Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten, üblicherweise am Ende des Kopfsatzes eines Instrumentalkonzertes, bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. In der Zeit der Wiener Klassik wurde die Kadenz üblicherweise vom begleitenden Orchester mit einem Quartsextakkord eingeleitet und vom Solisten mit einem zur Tonika zurückleitenden Triller auf dem Leitton über dem Dominantseptakkord beendet, dem Zeichen für den Dirigenten, das Orchester zur Schlusswendung einsetzen zu lassen.

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  • Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten, üblicherweise am Ende des Kopfsatzes eines Instrumentalkonzertes, bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. In der Zeit der Wiener Klassik wurde die Kadenz üblicherweise vom begleitenden Orchester mit einem Quartsextakkord eingeleitet und vom Solisten mit einem zur Tonika zurückleitenden Triller auf dem Leitton über dem Dominantseptakkord beendet, dem Zeichen für den Dirigenten, das Orchester zur Schlusswendung einsetzen zu lassen. Bis in die Zeit Ludwig van Beethovens hinein war die Kadenz oftmals improvisiert, d. h. der Solist zeigte nicht nur sein Können auf dem Instrument, sondern präsentierte sich auch als Improvisator. Folglich sind Partituren sowie Klavierausgaben der Konzerte aus dieser Zeit nicht mit einer bestimmten Kadenz versehen. Einige spätere Solisten schrieben die von ihnen entwickelten Kadenzen auf, welche heute separat erwerblich sind. So haben z. B. die Pianisten Edwin Fischer und Fazıl Say einige Kadenzen zu den Klavierkonzerten Beethovens und der Pianist Andor Foldes solche zu den Klavierkonzerten Mozarts verfasst. Während Mozart für die wenigsten seiner Klavierkonzerte Kadenzen niederschrieb, komponierte Beethoven bereits für alle fünf Klavierkonzerte mindestens eine Kadenz. Für sein 4. Klavierkonzert stellt er zwei Kadenzen zur Auswahl. In der Epoche der Romantik gingen die Komponisten immer häufiger dazu über, die Kadenzen ihrer Konzerte mitzukomponieren. Sie sind dann in Partituren und Klavierausgaben notiert und werden dementsprechend jeweils gleichlautend gespielt. Die Komposition einer eigenen Kadenz stellt im Hinblick auf das jeweilige zugrunde liegende Werk eine besondere Herausforderung dar: Die Kadenz sollte den Charakter des Werks respektieren, beispielsweise wirkt in einem typischen Konzert der Wiener Klassik eine an die romantische Musik angelehnte Kadenz kaum passend. Dass solche Regeln auch umgänglich sein können, zeigte Ludwig van Beethoven selbst: Für sein 2. Klavierkonzert in B-Dur op. 19 (das er vor dem ersten in C-Dur op. 15 komponierte) schrieb er eine dem „mittleren Stil“ verpflichtete Kadenz, die ganz bewusst einen stilistischen Bruch zum übrigen Konzert darstellt und gerade dadurch eine Spannung aufbaut. Es sollte in die Kadenz mindestens das Hauptthema – bei ausgeprägtem Themendualismus die Themen – eingearbeitet werden. (de)
  • Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten, üblicherweise am Ende des Kopfsatzes eines Instrumentalkonzertes, bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. In der Zeit der Wiener Klassik wurde die Kadenz üblicherweise vom begleitenden Orchester mit einem Quartsextakkord eingeleitet und vom Solisten mit einem zur Tonika zurückleitenden Triller auf dem Leitton über dem Dominantseptakkord beendet, dem Zeichen für den Dirigenten, das Orchester zur Schlusswendung einsetzen zu lassen. Bis in die Zeit Ludwig van Beethovens hinein war die Kadenz oftmals improvisiert, d. h. der Solist zeigte nicht nur sein Können auf dem Instrument, sondern präsentierte sich auch als Improvisator. Folglich sind Partituren sowie Klavierausgaben der Konzerte aus dieser Zeit nicht mit einer bestimmten Kadenz versehen. Einige spätere Solisten schrieben die von ihnen entwickelten Kadenzen auf, welche heute separat erwerblich sind. So haben z. B. die Pianisten Edwin Fischer und Fazıl Say einige Kadenzen zu den Klavierkonzerten Beethovens und der Pianist Andor Foldes solche zu den Klavierkonzerten Mozarts verfasst. Während Mozart für die wenigsten seiner Klavierkonzerte Kadenzen niederschrieb, komponierte Beethoven bereits für alle fünf Klavierkonzerte mindestens eine Kadenz. Für sein 4. Klavierkonzert stellt er zwei Kadenzen zur Auswahl. In der Epoche der Romantik gingen die Komponisten immer häufiger dazu über, die Kadenzen ihrer Konzerte mitzukomponieren. Sie sind dann in Partituren und Klavierausgaben notiert und werden dementsprechend jeweils gleichlautend gespielt. Die Komposition einer eigenen Kadenz stellt im Hinblick auf das jeweilige zugrunde liegende Werk eine besondere Herausforderung dar: Die Kadenz sollte den Charakter des Werks respektieren, beispielsweise wirkt in einem typischen Konzert der Wiener Klassik eine an die romantische Musik angelehnte Kadenz kaum passend. Dass solche Regeln auch umgänglich sein können, zeigte Ludwig van Beethoven selbst: Für sein 2. Klavierkonzert in B-Dur op. 19 (das er vor dem ersten in C-Dur op. 15 komponierte) schrieb er eine dem „mittleren Stil“ verpflichtete Kadenz, die ganz bewusst einen stilistischen Bruch zum übrigen Konzert darstellt und gerade dadurch eine Spannung aufbaut. Es sollte in die Kadenz mindestens das Hauptthema – bei ausgeprägtem Themendualismus die Themen – eingearbeitet werden. (de)
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  • Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten, üblicherweise am Ende des Kopfsatzes eines Instrumentalkonzertes, bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. In der Zeit der Wiener Klassik wurde die Kadenz üblicherweise vom begleitenden Orchester mit einem Quartsextakkord eingeleitet und vom Solisten mit einem zur Tonika zurückleitenden Triller auf dem Leitton über dem Dominantseptakkord beendet, dem Zeichen für den Dirigenten, das Orchester zur Schlusswendung einsetzen zu lassen. (de)
  • Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten, üblicherweise am Ende des Kopfsatzes eines Instrumentalkonzertes, bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. In der Zeit der Wiener Klassik wurde die Kadenz üblicherweise vom begleitenden Orchester mit einem Quartsextakkord eingeleitet und vom Solisten mit einem zur Tonika zurückleitenden Triller auf dem Leitton über dem Dominantseptakkord beendet, dem Zeichen für den Dirigenten, das Orchester zur Schlusswendung einsetzen zu lassen. (de)
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