Die Innu (Nehilaw und Ilniw ‚Volk‘) oder Montagnais (franz. ‚Bergbewohner‘) werden zu den nordamerikanischen Indianern gezählt und sind eine Gruppe der First Nations im kanadischen Québec und Labrador, die vor ca. 8.000 Jahren in diese Region zogen. Die Innu bestehen eigentlich aus zwei Stammesgruppen, den südlich und östlich, entlang des nördlichen Ufers des Sankt-Lorenz-Golfs, lebenden Montagnais (heute meist als Innu bezeichnet) sowie den weiter nördlich lebenden Naskapi (‚Volk jenseits des Horizonts‘) (Innu und Iyiyiw). Im offiziellen Sprachgebrauch des Department of Indian Affairs and Northern Development werden die südlichen und östlichen Gruppen immer noch als Montagnais bezeichnet.

Property Value
dbo:abstract
  • Die Innu (Nehilaw und Ilniw ‚Volk‘) oder Montagnais (franz. ‚Bergbewohner‘) werden zu den nordamerikanischen Indianern gezählt und sind eine Gruppe der First Nations im kanadischen Québec und Labrador, die vor ca. 8.000 Jahren in diese Region zogen. Die Innu bestehen eigentlich aus zwei Stammesgruppen, den südlich und östlich, entlang des nördlichen Ufers des Sankt-Lorenz-Golfs, lebenden Montagnais (heute meist als Innu bezeichnet) sowie den weiter nördlich lebenden Naskapi (‚Volk jenseits des Horizonts‘) (Innu und Iyiyiw). Im offiziellen Sprachgebrauch des Department of Indian Affairs and Northern Development werden die südlichen und östlichen Gruppen immer noch als Montagnais bezeichnet. Beide Gruppen bezeichnen ihr raues, wildes und unzugängliches Stammesgebiet als Nitassinan (‘Unser Land’). Die Stammesgruppen unterschieden sich primär in ihrer Lebensweise - die zahlreicheren ca. 4.000 Innu waren vorwiegend mehr gebietsgebundene halbnomadische Jäger und Sammler, die in den offenen Flechtenwäldern der borealen Zone Elche, Karibus und Kleinwild jagten. Manche Küsten-Gruppen betrieben auch Feldbau, fischten und ernteten Ahornsirup. Die nur ca. 1.500 Menschen zählenden Naskapi hingegen lebten als Vollnomaden meist in der lichten Waldtundra von der Jagd auf Elche und in der offenen Tundra auf Karibus; zudem vom Fischfang sowie dem Sammeln von Wurzeln und Wildpflanzen. Die Innu waren mit den Atikamekw, Maliseet und Algonkin gegen ihre traditionellen Feinde, den Mi'kmaq und Irokesen, verbündet. Immer wieder waren während der Biberkriege (1640–1701) die Irokesen in ihre Gebiete eingefallen, und hatten Frauen und Krieger in die Sklaverei entführt, als auch ihre Jagdgründe auf der Suche nach mehr Pelzen ausgeplündert. Da diese Auseinandersetzungen seitens der Irokesen mit bisher nicht gekannter Brutalität geführt wurden, übernahmen nun die Innu ihrerseits die Marter- und Foltermethoden als auch die Grausamkeit ihrer indianischen Feinde. Die Naskapi hingegen hatten meist Konflikte mit den südwärts vordringenden Inuit im Osten. Die Innu dürfen hierbei aber nicht mit den Inuit oder Inupiat-Inuktitut verwechselt werden. Heute leben rund 18.000 Innu in elf Siedlungen innerhalb Reservaten in Québec und Labrador. (de)
  • Die Innu (Nehilaw und Ilniw ‚Volk‘) oder Montagnais (franz. ‚Bergbewohner‘) werden zu den nordamerikanischen Indianern gezählt und sind eine Gruppe der First Nations im kanadischen Québec und Labrador, die vor ca. 8.000 Jahren in diese Region zogen. Die Innu bestehen eigentlich aus zwei Stammesgruppen, den südlich und östlich, entlang des nördlichen Ufers des Sankt-Lorenz-Golfs, lebenden Montagnais (heute meist als Innu bezeichnet) sowie den weiter nördlich lebenden Naskapi (‚Volk jenseits des Horizonts‘) (Innu und Iyiyiw). Im offiziellen Sprachgebrauch des Department of Indian Affairs and Northern Development werden die südlichen und östlichen Gruppen immer noch als Montagnais bezeichnet. Beide Gruppen bezeichnen ihr raues, wildes und unzugängliches Stammesgebiet als Nitassinan (‘Unser Land’). Die Stammesgruppen unterschieden sich primär in ihrer Lebensweise - die zahlreicheren ca. 4.000 Innu waren vorwiegend mehr gebietsgebundene halbnomadische Jäger und Sammler, die in den offenen Flechtenwäldern der borealen Zone Elche, Karibus und Kleinwild jagten. Manche Küsten-Gruppen betrieben auch Feldbau, fischten und ernteten Ahornsirup. Die nur ca. 1.500 Menschen zählenden Naskapi hingegen lebten als Vollnomaden meist in der lichten Waldtundra von der Jagd auf Elche und in der offenen Tundra auf Karibus; zudem vom Fischfang sowie dem Sammeln von Wurzeln und Wildpflanzen. Die Innu waren mit den Atikamekw, Maliseet und Algonkin gegen ihre traditionellen Feinde, den Mi'kmaq und Irokesen, verbündet. Immer wieder waren während der Biberkriege (1640–1701) die Irokesen in ihre Gebiete eingefallen, und hatten Frauen und Krieger in die Sklaverei entführt, als auch ihre Jagdgründe auf der Suche nach mehr Pelzen ausgeplündert. Da diese Auseinandersetzungen seitens der Irokesen mit bisher nicht gekannter Brutalität geführt wurden, übernahmen nun die Innu ihrerseits die Marter- und Foltermethoden als auch die Grausamkeit ihrer indianischen Feinde. Die Naskapi hingegen hatten meist Konflikte mit den südwärts vordringenden Inuit im Osten. Die Innu dürfen hierbei aber nicht mit den Inuit oder Inupiat-Inuktitut verwechselt werden. Heute leben rund 18.000 Innu in elf Siedlungen innerhalb Reservaten in Québec und Labrador. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 141191 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 153282454 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Die Innu (Nehilaw und Ilniw ‚Volk‘) oder Montagnais (franz. ‚Bergbewohner‘) werden zu den nordamerikanischen Indianern gezählt und sind eine Gruppe der First Nations im kanadischen Québec und Labrador, die vor ca. 8.000 Jahren in diese Region zogen. Die Innu bestehen eigentlich aus zwei Stammesgruppen, den südlich und östlich, entlang des nördlichen Ufers des Sankt-Lorenz-Golfs, lebenden Montagnais (heute meist als Innu bezeichnet) sowie den weiter nördlich lebenden Naskapi (‚Volk jenseits des Horizonts‘) (Innu und Iyiyiw). Im offiziellen Sprachgebrauch des Department of Indian Affairs and Northern Development werden die südlichen und östlichen Gruppen immer noch als Montagnais bezeichnet. (de)
  • Die Innu (Nehilaw und Ilniw ‚Volk‘) oder Montagnais (franz. ‚Bergbewohner‘) werden zu den nordamerikanischen Indianern gezählt und sind eine Gruppe der First Nations im kanadischen Québec und Labrador, die vor ca. 8.000 Jahren in diese Region zogen. Die Innu bestehen eigentlich aus zwei Stammesgruppen, den südlich und östlich, entlang des nördlichen Ufers des Sankt-Lorenz-Golfs, lebenden Montagnais (heute meist als Innu bezeichnet) sowie den weiter nördlich lebenden Naskapi (‚Volk jenseits des Horizonts‘) (Innu und Iyiyiw). Im offiziellen Sprachgebrauch des Department of Indian Affairs and Northern Development werden die südlichen und östlichen Gruppen immer noch als Montagnais bezeichnet. (de)
rdfs:label
  • Innu (de)
  • Innu (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:homepage
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of