Die Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke ist ein österreichischer Berufs- und Interessenverband. Gegründet wurde der Verein 1981 als Übersetzergemeinschaft von Utta Roy-Seifert gemeinsam mit Senta Kapoun, Hilde Linnert, Andrée Pazmandy, Uta Szyszkowitz und Helga Treichl. Es bestand damals in Österreich nur der Berufsverband von Übersetzern (Universitas), der sich jedoch vor allem als Organisation von und für Sprachmittler im nichtliterarischen Bereich versteht. Die Gründung erfolgte nicht zuletzt als Reaktion auf Sanktionen, die der Paul Zsolnay Verlag gegen Hilde Linnert verhängte, die nach ihrer Absicht, einen Betriebsrat zu gründen, von Verlagsleiter Hans W. Polak keine Aufträge mehr bekam.

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  • Die Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke ist ein österreichischer Berufs- und Interessenverband. Gegründet wurde der Verein 1981 als Übersetzergemeinschaft von Utta Roy-Seifert gemeinsam mit Senta Kapoun, Hilde Linnert, Andrée Pazmandy, Uta Szyszkowitz und Helga Treichl. Es bestand damals in Österreich nur der Berufsverband von Übersetzern (Universitas), der sich jedoch vor allem als Organisation von und für Sprachmittler im nichtliterarischen Bereich versteht. Die Gründung erfolgte nicht zuletzt als Reaktion auf Sanktionen, die der Paul Zsolnay Verlag gegen Hilde Linnert verhängte, die nach ihrer Absicht, einen Betriebsrat zu gründen, von Verlagsleiter Hans W. Polak keine Aufträge mehr bekam. Ein Ziel der IG ist die Vertretung der Literaturübersetzerinnen und -übersetzer im In- und Ausland, sowohl im Rahmen von berufspolitischem Engagement innerhalb Österreichs – etwa über die Zusammenarbeit mit anderen kreativen Berufsverbänden im Rahmen des Kulturrats Österreich – und auch in Deutschland (wo ja der überwiegende Teil der Verlage heimisch sind, die Übersetzungen publizieren) in Zusammenarbeit mit dem Verband deutschsprachiger Übersetzer/VdÜ, sowie mit Zusammenschlüssen von Fachübersetzern wie der bereits erwähnten Universitas, mit Schriftstellerorganisationen wie etwa der österreichischen IG Autorinnen Autoren oder dem internationalen P.E.N.-Club und auch in übernationalen Dachverbänden wie dem EWC (European Writers' Council), dem CEATL (Conseil européen des associations de traducteurs littéraires) und der FIT (Fédération internationale des traducteurs). Eine weitere Kernaufgabe sieht die ÜG in der Weiterbildung der Kollegenschaft – wofür etwa seit vielen Jahren ein alljährliches Übersetzerseminar veranstaltet wird, das meist Anfang Mai stattfindet und Workshops in mehreren Sprachen sowie ein Rahmenprogramm zu wechselnden Themen und eine öffentliche Lesung von Übersetzungen anbietet. Außerdem finden im Laufe des Jahres zusätzliche Fortbildungsveranstaltungen statt, meistens im Wiener Literaturhaus, u.a. eine ca. monatliche ‘‘Redigierrunde’’, in der Übersetzerinnen und Übersetzer aktuelle Probleme quasi ‘‘direkt vom Schreibtisch’’ diskutieren. Mit mehreren Projekten und Publikationen hat der Verein eine Drehscheibenfunktion für den Literaturbetrieb – mit Schwerpunkt Übersetzungen – übernommen. So erschien bald nach der Wende in Mittel- und Osteuropa das ‘‘Infonetz Literatur’’, eine Zusammenstellung in Buchform von umfangreichen Informationen über literarische Einrichtungen und Verlage in den ehemaligen sozialistischen Staaten, die den umstrukturierten und oft völlig neu gegründeten Literaturinteressenten die Möglichkeit zur Vernetzung bieten sollte. 1996 folgte der ‘‘Translators’ Companion’’, eine dreisprachige Zusammenstellung von detaillierten Informationen über Literaturübersetzerverbände und Förderungsmöglichkeiten, Preise und Auszeichnungen sowie Fortbildungsangebote für Literaturübersetzer/innen in Europa und der restlichen Welt. Seit 2007 ist der ‘‘Companion’’ auch online verfügbar (siehe Weblinks). Sitz des Vereins ist seit dessen Gründung das Literaturhaus Wien, wo ein Büro unterhalten wird. Die Geschäftsführung liegt seit vielen Jahren bei Brigitte Rapp, die von Claudia Zecher und Nadja Grössing unterstützt wird. Das Amt des Präsidenten übernahm im Jahre 1999 Werner Richter von der Gründungsvorsitzenden Utta Roy-Seifert. Der derzeitige (2015 gewählte) Vorstand besteht außerdem aus Johanna Borek, Jacqueline Csuss, Mascha Dabic, Richard Gross, Sophie Kidd, Waltraud Kolb, Nathalie Rouanet-Herlt, Christa Rothmeier und Birgit Weilguny. Ehrenmitglieder sind Wolf Harranth, Senta Kapoun und Utta Roy-Seifert. Auf der Mitgliederversammlung am 9. November 2012 wurde mit großer Mehrheit die Umbenennung auf IG Übersetzerinnen Übersetzer beschlossen. Der Verein erhält für ihre Tätigkeit Subventionen des österreichischen Kulturministeriums im Bundeskanzleramt und finanziert sich darüber hinaus aus den Beiträgen der Mitglieder. Die Mitgliedschaft kann auf Antrag erworben werden. Vollmitglieder müssen mindestens eine publizierte Übersetzung im Bereich Literatur oder Wissenschaft bzw. vergleichbare Leistungen (etwa im Bühnenbereich) aufweisen; eine Mitgliedschaft als ‘‘Kandidat(in)’’ sowie der Status des ‘‘unterstützenden Mitglieds’’ sind daneben auch möglich. (de)
  • Die Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke ist ein österreichischer Berufs- und Interessenverband. Gegründet wurde der Verein 1981 als Übersetzergemeinschaft von Utta Roy-Seifert gemeinsam mit Senta Kapoun, Hilde Linnert, Andrée Pazmandy, Uta Szyszkowitz und Helga Treichl. Es bestand damals in Österreich nur der Berufsverband von Übersetzern (Universitas), der sich jedoch vor allem als Organisation von und für Sprachmittler im nichtliterarischen Bereich versteht. Die Gründung erfolgte nicht zuletzt als Reaktion auf Sanktionen, die der Paul Zsolnay Verlag gegen Hilde Linnert verhängte, die nach ihrer Absicht, einen Betriebsrat zu gründen, von Verlagsleiter Hans W. Polak keine Aufträge mehr bekam. Ein Ziel der IG ist die Vertretung der Literaturübersetzerinnen und -übersetzer im In- und Ausland, sowohl im Rahmen von berufspolitischem Engagement innerhalb Österreichs – etwa über die Zusammenarbeit mit anderen kreativen Berufsverbänden im Rahmen des Kulturrats Österreich – und auch in Deutschland (wo ja der überwiegende Teil der Verlage heimisch sind, die Übersetzungen publizieren) in Zusammenarbeit mit dem Verband deutschsprachiger Übersetzer/VdÜ, sowie mit Zusammenschlüssen von Fachübersetzern wie der bereits erwähnten Universitas, mit Schriftstellerorganisationen wie etwa der österreichischen IG Autorinnen Autoren oder dem internationalen P.E.N.-Club und auch in übernationalen Dachverbänden wie dem EWC (European Writers' Council), dem CEATL (Conseil européen des associations de traducteurs littéraires) und der FIT (Fédération internationale des traducteurs). Eine weitere Kernaufgabe sieht die ÜG in der Weiterbildung der Kollegenschaft – wofür etwa seit vielen Jahren ein alljährliches Übersetzerseminar veranstaltet wird, das meist Anfang Mai stattfindet und Workshops in mehreren Sprachen sowie ein Rahmenprogramm zu wechselnden Themen und eine öffentliche Lesung von Übersetzungen anbietet. Außerdem finden im Laufe des Jahres zusätzliche Fortbildungsveranstaltungen statt, meistens im Wiener Literaturhaus, u.a. eine ca. monatliche ‘‘Redigierrunde’’, in der Übersetzerinnen und Übersetzer aktuelle Probleme quasi ‘‘direkt vom Schreibtisch’’ diskutieren. Mit mehreren Projekten und Publikationen hat der Verein eine Drehscheibenfunktion für den Literaturbetrieb – mit Schwerpunkt Übersetzungen – übernommen. So erschien bald nach der Wende in Mittel- und Osteuropa das ‘‘Infonetz Literatur’’, eine Zusammenstellung in Buchform von umfangreichen Informationen über literarische Einrichtungen und Verlage in den ehemaligen sozialistischen Staaten, die den umstrukturierten und oft völlig neu gegründeten Literaturinteressenten die Möglichkeit zur Vernetzung bieten sollte. 1996 folgte der ‘‘Translators’ Companion’’, eine dreisprachige Zusammenstellung von detaillierten Informationen über Literaturübersetzerverbände und Förderungsmöglichkeiten, Preise und Auszeichnungen sowie Fortbildungsangebote für Literaturübersetzer/innen in Europa und der restlichen Welt. Seit 2007 ist der ‘‘Companion’’ auch online verfügbar (siehe Weblinks). Sitz des Vereins ist seit dessen Gründung das Literaturhaus Wien, wo ein Büro unterhalten wird. Die Geschäftsführung liegt seit vielen Jahren bei Brigitte Rapp, die von Claudia Zecher und Nadja Grössing unterstützt wird. Das Amt des Präsidenten übernahm im Jahre 1999 Werner Richter von der Gründungsvorsitzenden Utta Roy-Seifert. Der derzeitige (2015 gewählte) Vorstand besteht außerdem aus Johanna Borek, Jacqueline Csuss, Mascha Dabic, Richard Gross, Sophie Kidd, Waltraud Kolb, Nathalie Rouanet-Herlt, Christa Rothmeier und Birgit Weilguny. Ehrenmitglieder sind Wolf Harranth, Senta Kapoun und Utta Roy-Seifert. Auf der Mitgliederversammlung am 9. November 2012 wurde mit großer Mehrheit die Umbenennung auf IG Übersetzerinnen Übersetzer beschlossen. Der Verein erhält für ihre Tätigkeit Subventionen des österreichischen Kulturministeriums im Bundeskanzleramt und finanziert sich darüber hinaus aus den Beiträgen der Mitglieder. Die Mitgliedschaft kann auf Antrag erworben werden. Vollmitglieder müssen mindestens eine publizierte Übersetzung im Bereich Literatur oder Wissenschaft bzw. vergleichbare Leistungen (etwa im Bühnenbereich) aufweisen; eine Mitgliedschaft als ‘‘Kandidat(in)’’ sowie der Status des ‘‘unterstützenden Mitglieds’’ sind daneben auch möglich. (de)
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  • Interessenvertretung und Weiterbildung von Literaturübersetzerinnen und Literaturübersetzern in Österreich
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  • Interessengemeinschaft Übersetzerinnen Übersetzer
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  • Wien, Österreich
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  • Die Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke ist ein österreichischer Berufs- und Interessenverband. Gegründet wurde der Verein 1981 als Übersetzergemeinschaft von Utta Roy-Seifert gemeinsam mit Senta Kapoun, Hilde Linnert, Andrée Pazmandy, Uta Szyszkowitz und Helga Treichl. Es bestand damals in Österreich nur der Berufsverband von Übersetzern (Universitas), der sich jedoch vor allem als Organisation von und für Sprachmittler im nichtliterarischen Bereich versteht. Die Gründung erfolgte nicht zuletzt als Reaktion auf Sanktionen, die der Paul Zsolnay Verlag gegen Hilde Linnert verhängte, die nach ihrer Absicht, einen Betriebsrat zu gründen, von Verlagsleiter Hans W. Polak keine Aufträge mehr bekam. (de)
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