„Integrationsverweigerung“ ist ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet das Verhalten von Einwanderern, die sich in der Gesellschaft des Einwanderungslandes nicht in dem Umfang assimilieren, in dem der Benutzer des Ausdrucks dies erwartet. Das Festhalten der Bezeichneten an den Traditionen und Kulturgütern ihres Herkunftslandes wird dabei nicht als Inanspruchnahme verfassungsmäßig garantierter Grundrechte, sondern als Ausdruck von Trotz oder von mangelnder Aufklärung gedeutet.

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  • „Integrationsverweigerung“ ist ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet das Verhalten von Einwanderern, die sich in der Gesellschaft des Einwanderungslandes nicht in dem Umfang assimilieren, in dem der Benutzer des Ausdrucks dies erwartet. Das Festhalten der Bezeichneten an den Traditionen und Kulturgütern ihres Herkunftslandes wird dabei nicht als Inanspruchnahme verfassungsmäßig garantierter Grundrechte, sondern als Ausdruck von Trotz oder von mangelnder Aufklärung gedeutet. Der Begriff ist ein Oxymoron („Widerspruch in sich“), denn Integration bedeutet „Einbezug“, „Aufnahme in eine Gemeinschaft von Gleichen“ und ist somit immer ein bilateraler Annäherungsprozess, an dem zwei Seiten beteiligt sind, und der deshalb allenfalls beidseitig misslingen kann, etwa aufgrund von beiderseitigem Misstrauen. Was er euphemistisch verbrämt, ist die heimliche Erwartung, dass der Fremde sich anpassen, unterordnen oder gar unterwerfen soll - eine Forderung, die so explizit allerdings nicht ausgesprochen werden kann, da sie eben gerade keine Integration wäre, sondern die Herstellung eines auf dauerhafte Ungleichheit angelegten Machtverhältnisses. Im deutschen Sprachraum wurde das Schlagwort unter anderem im Diskurs um die 2004 eingeführten Integrationskurse verwendet. Auch im Kopftuchstreit hat das Schlagwort eine Rolle gespielt. (de)
  • „Integrationsverweigerung“ ist ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet das Verhalten von Einwanderern, die sich in der Gesellschaft des Einwanderungslandes nicht in dem Umfang assimilieren, in dem der Benutzer des Ausdrucks dies erwartet. Das Festhalten der Bezeichneten an den Traditionen und Kulturgütern ihres Herkunftslandes wird dabei nicht als Inanspruchnahme verfassungsmäßig garantierter Grundrechte, sondern als Ausdruck von Trotz oder von mangelnder Aufklärung gedeutet. Der Begriff ist ein Oxymoron („Widerspruch in sich“), denn Integration bedeutet „Einbezug“, „Aufnahme in eine Gemeinschaft von Gleichen“ und ist somit immer ein bilateraler Annäherungsprozess, an dem zwei Seiten beteiligt sind, und der deshalb allenfalls beidseitig misslingen kann, etwa aufgrund von beiderseitigem Misstrauen. Was er euphemistisch verbrämt, ist die heimliche Erwartung, dass der Fremde sich anpassen, unterordnen oder gar unterwerfen soll - eine Forderung, die so explizit allerdings nicht ausgesprochen werden kann, da sie eben gerade keine Integration wäre, sondern die Herstellung eines auf dauerhafte Ungleichheit angelegten Machtverhältnisses. Im deutschen Sprachraum wurde das Schlagwort unter anderem im Diskurs um die 2004 eingeführten Integrationskurse verwendet. Auch im Kopftuchstreit hat das Schlagwort eine Rolle gespielt. (de)
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  • „Integrationsverweigerung“ ist ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet das Verhalten von Einwanderern, die sich in der Gesellschaft des Einwanderungslandes nicht in dem Umfang assimilieren, in dem der Benutzer des Ausdrucks dies erwartet. Das Festhalten der Bezeichneten an den Traditionen und Kulturgütern ihres Herkunftslandes wird dabei nicht als Inanspruchnahme verfassungsmäßig garantierter Grundrechte, sondern als Ausdruck von Trotz oder von mangelnder Aufklärung gedeutet. (de)
  • „Integrationsverweigerung“ ist ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet das Verhalten von Einwanderern, die sich in der Gesellschaft des Einwanderungslandes nicht in dem Umfang assimilieren, in dem der Benutzer des Ausdrucks dies erwartet. Das Festhalten der Bezeichneten an den Traditionen und Kulturgütern ihres Herkunftslandes wird dabei nicht als Inanspruchnahme verfassungsmäßig garantierter Grundrechte, sondern als Ausdruck von Trotz oder von mangelnder Aufklärung gedeutet. (de)
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  • Integrationsverweigerung (de)
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