John Kiriakou (* 9. August 1964 in Sharon (Pennsylvania)) ist ein US-amerikanischer Geheimdienstler. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der Central Intelligence Agency, der 2002 an der Ergreifung von Abu Subaida in Pakistan beteiligt war und 2007 gegenüber Medien Aussagen über das Folterprogramm der CIA gemacht hatte, die seitdem als unzutreffend entlarvt sind und als Teil der Verschleierungskampagne der CIA gelten. Er wurde im Januar 2013 wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen gegenüber der Presse verurteilt. Im Februar 2015 wurde Kiriakou aus der Haft entlassen.

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  • John Kiriakou (* 9. August 1964 in Sharon (Pennsylvania)) ist ein US-amerikanischer Geheimdienstler. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der Central Intelligence Agency, der 2002 an der Ergreifung von Abu Subaida in Pakistan beteiligt war und 2007 gegenüber Medien Aussagen über das Folterprogramm der CIA gemacht hatte, die seitdem als unzutreffend entlarvt sind und als Teil der Verschleierungskampagne der CIA gelten. Er wurde im Januar 2013 wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen gegenüber der Presse verurteilt. Kiriakou trat Ende 2007, als in der US-Öffentlichkeit eine Debatte über Folter an Gefangenen der CIA geführt wurde, im Fernsehsender ABC auf und sprach über Waterboarding und andere Methoden, die er ausdrücklich als Folter bezeichnete. In den folgenden Tagen und Wochen wurde er ein häufiger Gast in Medien. Er war 2002 als CIA-Analytiker an der Operation beteiligt gewesen, die den al-Qaida-Terroristen Abu Subaida in Pakistan aufgespürt hatte. Subaida war nach der Festnahme in einem Geheimgefängnis in Thailand inhaftiert und gefoltert worden. Kiriakou erzählte in der Sendung, dass Subaida nach 30 bis 35 Sekunden Waterboarding zusammengebrochen wäre und anschließend wertvolle Aussagen gemacht hätte. Kiriakou war jedoch nicht selbst an den Verhören beteiligt, auch nicht vor Ort, sondern hielt sich in den USA auf und hatte sein Wissen aus offiziellen und inoffiziellen Berichten. Er sagte explizit, dass die Folter notwendig gewesen wäre und Resultate gebracht hätte. Andererseits lehnte er die Fortsetzung der Methoden ab, weil zum damaligen Zeitpunkt keine Notwendigkeit mehr für derartige besondere Maßnahmen gegeben wären. Seine Aussagen waren besonders einflussreich, um die Foltermethoden als erfolgreich darzustellen und so zu rechtfertigen, weil Kiriakou der einzige CIA-Mitarbeiter war, der öffentlich über die Methoden sprach. Nach den Medienauftritten wurde Kiriakou zunächst als Berater für nationale Sicherheit bei ABC angestellt, und seit Frühjahr 2009 arbeitete er für den US-Senat. Er galt diversen Medien als Whistleblower. Im Januar 2012 wurde Kiriakou beschuldigt, geheime Informationen, darunter die Namen von verdeckt arbeitenden CIA-Mitarbeitern, an Journalisten weitergegeben zu haben. Im Oktober 2012 bekannte Kiriakou sich in einem Plea Bargain schuldig an einem Teil der ihm vorgeworfenen Taten. Er wurde im Januar 2013 zu 30 Monaten Haft verurteilt. Nachdem seit 2009 verschiedene interne Berichte der CIA bekannt geworden waren, erhoben sich Zweifel an der Korrektheit der Aussagen von Kiriakou. Als schließlich Ende 2014 die Zusammenfassung des Committee Study of the Central Intelligence Agency’s Detention and Interrogation Programs freigegeben wurde, stellte sich heraus, dass alle Aussagen Kiriakous unzutreffend waren. Abu Subaida hatte nicht sofort auf Waterboarding reagiert, vielmehr wurde er 83-mal mit dieser Methode gefoltert. Und er hatte auch keinerlei brauchbaren Informationen geliefert. Kiriakou sagte, er habe sich auf die Berichte seiner Kollegen verlassen und unwissentlich falsche Angaben gemacht. Im Februar 2015 wurde Kiriakou aus der Haft entlassen. (de)
  • John Kiriakou (* 9. August 1964 in Sharon (Pennsylvania)) ist ein US-amerikanischer Geheimdienstler. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der Central Intelligence Agency, der 2002 an der Ergreifung von Abu Subaida in Pakistan beteiligt war und 2007 gegenüber Medien Aussagen über das Folterprogramm der CIA gemacht hatte, die seitdem als unzutreffend entlarvt sind und als Teil der Verschleierungskampagne der CIA gelten. Er wurde im Januar 2013 wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen gegenüber der Presse verurteilt. Kiriakou trat Ende 2007, als in der US-Öffentlichkeit eine Debatte über Folter an Gefangenen der CIA geführt wurde, im Fernsehsender ABC auf und sprach über Waterboarding und andere Methoden, die er ausdrücklich als Folter bezeichnete. In den folgenden Tagen und Wochen wurde er ein häufiger Gast in Medien. Er war 2002 als CIA-Analytiker an der Operation beteiligt gewesen, die den al-Qaida-Terroristen Abu Subaida in Pakistan aufgespürt hatte. Subaida war nach der Festnahme in einem Geheimgefängnis in Thailand inhaftiert und gefoltert worden. Kiriakou erzählte in der Sendung, dass Subaida nach 30 bis 35 Sekunden Waterboarding zusammengebrochen wäre und anschließend wertvolle Aussagen gemacht hätte. Kiriakou war jedoch nicht selbst an den Verhören beteiligt, auch nicht vor Ort, sondern hielt sich in den USA auf und hatte sein Wissen aus offiziellen und inoffiziellen Berichten. Er sagte explizit, dass die Folter notwendig gewesen wäre und Resultate gebracht hätte. Andererseits lehnte er die Fortsetzung der Methoden ab, weil zum damaligen Zeitpunkt keine Notwendigkeit mehr für derartige besondere Maßnahmen gegeben wären. Seine Aussagen waren besonders einflussreich, um die Foltermethoden als erfolgreich darzustellen und so zu rechtfertigen, weil Kiriakou der einzige CIA-Mitarbeiter war, der öffentlich über die Methoden sprach. Nach den Medienauftritten wurde Kiriakou zunächst als Berater für nationale Sicherheit bei ABC angestellt, und seit Frühjahr 2009 arbeitete er für den US-Senat. Er galt diversen Medien als Whistleblower. Im Januar 2012 wurde Kiriakou beschuldigt, geheime Informationen, darunter die Namen von verdeckt arbeitenden CIA-Mitarbeitern, an Journalisten weitergegeben zu haben. Im Oktober 2012 bekannte Kiriakou sich in einem Plea Bargain schuldig an einem Teil der ihm vorgeworfenen Taten. Er wurde im Januar 2013 zu 30 Monaten Haft verurteilt. Nachdem seit 2009 verschiedene interne Berichte der CIA bekannt geworden waren, erhoben sich Zweifel an der Korrektheit der Aussagen von Kiriakou. Als schließlich Ende 2014 die Zusammenfassung des Committee Study of the Central Intelligence Agency’s Detention and Interrogation Programs freigegeben wurde, stellte sich heraus, dass alle Aussagen Kiriakous unzutreffend waren. Abu Subaida hatte nicht sofort auf Waterboarding reagiert, vielmehr wurde er 83-mal mit dieser Methode gefoltert. Und er hatte auch keinerlei brauchbaren Informationen geliefert. Kiriakou sagte, er habe sich auf die Berichte seiner Kollegen verlassen und unwissentlich falsche Angaben gemacht. Im Februar 2015 wurde Kiriakou aus der Haft entlassen. (de)
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  • John Kiriakou (* 9. August 1964 in Sharon (Pennsylvania)) ist ein US-amerikanischer Geheimdienstler. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der Central Intelligence Agency, der 2002 an der Ergreifung von Abu Subaida in Pakistan beteiligt war und 2007 gegenüber Medien Aussagen über das Folterprogramm der CIA gemacht hatte, die seitdem als unzutreffend entlarvt sind und als Teil der Verschleierungskampagne der CIA gelten. Er wurde im Januar 2013 wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen gegenüber der Presse verurteilt. Im Februar 2015 wurde Kiriakou aus der Haft entlassen. (de)
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