Als Hammadiden (arabisch بنو حماد, DMG Banū Ḥammād, tamazight ⴰⵢⵜ ⵃⵎⵎⴰⴷ At Ḥemmad) wird eine Dynastie im östlichen Algerien bezeichnet, die dort von 1015 bis 1152 herrschte. Das Reich der Hammadiden wurde 1014 durch Hammad ibn Buluggin (1014–1028) einem Verwandten des herrschenden Ziriden in Ifriqiya Badis ibn Ziri (995–1016) begründet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit wurden auch die Abbasiden als rechtmäßige Kalifen anerkannt. Zwar kam es zu Kämpfen mit den Ziriden, doch konnten diese die Hammadiden nicht wieder unterwerfen und mussten 1018 deren Unabhängigkeit anerkennen.

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  • Als Hammadiden (arabisch بنو حماد, DMG Banū Ḥammād, tamazight ⴰⵢⵜ ⵃⵎⵎⴰⴷ At Ḥemmad) wird eine Dynastie im östlichen Algerien bezeichnet, die dort von 1015 bis 1152 herrschte. Das Reich der Hammadiden wurde 1014 durch Hammad ibn Buluggin (1014–1028) einem Verwandten des herrschenden Ziriden in Ifriqiya Badis ibn Ziri (995–1016) begründet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit wurden auch die Abbasiden als rechtmäßige Kalifen anerkannt. Zwar kam es zu Kämpfen mit den Ziriden, doch konnten diese die Hammadiden nicht wieder unterwerfen und mussten 1018 deren Unabhängigkeit anerkennen. Infolge der Schwächung der Ziriden durch die Invasion der Beduinen der Banu Hilal nach 1051 kam es zu einem kurzen Aufschwung des Reichs, als sich Flüchtlinge aus Ifriqiya in Algerien ansiedelten. 1063 scheiterte eine Invasion auf Sizilien zugunsten des Islam in Italien. Auch machten die Hilal-Beduinen auch das Reich der Hammadiden zunehmend unsicher, so dass die Hauptstadt al-Qala 1067 nach Bidschaya an die Küste verlegt werden musste. Dort gewann neben dem Seehandel auch die Piraterie für die Wirtschaft an Bedeutung. Zwar konnten mit Hilfe der Banu Hilal die Almoraviden (1080) aufgehalten und deren Eroberungen auf Westalgerien begrenzt werden. Die Beduinen waren aber nicht dauerhaft kontrollierbar, so dass der Niedergang des Reiches einsetzte, bis es 1152 von den Almohaden unterworfen wurde. Die Bedeutung der Hammadiden ist vor allem darin zu sehen, dass sie die eigenständige staatliche Entwicklung im zentralen Maghreb begründeten und sich gegen die Ziriden in Tunesien und die Almoraviden in Marokko erfolgreich behauptet konnten. Unter ihnen gewannen die Küstenstädte zunehmend an Bedeutung, da das Hinterland durch die unruhigen Beduinen-Stämme kontrolliert wurde. (de)
  • Als Hammadiden (arabisch بنو حماد, DMG Banū Ḥammād, tamazight ⴰⵢⵜ ⵃⵎⵎⴰⴷ At Ḥemmad) wird eine Dynastie im östlichen Algerien bezeichnet, die dort von 1015 bis 1152 herrschte. Das Reich der Hammadiden wurde 1014 durch Hammad ibn Buluggin (1014–1028) einem Verwandten des herrschenden Ziriden in Ifriqiya Badis ibn Ziri (995–1016) begründet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit wurden auch die Abbasiden als rechtmäßige Kalifen anerkannt. Zwar kam es zu Kämpfen mit den Ziriden, doch konnten diese die Hammadiden nicht wieder unterwerfen und mussten 1018 deren Unabhängigkeit anerkennen. Infolge der Schwächung der Ziriden durch die Invasion der Beduinen der Banu Hilal nach 1051 kam es zu einem kurzen Aufschwung des Reichs, als sich Flüchtlinge aus Ifriqiya in Algerien ansiedelten. 1063 scheiterte eine Invasion auf Sizilien zugunsten des Islam in Italien. Auch machten die Hilal-Beduinen auch das Reich der Hammadiden zunehmend unsicher, so dass die Hauptstadt al-Qala 1067 nach Bidschaya an die Küste verlegt werden musste. Dort gewann neben dem Seehandel auch die Piraterie für die Wirtschaft an Bedeutung. Zwar konnten mit Hilfe der Banu Hilal die Almoraviden (1080) aufgehalten und deren Eroberungen auf Westalgerien begrenzt werden. Die Beduinen waren aber nicht dauerhaft kontrollierbar, so dass der Niedergang des Reiches einsetzte, bis es 1152 von den Almohaden unterworfen wurde. Die Bedeutung der Hammadiden ist vor allem darin zu sehen, dass sie die eigenständige staatliche Entwicklung im zentralen Maghreb begründeten und sich gegen die Ziriden in Tunesien und die Almoraviden in Marokko erfolgreich behauptet konnten. Unter ihnen gewannen die Küstenstädte zunehmend an Bedeutung, da das Hinterland durch die unruhigen Beduinen-Stämme kontrolliert wurde. (de)
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  • Als Hammadiden (arabisch بنو حماد, DMG Banū Ḥammād, tamazight ⴰⵢⵜ ⵃⵎⵎⴰⴷ At Ḥemmad) wird eine Dynastie im östlichen Algerien bezeichnet, die dort von 1015 bis 1152 herrschte. Das Reich der Hammadiden wurde 1014 durch Hammad ibn Buluggin (1014–1028) einem Verwandten des herrschenden Ziriden in Ifriqiya Badis ibn Ziri (995–1016) begründet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit wurden auch die Abbasiden als rechtmäßige Kalifen anerkannt. Zwar kam es zu Kämpfen mit den Ziriden, doch konnten diese die Hammadiden nicht wieder unterwerfen und mussten 1018 deren Unabhängigkeit anerkennen. (de)
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