Johannes de Laet, latinisiert Ioannes Latius, (* 1581 in Antwerpen; † 1649 in Den Haag) war ein flämischer Kaufmann, Historiker und Geograph. De Laet, der Sohn eines Kaufmanns, zog 1585 mit seiner Familie nach der Eroberung von Antwerpen durch die Spanier nach Amsterdam, wo er die Lateinschule besuchte. Ab 1597 studierte er in Leiden unter anderem bei Joseph Justus Scaliger (der nur ausgewählten Schülern Unterricht gab), mit dem er auch später korrespondierte. 1603 ging er nach London, wahrscheinlich um Erfahrungen als Kaufmann zu sammeln, und 1604 war er in Paris. Er heiratete in London die Tochter eines niederländischen Kaufmanns (van Loor), die aber 1606 starb. De Laet hatte sich 1605 erneut in Leiden immatrikuliert als Student der Theologie, wobei nicht bekannt ist, ob er einen Abschlu

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  • Johannes de Laet, latinisiert Ioannes Latius, (* 1581 in Antwerpen; † 1649 in Den Haag) war ein flämischer Kaufmann, Historiker und Geograph. De Laet, der Sohn eines Kaufmanns, zog 1585 mit seiner Familie nach der Eroberung von Antwerpen durch die Spanier nach Amsterdam, wo er die Lateinschule besuchte. Ab 1597 studierte er in Leiden unter anderem bei Joseph Justus Scaliger (der nur ausgewählten Schülern Unterricht gab), mit dem er auch später korrespondierte. 1603 ging er nach London, wahrscheinlich um Erfahrungen als Kaufmann zu sammeln, und 1604 war er in Paris. Er heiratete in London die Tochter eines niederländischen Kaufmanns (van Loor), die aber 1606 starb. De Laet hatte sich 1605 erneut in Leiden immatrikuliert als Student der Theologie, wobei nicht bekannt ist, ob er einen Abschluss machte. Hauptsächlich lebte er damals in London und kehrte erst 1607 nach dem Tod seiner Frau nach Leiden zurück. 1608 heiratete er dort ein zweites Mal und aus dieser Ehe gingen über ein Dutzend Kinder hervor. 1618/19 wurde er von der Stadt Leiden auf die Dordrechter Synode entsandt. 1621 war er einer der 19 Gründungsdirektoren der holländischen Westindien-Kompanie in Amsterdam. Mit Unterstützung der Stadt Leiden sammelte er für die Beteiligung daran Kapital. Neben seinem Beruf als Kaufmann veröffentlichte er mehrere Bücher. Er gab die Naturgeschichte von Plinius und die Bücher über Architektur von Vitruv heraus, veröffentlichte ein lateinisch-altenglisches Wörterbuch (er war an den Ursprüngen der niederländischen Sprache und ihrer Verbindung zum Altenglischen interessiert) und schrieb Geschichtsbücher, darunter eine Beschreibung Amerikas (Westindiens) in Niederländisch mit späteren Übersetzungen von De Laet ins Lateinische und Französische. Das Buch war sehr erfolgreich, sollte den Handel mit Amerika und dessen Kolonialisierung fördern und enthielt Karten und Beschreibungen von Pflanzen, Tieren, Geographie und Indianern. Die Karten waren vom Kartographen der Westindien und Ostindien-Kompanie Hessel Gerritsz, mit dem er auch unter anderem 1630 eine Karte von Florida herausgab. De Laet ist auch bekannt als einer der Hauptautoren einer Buchreihe (Respublica) von Elsevier mit lateinischen Länderbeschreibungen. Von den 48 Bänden stammen 11 von ihm (England, Schottland, Spanien, Belgien, das Mogulreich in Indien, Persien, Frankreich, Türkei, Italien, Polen und baltische Staaten). De Laet veröffentlichte auch Bücher über Kirchengeschichte, zum Beispiel über den Pelagianismus, und nicht zuletzt seine Expertise auf diesem Gebiet führten dazu, dass er Delegierter auf der Synode von Dordrecht wurde. Er korrespondierte mit Gelehrten wie James Usher, Ole Worm, William Camden, Henry Spelman, Abraham Wheelocke, dem britischen Botschafter in den Niederlanden William Boswell, Simonds D’Ewes, dem Londoner Antiquar John Morris, Samuel Ward und Patrick Young. Er liegt in der Pieterskerk in Leiden begraben. (de)
  • Johannes de Laet, latinisiert Ioannes Latius, (* 1581 in Antwerpen; † 1649 in Den Haag) war ein flämischer Kaufmann, Historiker und Geograph. De Laet, der Sohn eines Kaufmanns, zog 1585 mit seiner Familie nach der Eroberung von Antwerpen durch die Spanier nach Amsterdam, wo er die Lateinschule besuchte. Ab 1597 studierte er in Leiden unter anderem bei Joseph Justus Scaliger (der nur ausgewählten Schülern Unterricht gab), mit dem er auch später korrespondierte. 1603 ging er nach London, wahrscheinlich um Erfahrungen als Kaufmann zu sammeln, und 1604 war er in Paris. Er heiratete in London die Tochter eines niederländischen Kaufmanns (van Loor), die aber 1606 starb. De Laet hatte sich 1605 erneut in Leiden immatrikuliert als Student der Theologie, wobei nicht bekannt ist, ob er einen Abschluss machte. Hauptsächlich lebte er damals in London und kehrte erst 1607 nach dem Tod seiner Frau nach Leiden zurück. 1608 heiratete er dort ein zweites Mal und aus dieser Ehe gingen über ein Dutzend Kinder hervor. 1618/19 wurde er von der Stadt Leiden auf die Dordrechter Synode entsandt. 1621 war er einer der 19 Gründungsdirektoren der holländischen Westindien-Kompanie in Amsterdam. Mit Unterstützung der Stadt Leiden sammelte er für die Beteiligung daran Kapital. Neben seinem Beruf als Kaufmann veröffentlichte er mehrere Bücher. Er gab die Naturgeschichte von Plinius und die Bücher über Architektur von Vitruv heraus, veröffentlichte ein lateinisch-altenglisches Wörterbuch (er war an den Ursprüngen der niederländischen Sprache und ihrer Verbindung zum Altenglischen interessiert) und schrieb Geschichtsbücher, darunter eine Beschreibung Amerikas (Westindiens) in Niederländisch mit späteren Übersetzungen von De Laet ins Lateinische und Französische. Das Buch war sehr erfolgreich, sollte den Handel mit Amerika und dessen Kolonialisierung fördern und enthielt Karten und Beschreibungen von Pflanzen, Tieren, Geographie und Indianern. Die Karten waren vom Kartographen der Westindien und Ostindien-Kompanie Hessel Gerritsz, mit dem er auch unter anderem 1630 eine Karte von Florida herausgab. De Laet ist auch bekannt als einer der Hauptautoren einer Buchreihe (Respublica) von Elsevier mit lateinischen Länderbeschreibungen. Von den 48 Bänden stammen 11 von ihm (England, Schottland, Spanien, Belgien, das Mogulreich in Indien, Persien, Frankreich, Türkei, Italien, Polen und baltische Staaten). De Laet veröffentlichte auch Bücher über Kirchengeschichte, zum Beispiel über den Pelagianismus, und nicht zuletzt seine Expertise auf diesem Gebiet führten dazu, dass er Delegierter auf der Synode von Dordrecht wurde. Er korrespondierte mit Gelehrten wie James Usher, Ole Worm, William Camden, Henry Spelman, Abraham Wheelocke, dem britischen Botschafter in den Niederlanden William Boswell, Simonds D’Ewes, dem Londoner Antiquar John Morris, Samuel Ward und Patrick Young. Er liegt in der Pieterskerk in Leiden begraben. (de)
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  • Johannes de Laet, latinisiert Ioannes Latius, (* 1581 in Antwerpen; † 1649 in Den Haag) war ein flämischer Kaufmann, Historiker und Geograph. De Laet, der Sohn eines Kaufmanns, zog 1585 mit seiner Familie nach der Eroberung von Antwerpen durch die Spanier nach Amsterdam, wo er die Lateinschule besuchte. Ab 1597 studierte er in Leiden unter anderem bei Joseph Justus Scaliger (der nur ausgewählten Schülern Unterricht gab), mit dem er auch später korrespondierte. 1603 ging er nach London, wahrscheinlich um Erfahrungen als Kaufmann zu sammeln, und 1604 war er in Paris. Er heiratete in London die Tochter eines niederländischen Kaufmanns (van Loor), die aber 1606 starb. De Laet hatte sich 1605 erneut in Leiden immatrikuliert als Student der Theologie, wobei nicht bekannt ist, ob er einen Abschlu (de)
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