Die Grüne Liga wurde am 18. November 1989 bzw. am 3. Februar 1990 in der DDR als „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Reimar Gilsenbach, Matthias Platzeck und der erste Sprecher und langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Schlüter. Die Wurzeln der liegen in der vom DDR-Staat teilweise heftig bekämpften kirchlichen Umweltbewegung der DDR und den staatlich geduldeten und kanalisierten Ökologiegruppen im DDR-Kulturbund. Die Gründung erfolgte ausdrücklich als dezentrales Netzwerk und damit in Abgrenzung auch zu Parteienpolitik und dem aus dem Westen Deutschlands bekannten parteiförmig organisierten Weg eines Teils der Umweltbewegung in die Parlamente. Dem begegneten einige Umweltschützer jedoch auf dem am 18. November 1989 in der Bekenntniskirche in Alt-

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  • Die Grüne Liga wurde am 18. November 1989 bzw. am 3. Februar 1990 in der DDR als „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Reimar Gilsenbach, Matthias Platzeck und der erste Sprecher und langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Schlüter. Die Wurzeln der liegen in der vom DDR-Staat teilweise heftig bekämpften kirchlichen Umweltbewegung der DDR und den staatlich geduldeten und kanalisierten Ökologiegruppen im DDR-Kulturbund. Die Gründung erfolgte ausdrücklich als dezentrales Netzwerk und damit in Abgrenzung auch zu Parteienpolitik und dem aus dem Westen Deutschlands bekannten parteiförmig organisierten Weg eines Teils der Umweltbewegung in die Parlamente. Dem begegneten einige Umweltschützer jedoch auf dem am 18. November 1989 in der Bekenntniskirche in Alt-Treptow stattfindenden Treffen zur Gründung der Grünen Liga mit der Verteilung eines Gründungsaufrufs für die Grüne Partei in der DDR. Bereits im Mai 1989 hatte das Grün-Ökologische Netzwerk Arche beschlossen, für die nächste Volkskammerwahl eine Liste mit eigenen Kandidaten aufzustellen, und hatte den Gründungsaufruf nach den politischen Umbrüchen im Herbst 1989 am 5. November veröffentlicht. Die ursprüngliche Idee der Liga, möglichst alle ostdeutschen Umweltgruppen zu vernetzen, wurde schon früh durch die Ausdehnung der großen westdeutschen Umweltorganisationen (DBV/NABU, BUND, WWF, Greenpeace) nach Osten unterlaufen. Eine enge und gleichberechtigte Kooperation gab es zunächst mit dem westdeutschen Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), mit dem die Grüne Liga noch am ehesten vergleichbar ist; eine dauerhafte Ost-West-Vernetzung kam aber nur in einigen Teilbereichen zustande. Heute ist die Grüne Liga in den fünf neuen Bundesländern und Berlin unterschiedlich stark vertreten. In Sachsen und Berlin ist sie recht präsent und vielfältig, während sie in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nur noch wenige Aktive hat. Der Verein befasst sich mit vielen Themen aus dem Umweltbereich und teilweise auch darüber hinaus (Soziales, Wirtschaft, Frieden). Es gibt Bundeskontaktstellen und Facharbeitskreise zu den Bereichen Energie (Braunkohle, Erneuerbare Energien, Kernenergie), Gesteinsabbau, Internationales (Osteuropa), Landwirtschaft/Gentechnik, Nachhaltige Regionalentwicklung, Verkehr, Wasser (Flussausbau, Wasserrahmenrichtlinie). Das fachlich-politische Spektrum ist weit gefächert (siehe Klaus Schlüter, Jörg Urban). Neben vielen kleineren, selbstständigen, aber gut vernetzten Gruppen, die vor allem Naturschutz- und Bildungsarbeit machen, aber auch effektive Aktionen und Kampagnen durchführen, stehen ökoanarchistische Theorie und Praxis in einigen Gruppen ebenso wie Großprojekte mit Konzernsponsoring und Staatsgeld in einigen Landesverbänden. (de)
  • Die Grüne Liga wurde am 18. November 1989 bzw. am 3. Februar 1990 in der DDR als „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Reimar Gilsenbach, Matthias Platzeck und der erste Sprecher und langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Schlüter. Die Wurzeln der liegen in der vom DDR-Staat teilweise heftig bekämpften kirchlichen Umweltbewegung der DDR und den staatlich geduldeten und kanalisierten Ökologiegruppen im DDR-Kulturbund. Die Gründung erfolgte ausdrücklich als dezentrales Netzwerk und damit in Abgrenzung auch zu Parteienpolitik und dem aus dem Westen Deutschlands bekannten parteiförmig organisierten Weg eines Teils der Umweltbewegung in die Parlamente. Dem begegneten einige Umweltschützer jedoch auf dem am 18. November 1989 in der Bekenntniskirche in Alt-Treptow stattfindenden Treffen zur Gründung der Grünen Liga mit der Verteilung eines Gründungsaufrufs für die Grüne Partei in der DDR. Bereits im Mai 1989 hatte das Grün-Ökologische Netzwerk Arche beschlossen, für die nächste Volkskammerwahl eine Liste mit eigenen Kandidaten aufzustellen, und hatte den Gründungsaufruf nach den politischen Umbrüchen im Herbst 1989 am 5. November veröffentlicht. Die ursprüngliche Idee der Liga, möglichst alle ostdeutschen Umweltgruppen zu vernetzen, wurde schon früh durch die Ausdehnung der großen westdeutschen Umweltorganisationen (DBV/NABU, BUND, WWF, Greenpeace) nach Osten unterlaufen. Eine enge und gleichberechtigte Kooperation gab es zunächst mit dem westdeutschen Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), mit dem die Grüne Liga noch am ehesten vergleichbar ist; eine dauerhafte Ost-West-Vernetzung kam aber nur in einigen Teilbereichen zustande. Heute ist die Grüne Liga in den fünf neuen Bundesländern und Berlin unterschiedlich stark vertreten. In Sachsen und Berlin ist sie recht präsent und vielfältig, während sie in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nur noch wenige Aktive hat. Der Verein befasst sich mit vielen Themen aus dem Umweltbereich und teilweise auch darüber hinaus (Soziales, Wirtschaft, Frieden). Es gibt Bundeskontaktstellen und Facharbeitskreise zu den Bereichen Energie (Braunkohle, Erneuerbare Energien, Kernenergie), Gesteinsabbau, Internationales (Osteuropa), Landwirtschaft/Gentechnik, Nachhaltige Regionalentwicklung, Verkehr, Wasser (Flussausbau, Wasserrahmenrichtlinie). Das fachlich-politische Spektrum ist weit gefächert (siehe Klaus Schlüter, Jörg Urban). Neben vielen kleineren, selbstständigen, aber gut vernetzten Gruppen, die vor allem Naturschutz- und Bildungsarbeit machen, aber auch effektive Aktionen und Kampagnen durchführen, stehen ökoanarchistische Theorie und Praxis in einigen Gruppen ebenso wie Großprojekte mit Konzernsponsoring und Staatsgeld in einigen Landesverbänden. (de)
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  • Die Grüne Liga wurde am 18. November 1989 bzw. am 3. Februar 1990 in der DDR als „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Reimar Gilsenbach, Matthias Platzeck und der erste Sprecher und langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Schlüter. Die Wurzeln der liegen in der vom DDR-Staat teilweise heftig bekämpften kirchlichen Umweltbewegung der DDR und den staatlich geduldeten und kanalisierten Ökologiegruppen im DDR-Kulturbund. Die Gründung erfolgte ausdrücklich als dezentrales Netzwerk und damit in Abgrenzung auch zu Parteienpolitik und dem aus dem Westen Deutschlands bekannten parteiförmig organisierten Weg eines Teils der Umweltbewegung in die Parlamente. Dem begegneten einige Umweltschützer jedoch auf dem am 18. November 1989 in der Bekenntniskirche in Alt- (de)
  • Die Grüne Liga wurde am 18. November 1989 bzw. am 3. Februar 1990 in der DDR als „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Reimar Gilsenbach, Matthias Platzeck und der erste Sprecher und langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Schlüter. Die Wurzeln der liegen in der vom DDR-Staat teilweise heftig bekämpften kirchlichen Umweltbewegung der DDR und den staatlich geduldeten und kanalisierten Ökologiegruppen im DDR-Kulturbund. Die Gründung erfolgte ausdrücklich als dezentrales Netzwerk und damit in Abgrenzung auch zu Parteienpolitik und dem aus dem Westen Deutschlands bekannten parteiförmig organisierten Weg eines Teils der Umweltbewegung in die Parlamente. Dem begegneten einige Umweltschützer jedoch auf dem am 18. November 1989 in der Bekenntniskirche in Alt- (de)
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