andere Desktop-Publishing-Programme. (de)
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  • Kapitälchen (»Kapitälchen«) sind Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben. Sie werden zur Hervorhebung in der Typografie anstelle von normalen Kleinbuchstaben verwendet. Daneben gibt es falsche Kapitälchen, deren Höhe zwischen x- und Versalhöhe liegt, sowie Versalschrift aus Großbuchstaben einheitlicher Höhe. Strichstärke und Grauwert der Kapitälchen orientieren sich an denen der Gemeinen. Im deutschsprachigen Raum wird auch der synonyme englische Fachbegriff Small Caps verwendet. (de)
  • Kapitälchen (»Kapitälchen«) sind Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben. Sie werden zur Hervorhebung in der Typografie anstelle von normalen Kleinbuchstaben verwendet. Daneben gibt es falsche Kapitälchen, deren Höhe zwischen x- und Versalhöhe liegt, sowie Versalschrift aus Großbuchstaben einheitlicher Höhe. Strichstärke und Grauwert der Kapitälchen orientieren sich an denen der Gemeinen. Im deutschsprachigen Raum wird auch der synonyme englische Fachbegriff Small Caps verwendet. (de)
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  • Kapitälchen (de)
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