Der meist dörflich geprägte thüringisch-fränkische Raum war eine Kernzone der deutschen Hexenverfolgungen mit vielen überlieferten Hexenprozessen. Aus der Zeit zwischen 1526 und 1731 können in Thüringen über 1500 Fälle von Hexenverfolgung konstatiert werden. Zwischen 1598 und 1631 wurde Thüringen mit kurzen Unterbrechungen von einer ersten und gut zehn Jahre später bis etwa 1700 von einer zweiten großen Verfolgungswelle erschüttert. Die Verfolgungen waren weniger Ausdruck vorherrschenden Aberglaubens, vielmehr wurden soziale Spannungen, meist Erbschafts- und Nachbarschaftsstreit unter dem Deckmantel von Teufelsanbetung und Hexerei ausgetragen. Um das Ausarten dieser Verfolgungswellen von staatlicher Seite zu verhindern, wurde die 1631 von dem Jesuiten Friedrich Spee anonym veröffentlichte

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  • Der meist dörflich geprägte thüringisch-fränkische Raum war eine Kernzone der deutschen Hexenverfolgungen mit vielen überlieferten Hexenprozessen. Aus der Zeit zwischen 1526 und 1731 können in Thüringen über 1500 Fälle von Hexenverfolgung konstatiert werden. Zwischen 1598 und 1631 wurde Thüringen mit kurzen Unterbrechungen von einer ersten und gut zehn Jahre später bis etwa 1700 von einer zweiten großen Verfolgungswelle erschüttert. Die Verfolgungen waren weniger Ausdruck vorherrschenden Aberglaubens, vielmehr wurden soziale Spannungen, meist Erbschafts- und Nachbarschaftsstreit unter dem Deckmantel von Teufelsanbetung und Hexerei ausgetragen. Um das Ausarten dieser Verfolgungswellen von staatlicher Seite zu verhindern, wurde die 1631 von dem Jesuiten Friedrich Spee anonym veröffentlichte Cautio Criminalis als Leitfaden zur Untersuchung und Beurteilung der jeweiligen Vergehen zu Rate gezogen. Die unterschiedliche Intensität der Verfolgung war überwiegend eine Folge übertriebener Härte bei der Amtsausübung der betrauten Richter und Inquisitoren, ihre Rechtfertigung war das in 29 Auflagen gedruckte und als Hexenhammer bekannte Traktat des Dominikanermönchs Heinrich Kramer. Das Henneberger und Coburger Land im Süden und Südwesten waren neben dem unteren Werratal Zentren dieser Verfolgungen. (de)
  • Der meist dörflich geprägte thüringisch-fränkische Raum war eine Kernzone der deutschen Hexenverfolgungen mit vielen überlieferten Hexenprozessen. Aus der Zeit zwischen 1526 und 1731 können in Thüringen über 1500 Fälle von Hexenverfolgung konstatiert werden. Zwischen 1598 und 1631 wurde Thüringen mit kurzen Unterbrechungen von einer ersten und gut zehn Jahre später bis etwa 1700 von einer zweiten großen Verfolgungswelle erschüttert. Die Verfolgungen waren weniger Ausdruck vorherrschenden Aberglaubens, vielmehr wurden soziale Spannungen, meist Erbschafts- und Nachbarschaftsstreit unter dem Deckmantel von Teufelsanbetung und Hexerei ausgetragen. Um das Ausarten dieser Verfolgungswellen von staatlicher Seite zu verhindern, wurde die 1631 von dem Jesuiten Friedrich Spee anonym veröffentlichte Cautio Criminalis als Leitfaden zur Untersuchung und Beurteilung der jeweiligen Vergehen zu Rate gezogen. Die unterschiedliche Intensität der Verfolgung war überwiegend eine Folge übertriebener Härte bei der Amtsausübung der betrauten Richter und Inquisitoren, ihre Rechtfertigung war das in 29 Auflagen gedruckte und als Hexenhammer bekannte Traktat des Dominikanermönchs Heinrich Kramer. Das Henneberger und Coburger Land im Süden und Südwesten waren neben dem unteren Werratal Zentren dieser Verfolgungen. (de)
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  • Der meist dörflich geprägte thüringisch-fränkische Raum war eine Kernzone der deutschen Hexenverfolgungen mit vielen überlieferten Hexenprozessen. Aus der Zeit zwischen 1526 und 1731 können in Thüringen über 1500 Fälle von Hexenverfolgung konstatiert werden. Zwischen 1598 und 1631 wurde Thüringen mit kurzen Unterbrechungen von einer ersten und gut zehn Jahre später bis etwa 1700 von einer zweiten großen Verfolgungswelle erschüttert. Die Verfolgungen waren weniger Ausdruck vorherrschenden Aberglaubens, vielmehr wurden soziale Spannungen, meist Erbschafts- und Nachbarschaftsstreit unter dem Deckmantel von Teufelsanbetung und Hexerei ausgetragen. Um das Ausarten dieser Verfolgungswellen von staatlicher Seite zu verhindern, wurde die 1631 von dem Jesuiten Friedrich Spee anonym veröffentlichte (de)
  • Der meist dörflich geprägte thüringisch-fränkische Raum war eine Kernzone der deutschen Hexenverfolgungen mit vielen überlieferten Hexenprozessen. Aus der Zeit zwischen 1526 und 1731 können in Thüringen über 1500 Fälle von Hexenverfolgung konstatiert werden. Zwischen 1598 und 1631 wurde Thüringen mit kurzen Unterbrechungen von einer ersten und gut zehn Jahre später bis etwa 1700 von einer zweiten großen Verfolgungswelle erschüttert. Die Verfolgungen waren weniger Ausdruck vorherrschenden Aberglaubens, vielmehr wurden soziale Spannungen, meist Erbschafts- und Nachbarschaftsstreit unter dem Deckmantel von Teufelsanbetung und Hexerei ausgetragen. Um das Ausarten dieser Verfolgungswellen von staatlicher Seite zu verhindern, wurde die 1631 von dem Jesuiten Friedrich Spee anonym veröffentlichte (de)
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  • Hexenverfolgung in Thüringen (de)
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