Die Hydroskelett-Theorie ist eine bereits in den 1960er Jahren entwickelte, detaillierte Rekonstruktion der Bauplan-Evolution der Tiere. Sie nahm ihren Anfang, als der Biologe Wolfgang F. Gutmann die Evolution der Chordata auf morphologischer Basis rekonstruierte, indem er nicht nur die Funktionalität jedes einzelnen evolutiven Zwischenschrittes argumentativ zu sichern versuchte, sondern auch konstruktive Ökonomisierungen und dadurch bewirkte Spezialisierungen (makroevolutive Trends) im Einzelnen darlegte. Die hierbei ausgearbeitete "Wurmtheorie" zur Evolution der Chordaten wurde kurze Zeit später in "Hydroskelett-Theorie" umbenannt, als Gutmann nicht nur die Chordatiere, sondern auch noch zahlreiche weitere Stammlinien des Tierreiches auf Grundlage seiner neuen Modellierungen in einen phy

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  • Die Hydroskelett-Theorie ist eine bereits in den 1960er Jahren entwickelte, detaillierte Rekonstruktion der Bauplan-Evolution der Tiere. Sie nahm ihren Anfang, als der Biologe Wolfgang F. Gutmann die Evolution der Chordata auf morphologischer Basis rekonstruierte, indem er nicht nur die Funktionalität jedes einzelnen evolutiven Zwischenschrittes argumentativ zu sichern versuchte, sondern auch konstruktive Ökonomisierungen und dadurch bewirkte Spezialisierungen (makroevolutive Trends) im Einzelnen darlegte. Die hierbei ausgearbeitete "Wurmtheorie" zur Evolution der Chordaten wurde kurze Zeit später in "Hydroskelett-Theorie" umbenannt, als Gutmann nicht nur die Chordatiere, sondern auch noch zahlreiche weitere Stammlinien des Tierreiches auf Grundlage seiner neuen Modellierungen in einen phylogenetischen Zusammenhang brachte. Das Ergebnis waren mehrere detaillierte Ableitungen (evolutionsgeschichtliche Rekonstruktionen) von Tiergruppen wie den Enteropneusta, Tunicata, Acrania, Phoronida und Nematoda. Ausgehend von der Erkenntnis, dass flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Körper von Organismen mechanisch äußerst sensible und bei makroevolutiven Umbauten nicht beliebig veränderbare Konstruktionsbestandteile sind, behauptete Gutmann, dass das Hydroskelett letztendlich eine die Evolution und „Evolutionsrichtung“ bestimmende Komponente darstelle. Die zentralen Aussagen wurden von ihm 1972 als Band 21 in der Reihe „Aufsätze und Reden der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft“ publiziert. Im Jahr 2003 erfolgte im Jahrbuch für Geschichte und Theorie der Biologie eine Neuauflage mit einem ausführlichen Vorwort durch Michael Weingarten und Mathias Gutmann. (de)
  • Die Hydroskelett-Theorie ist eine bereits in den 1960er Jahren entwickelte, detaillierte Rekonstruktion der Bauplan-Evolution der Tiere. Sie nahm ihren Anfang, als der Biologe Wolfgang F. Gutmann die Evolution der Chordata auf morphologischer Basis rekonstruierte, indem er nicht nur die Funktionalität jedes einzelnen evolutiven Zwischenschrittes argumentativ zu sichern versuchte, sondern auch konstruktive Ökonomisierungen und dadurch bewirkte Spezialisierungen (makroevolutive Trends) im Einzelnen darlegte. Die hierbei ausgearbeitete "Wurmtheorie" zur Evolution der Chordaten wurde kurze Zeit später in "Hydroskelett-Theorie" umbenannt, als Gutmann nicht nur die Chordatiere, sondern auch noch zahlreiche weitere Stammlinien des Tierreiches auf Grundlage seiner neuen Modellierungen in einen phylogenetischen Zusammenhang brachte. Das Ergebnis waren mehrere detaillierte Ableitungen (evolutionsgeschichtliche Rekonstruktionen) von Tiergruppen wie den Enteropneusta, Tunicata, Acrania, Phoronida und Nematoda. Ausgehend von der Erkenntnis, dass flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Körper von Organismen mechanisch äußerst sensible und bei makroevolutiven Umbauten nicht beliebig veränderbare Konstruktionsbestandteile sind, behauptete Gutmann, dass das Hydroskelett letztendlich eine die Evolution und „Evolutionsrichtung“ bestimmende Komponente darstelle. Die zentralen Aussagen wurden von ihm 1972 als Band 21 in der Reihe „Aufsätze und Reden der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft“ publiziert. Im Jahr 2003 erfolgte im Jahrbuch für Geschichte und Theorie der Biologie eine Neuauflage mit einem ausführlichen Vorwort durch Michael Weingarten und Mathias Gutmann. (de)
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  • Die Hydroskelett-Theorie ist eine bereits in den 1960er Jahren entwickelte, detaillierte Rekonstruktion der Bauplan-Evolution der Tiere. Sie nahm ihren Anfang, als der Biologe Wolfgang F. Gutmann die Evolution der Chordata auf morphologischer Basis rekonstruierte, indem er nicht nur die Funktionalität jedes einzelnen evolutiven Zwischenschrittes argumentativ zu sichern versuchte, sondern auch konstruktive Ökonomisierungen und dadurch bewirkte Spezialisierungen (makroevolutive Trends) im Einzelnen darlegte. Die hierbei ausgearbeitete "Wurmtheorie" zur Evolution der Chordaten wurde kurze Zeit später in "Hydroskelett-Theorie" umbenannt, als Gutmann nicht nur die Chordatiere, sondern auch noch zahlreiche weitere Stammlinien des Tierreiches auf Grundlage seiner neuen Modellierungen in einen phy (de)
  • Die Hydroskelett-Theorie ist eine bereits in den 1960er Jahren entwickelte, detaillierte Rekonstruktion der Bauplan-Evolution der Tiere. Sie nahm ihren Anfang, als der Biologe Wolfgang F. Gutmann die Evolution der Chordata auf morphologischer Basis rekonstruierte, indem er nicht nur die Funktionalität jedes einzelnen evolutiven Zwischenschrittes argumentativ zu sichern versuchte, sondern auch konstruktive Ökonomisierungen und dadurch bewirkte Spezialisierungen (makroevolutive Trends) im Einzelnen darlegte. Die hierbei ausgearbeitete "Wurmtheorie" zur Evolution der Chordaten wurde kurze Zeit später in "Hydroskelett-Theorie" umbenannt, als Gutmann nicht nur die Chordatiere, sondern auch noch zahlreiche weitere Stammlinien des Tierreiches auf Grundlage seiner neuen Modellierungen in einen phy (de)
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