Hämocyanin (von gr. häm, ‚Blut‘ und kyanos, ‚himmelblau‘) ist ein Blutfarbstoff der Gliederfüßer (u. a. Krebse, Spinnentiere; bei Insekten, die Tracheen besitzen, tritt es in geringerem Maße auf) und Weichtiere (u. a. Muscheln, Schnecken und Tintenfische). Er dient als Sauerstofftransporter. Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt.

Property Value
dbo:abstract
  • Hämocyanin (von gr. häm, ‚Blut‘ und kyanos, ‚himmelblau‘) ist ein Blutfarbstoff der Gliederfüßer (u. a. Krebse, Spinnentiere; bei Insekten, die Tracheen besitzen, tritt es in geringerem Maße auf) und Weichtiere (u. a. Muscheln, Schnecken und Tintenfische). Er dient als Sauerstofftransporter. Anders als beim roten, eisenhaltigen Hämoglobin wird der Sauerstoff im Hämocyanin von zwei Kupfer-Ionen gebunden. Außerdem besitzt Hämocyanin keine Porphyrin-Struktur wie Häm, die Kupferionen sind stattdessen über Aminosäure-Reste (Histidin) an das Protein gebunden. Sauerstofffreies Hämocyanin ist farblos, mit gebundenem Sauerstoff hat es eine blaue Farbe. Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt. Bei sehr niedrigen Temperaturen ist Hämocyanin jedoch Hämoglobin überlegen. Auch der Bindungsmodus des Sauerstoffs ist anders als bei den eisenhaltigen Verbindungen Hämoglobin und Hämerythrin, bei denen der Sauerstoff end-on an ein Eisenatom gebunden wird. Beim Hämocyanin wird der Sauerstoff verbrückend zwischen zwei Kupfer(I)-Atomen in einer side-on Koordination gebunden, die dabei zu Kupfer(II) oxidiert werden. Hämocyanin, insbesondere von Mollusken, ruft starke Abwehrreaktionen der Immunsysteme von Säugetieren hervor, ist jedoch völlig ungiftig und wird schnell abgebaut. Es wird daher als Adjuvans verwendet, aber auch in der Krebstherapie eingesetzt. (de)
  • Hämocyanin (von gr. häm, ‚Blut‘ und kyanos, ‚himmelblau‘) ist ein Blutfarbstoff der Gliederfüßer (u. a. Krebse, Spinnentiere; bei Insekten, die Tracheen besitzen, tritt es in geringerem Maße auf) und Weichtiere (u. a. Muscheln, Schnecken und Tintenfische). Er dient als Sauerstofftransporter. Anders als beim roten, eisenhaltigen Hämoglobin wird der Sauerstoff im Hämocyanin von zwei Kupfer-Ionen gebunden. Außerdem besitzt Hämocyanin keine Porphyrin-Struktur wie Häm, die Kupferionen sind stattdessen über Aminosäure-Reste (Histidin) an das Protein gebunden. Sauerstofffreies Hämocyanin ist farblos, mit gebundenem Sauerstoff hat es eine blaue Farbe. Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt. Bei sehr niedrigen Temperaturen ist Hämocyanin jedoch Hämoglobin überlegen. Auch der Bindungsmodus des Sauerstoffs ist anders als bei den eisenhaltigen Verbindungen Hämoglobin und Hämerythrin, bei denen der Sauerstoff end-on an ein Eisenatom gebunden wird. Beim Hämocyanin wird der Sauerstoff verbrückend zwischen zwei Kupfer(I)-Atomen in einer side-on Koordination gebunden, die dabei zu Kupfer(II) oxidiert werden. Hämocyanin, insbesondere von Mollusken, ruft starke Abwehrreaktionen der Immunsysteme von Säugetieren hervor, ist jedoch völlig ungiftig und wird schnell abgebaut. Es wird daher als Adjuvans verwendet, aber auch in der Krebstherapie eingesetzt. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 259799 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158474327 (xsd:integer)
prop-de:groesse
  • 657 (xsd:integer)
prop-de:kofaktor
  • n Cu2+
prop-de:struktur
  • Homooligomer
prop-de:taxon
prop-de:text
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Hämocyanine – die Sauerstofftransporter
prop-de:uniprot
  • P80888
prop-de:url
prop-de:wayback
  • 20040317121818 (xsd:double)
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Hämocyanin (von gr. häm, ‚Blut‘ und kyanos, ‚himmelblau‘) ist ein Blutfarbstoff der Gliederfüßer (u. a. Krebse, Spinnentiere; bei Insekten, die Tracheen besitzen, tritt es in geringerem Maße auf) und Weichtiere (u. a. Muscheln, Schnecken und Tintenfische). Er dient als Sauerstofftransporter. Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt. (de)
  • Hämocyanin (von gr. häm, ‚Blut‘ und kyanos, ‚himmelblau‘) ist ein Blutfarbstoff der Gliederfüßer (u. a. Krebse, Spinnentiere; bei Insekten, die Tracheen besitzen, tritt es in geringerem Maße auf) und Weichtiere (u. a. Muscheln, Schnecken und Tintenfische). Er dient als Sauerstofftransporter. Die Bindung des Sauerstoffs ist stärker als beim Hämoglobin. Im Vergleich zum Hämoglobin verfügt Hämocyanin jedoch über eine geringere Sauerstoffbindungskapazität, was zu einer insgesamt geringeren Transportkapazität für Sauerstoff führt. (de)
rdfs:label
  • Hämocyanin (de)
  • Hämocyanin (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Hämocyanin,Gewöhnliche Languste(Palinurus vulgaris) (de)
  • Hämocyanin,Gewöhnliche Languste(Palinurus vulgaris) (de)
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of