Junagadh (auch Soruth, Sorath oder Saurashtra) war ein Fürstenstaat Britisch-Indiens im Westen der Halbinsel Kathiawar im heutigen Bundesstaat Gujarat. Junagadh war im Mittelalter ein Rajputen-Staat, der durch Akbar dem Mogulreich einverleibt wurde. In den Wirren der Marathenkriege wurde der Abenteurer und Glücksritter Muhammad Khan Babi, ein muslimischer Pathane, 1725 Statthalter (Nawab) von Junagadh. Ihm folgte 1730 als Nawab sein Sohn Muhammad Sher Khan, der sich 1735 für unabhängig erklärte. Durch Erbteilung entstanden die Fürstentümer Radhanpur (1725) und Manavadar (1733). 1807–1947 war das Fürstentum britisches Protektorat. 1941 hatte Junagadh eine Fläche von 8642 km² und 627.000 Einwohner.

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  • Junagadh (auch Soruth, Sorath oder Saurashtra) war ein Fürstenstaat Britisch-Indiens im Westen der Halbinsel Kathiawar im heutigen Bundesstaat Gujarat. Junagadh war im Mittelalter ein Rajputen-Staat, der durch Akbar dem Mogulreich einverleibt wurde. In den Wirren der Marathenkriege wurde der Abenteurer und Glücksritter Muhammad Khan Babi, ein muslimischer Pathane, 1725 Statthalter (Nawab) von Junagadh. Ihm folgte 1730 als Nawab sein Sohn Muhammad Sher Khan, der sich 1735 für unabhängig erklärte. Durch Erbteilung entstanden die Fürstentümer Radhanpur (1725) und Manavadar (1733). 1807–1947 war das Fürstentum britisches Protektorat. 1941 hatte Junagadh eine Fläche von 8642 km² und 627.000 Einwohner. Nach dem Rückzug der Briten aus Indien (siehe Geschichte Indiens) erklärte der muslimische Nawab Muhammad Mahabat Khanji III. (1911–1947) am 15. August 1947 den Beitritt seines Staates zu Pakistan, der am 15. September von Pakistan akzeptiert wurde. Indien protestierte dagegen, weil der Staat mehrheitlich eine Hindu-Bevölkerung hatte. (Hier wurde somit von indischer Seite genau umgekehrt argumentiert wie im Falle von Kashmir.) Der Nawab ging am 24. Oktober ins Exil nach Pakistan, und Indien besetzte das Land am 9. November. Nach einer Volksabstimmung wurde am 25. Februar 1948 der Anschluss an Indien vollzogen. Junagadh wurde nun Mitglied der Union von Saurashtra. Am 1. November 1956 wurden alle Fürstenstaaten aufgelöst und dem Bundesstaat Bombay einverleibt. Durch die Teilung von Bombay am 1. Mai 1960 kam das Gebiet zu Gujarat. Junagadh hatte 1864–1950 eine Staatspost mit eigenen Briefmarken. (de)
  • Junagadh (auch Soruth, Sorath oder Saurashtra) war ein Fürstenstaat Britisch-Indiens im Westen der Halbinsel Kathiawar im heutigen Bundesstaat Gujarat. Junagadh war im Mittelalter ein Rajputen-Staat, der durch Akbar dem Mogulreich einverleibt wurde. In den Wirren der Marathenkriege wurde der Abenteurer und Glücksritter Muhammad Khan Babi, ein muslimischer Pathane, 1725 Statthalter (Nawab) von Junagadh. Ihm folgte 1730 als Nawab sein Sohn Muhammad Sher Khan, der sich 1735 für unabhängig erklärte. Durch Erbteilung entstanden die Fürstentümer Radhanpur (1725) und Manavadar (1733). 1807–1947 war das Fürstentum britisches Protektorat. 1941 hatte Junagadh eine Fläche von 8642 km² und 627.000 Einwohner. Nach dem Rückzug der Briten aus Indien (siehe Geschichte Indiens) erklärte der muslimische Nawab Muhammad Mahabat Khanji III. (1911–1947) am 15. August 1947 den Beitritt seines Staates zu Pakistan, der am 15. September von Pakistan akzeptiert wurde. Indien protestierte dagegen, weil der Staat mehrheitlich eine Hindu-Bevölkerung hatte. (Hier wurde somit von indischer Seite genau umgekehrt argumentiert wie im Falle von Kashmir.) Der Nawab ging am 24. Oktober ins Exil nach Pakistan, und Indien besetzte das Land am 9. November. Nach einer Volksabstimmung wurde am 25. Februar 1948 der Anschluss an Indien vollzogen. Junagadh wurde nun Mitglied der Union von Saurashtra. Am 1. November 1956 wurden alle Fürstenstaaten aufgelöst und dem Bundesstaat Bombay einverleibt. Durch die Teilung von Bombay am 1. Mai 1960 kam das Gebiet zu Gujarat. Junagadh hatte 1864–1950 eine Staatspost mit eigenen Briefmarken. (de)
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  • Staatsreligion: Islam
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  • Flagge von Junagadh
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  • Wappen von Junagadh
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  • Junagadh (auch Soruth, Sorath oder Saurashtra) war ein Fürstenstaat Britisch-Indiens im Westen der Halbinsel Kathiawar im heutigen Bundesstaat Gujarat. Junagadh war im Mittelalter ein Rajputen-Staat, der durch Akbar dem Mogulreich einverleibt wurde. In den Wirren der Marathenkriege wurde der Abenteurer und Glücksritter Muhammad Khan Babi, ein muslimischer Pathane, 1725 Statthalter (Nawab) von Junagadh. Ihm folgte 1730 als Nawab sein Sohn Muhammad Sher Khan, der sich 1735 für unabhängig erklärte. Durch Erbteilung entstanden die Fürstentümer Radhanpur (1725) und Manavadar (1733). 1807–1947 war das Fürstentum britisches Protektorat. 1941 hatte Junagadh eine Fläche von 8642 km² und 627.000 Einwohner. (de)
  • Junagadh (auch Soruth, Sorath oder Saurashtra) war ein Fürstenstaat Britisch-Indiens im Westen der Halbinsel Kathiawar im heutigen Bundesstaat Gujarat. Junagadh war im Mittelalter ein Rajputen-Staat, der durch Akbar dem Mogulreich einverleibt wurde. In den Wirren der Marathenkriege wurde der Abenteurer und Glücksritter Muhammad Khan Babi, ein muslimischer Pathane, 1725 Statthalter (Nawab) von Junagadh. Ihm folgte 1730 als Nawab sein Sohn Muhammad Sher Khan, der sich 1735 für unabhängig erklärte. Durch Erbteilung entstanden die Fürstentümer Radhanpur (1725) und Manavadar (1733). 1807–1947 war das Fürstentum britisches Protektorat. 1941 hatte Junagadh eine Fläche von 8642 km² und 627.000 Einwohner. (de)
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  • Junagadh (Staat) (de)
  • Junagadh (Staat) (de)
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