Händewaschen ist eine Reinigung der Hände von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Es erfüllt also eine ästhetische und eine hygienische Funktion. Außerdem gibt es in manchen Religionen rituelle Händewaschungen, siehe Lavabo. In der Regel wäscht man sich die Hände an einem Handwaschbecken mit Wasser und Seife oder anderen Reinigungsmitteln. 2008 rief die WHO den Internationalen Hände-Waschtag (für Kinder und Erwachsene) ins Leben der jeweils am 15. Oktober stattfindet sowie seit 2009 den Welttag der Handhygiene (für medizinisches Personal) der am 5. Mai stattfindet

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  • Händewaschen ist eine Reinigung der Hände von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Es erfüllt also eine ästhetische und eine hygienische Funktion. Außerdem gibt es in manchen Religionen rituelle Händewaschungen, siehe Lavabo. In der Regel wäscht man sich die Hände an einem Handwaschbecken mit Wasser und Seife oder anderen Reinigungsmitteln. Eine wichtige hygienische Funktion des Händewaschens ist die Reduktion von anhaftenden Keimen, die sonst per fäkal-oraler Schmierinfektion übertragen werden könnten, wie z. B. Erreger von Durchfallerkrankungen. Deshalb ist das Händewaschen besonders wichtig nach dem Toilettengang, vor dem Zubereiten von Mahlzeiten und vor dem Essen. Manche Kinder lernen den Merkspruch „Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen“. Auch sonst typischerweise per Tröpfcheninfektion übertragene Krankheiten, wie Atemwegsinfektionen oder Grippe könnten ausnahmsweise mit den Händen bei Kontakt mit Schleimhäuten übertragen werden, deshalb wird Händewaschen auch zur Vorbeugung gegen Tröpfcheninfektionen empfohlen. Normalerweise herrscht auf der Hand wie auf der gesamten Haut des Menschen ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 4 und 7. Durch das Händewaschen neutralisiert sich das Milieu der Hand, wodurch schlechtere Bedingungen für die vom Körper bevorzugten Mikroorganismen vorliegen. Nach wenigen Stunden ist das saure Milieu allerdings wiederhergestellt. „pH-hautneutrale“ Seifen werben damit, dass bei ihnen diese pH-Wertverschiebung nicht auftritt. Nach einer Untersuchung der Universität Regensburg ist die Temperatur des Wassers beim Händewaschen unerheblich. Erst die Nutzung von Reinigungsmitteln hilft gegen Krankheitserreger, die eine enge Verbindung mit der Haut eingehen. Nach 30 Sekunden Händewaschen würden so 99,9 % der Bakterien und Keime abgetötet. Eine Studie der Universität Helsinki im Auftrag der European Textile Services Association zeigte, dass das Händetrocknen durch Abreiben restlicher Keime mit Einweg-Papiertüchern hygienischer ist als mit Lufttrocknern. Feuchte Hände beherbergen bis zu 1.000 Mal mehr Keime als trockene Hände. Frauen waschen sich im Vergleich zu Männern öfter die Hände. Bei der "hygienischen Händewaschung" (DIN EN 1499:2013-07) wird zum Teil eine antimikrobielle Waschlotion zur Reinigung der Hände verwendet. Sie wird beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, in Küchen, medizinischen Bereichen und in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt. Eine andere Form der Keimreduktion ist die Händedesinfektion durch Einreiben von Händedesinfektionsmitteln, z. B. in der Medizin (Infektionsprävention). Bei der Händewaschung mit seifenfreien Tensiden im Gesundheitswesen werden Lipide aus der Haut gelöst, es kommt zu einer Entfettung der Hornschicht. Die Haut kann die Hautbarriere nur verzögert aufrechterhalten. Die Händewaschung ist daher hier aus Hautschutzgründen ungeeignet. Zusätzlich kommt es zu Wassereinlagerungen in der oberen Hornschicht und das Wasser verdampft aufgrund der geschädigten Hautbarriere. In dieser Zeit (8-10 Min.) verdünnen sich eingesetzte Desinfektionsmittel. Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis zerstören die Hautbarriere der Hornschicht zwar auch, aufgrund der üblichen Einreibmethode werden die Lipide der Haut jedoch zurückgeführt. Die Händewaschung ist im Vergleich zur Händedesinfektion außerhalb medizinischer Bereiche meist ausreichend. Antibakterielle Produkte für private Verbraucher enthalten oft den den Konservierungsmittel-Wirkstoff Triclosan, dessen Verwendung das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert einzuschränken. 2008 rief die WHO den Internationalen Hände-Waschtag (für Kinder und Erwachsene) ins Leben der jeweils am 15. Oktober stattfindet sowie seit 2009 den Welttag der Handhygiene (für medizinisches Personal) der am 5. Mai stattfindet (de)
  • Händewaschen ist eine Reinigung der Hände von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Es erfüllt also eine ästhetische und eine hygienische Funktion. Außerdem gibt es in manchen Religionen rituelle Händewaschungen, siehe Lavabo. In der Regel wäscht man sich die Hände an einem Handwaschbecken mit Wasser und Seife oder anderen Reinigungsmitteln. Eine wichtige hygienische Funktion des Händewaschens ist die Reduktion von anhaftenden Keimen, die sonst per fäkal-oraler Schmierinfektion übertragen werden könnten, wie z. B. Erreger von Durchfallerkrankungen. Deshalb ist das Händewaschen besonders wichtig nach dem Toilettengang, vor dem Zubereiten von Mahlzeiten und vor dem Essen. Manche Kinder lernen den Merkspruch „Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen“. Auch sonst typischerweise per Tröpfcheninfektion übertragene Krankheiten, wie Atemwegsinfektionen oder Grippe könnten ausnahmsweise mit den Händen bei Kontakt mit Schleimhäuten übertragen werden, deshalb wird Händewaschen auch zur Vorbeugung gegen Tröpfcheninfektionen empfohlen. Normalerweise herrscht auf der Hand wie auf der gesamten Haut des Menschen ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 4 und 7. Durch das Händewaschen neutralisiert sich das Milieu der Hand, wodurch schlechtere Bedingungen für die vom Körper bevorzugten Mikroorganismen vorliegen. Nach wenigen Stunden ist das saure Milieu allerdings wiederhergestellt. „pH-hautneutrale“ Seifen werben damit, dass bei ihnen diese pH-Wertverschiebung nicht auftritt. Nach einer Untersuchung der Universität Regensburg ist die Temperatur des Wassers beim Händewaschen unerheblich. Erst die Nutzung von Reinigungsmitteln hilft gegen Krankheitserreger, die eine enge Verbindung mit der Haut eingehen. Nach 30 Sekunden Händewaschen würden so 99,9 % der Bakterien und Keime abgetötet. Eine Studie der Universität Helsinki im Auftrag der European Textile Services Association zeigte, dass das Händetrocknen durch Abreiben restlicher Keime mit Einweg-Papiertüchern hygienischer ist als mit Lufttrocknern. Feuchte Hände beherbergen bis zu 1.000 Mal mehr Keime als trockene Hände. Frauen waschen sich im Vergleich zu Männern öfter die Hände. Bei der "hygienischen Händewaschung" (DIN EN 1499:2013-07) wird zum Teil eine antimikrobielle Waschlotion zur Reinigung der Hände verwendet. Sie wird beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, in Küchen, medizinischen Bereichen und in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt. Eine andere Form der Keimreduktion ist die Händedesinfektion durch Einreiben von Händedesinfektionsmitteln, z. B. in der Medizin (Infektionsprävention). Bei der Händewaschung mit seifenfreien Tensiden im Gesundheitswesen werden Lipide aus der Haut gelöst, es kommt zu einer Entfettung der Hornschicht. Die Haut kann die Hautbarriere nur verzögert aufrechterhalten. Die Händewaschung ist daher hier aus Hautschutzgründen ungeeignet. Zusätzlich kommt es zu Wassereinlagerungen in der oberen Hornschicht und das Wasser verdampft aufgrund der geschädigten Hautbarriere. In dieser Zeit (8-10 Min.) verdünnen sich eingesetzte Desinfektionsmittel. Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis zerstören die Hautbarriere der Hornschicht zwar auch, aufgrund der üblichen Einreibmethode werden die Lipide der Haut jedoch zurückgeführt. Die Händewaschung ist im Vergleich zur Händedesinfektion außerhalb medizinischer Bereiche meist ausreichend. Antibakterielle Produkte für private Verbraucher enthalten oft den den Konservierungsmittel-Wirkstoff Triclosan, dessen Verwendung das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert einzuschränken. 2008 rief die WHO den Internationalen Hände-Waschtag (für Kinder und Erwachsene) ins Leben der jeweils am 15. Oktober stattfindet sowie seit 2009 den Welttag der Handhygiene (für medizinisches Personal) der am 5. Mai stattfindet (de)
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  • Händewaschen ist eine Reinigung der Hände von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Es erfüllt also eine ästhetische und eine hygienische Funktion. Außerdem gibt es in manchen Religionen rituelle Händewaschungen, siehe Lavabo. In der Regel wäscht man sich die Hände an einem Handwaschbecken mit Wasser und Seife oder anderen Reinigungsmitteln. 2008 rief die WHO den Internationalen Hände-Waschtag (für Kinder und Erwachsene) ins Leben der jeweils am 15. Oktober stattfindet sowie seit 2009 den Welttag der Handhygiene (für medizinisches Personal) der am 5. Mai stattfindet (de)
  • Händewaschen ist eine Reinigung der Hände von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Es erfüllt also eine ästhetische und eine hygienische Funktion. Außerdem gibt es in manchen Religionen rituelle Händewaschungen, siehe Lavabo. In der Regel wäscht man sich die Hände an einem Handwaschbecken mit Wasser und Seife oder anderen Reinigungsmitteln. 2008 rief die WHO den Internationalen Hände-Waschtag (für Kinder und Erwachsene) ins Leben der jeweils am 15. Oktober stattfindet sowie seit 2009 den Welttag der Handhygiene (für medizinisches Personal) der am 5. Mai stattfindet (de)
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