Als großdeutsche Lösung der deutschen Frage wurde das in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 diskutierte, aber verworfene Modell eines deutschen Nationalstaats unter Einschluss und Führung des Kaisertums Österreich bezeichnet. Sie stand im Gegensatz zur schließlich verabschiedeten kleindeutschen Lösung, die alle Mitglieder des Deutschen Bundes, außer Österreich, unter preußischer Hegemonie vorsah. Von den Großdeutschen unterschieden sich die Alldeutschen. Sie sammelten sich im Deutschen Kaiserreich in dem extrem nationalistischen und antisemitischen Alldeutschen Verband.

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  • Als großdeutsche Lösung der deutschen Frage wurde das in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 diskutierte, aber verworfene Modell eines deutschen Nationalstaats unter Einschluss und Führung des Kaisertums Österreich bezeichnet. Sie stand im Gegensatz zur schließlich verabschiedeten kleindeutschen Lösung, die alle Mitglieder des Deutschen Bundes, außer Österreich, unter preußischer Hegemonie vorsah. Von den Großdeutschen unterschieden sich die Alldeutschen. Sie sammelten sich im Deutschen Kaiserreich in dem extrem nationalistischen und antisemitischen Alldeutschen Verband. Im 20. Jahrhundert wurde der ursprünglich von Nationalliberalen und Demokraten aufgebrachte Begriff großdeutsch zu einem Kampfbegriff gegen den Vertrag von Versailles und den Vertrag von Saint-Germain, den vor allem die rechten Parteien in Deutschland und Deutsch-Österreich verwendeten. Ihr Ziel war ein Reich, das alle Gebiete mit einer mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung umfassen sollte, auch gegen den Widerstand des Auslands wie Italiens oder Frankreichs. Die Nationalsozialisten strebten hingegen nach einer imperialistischen Lösung der deutschen Frage: Unter dem NS-Regime sollten einem zu erschaffenden „Großgermanischen Reich“ zur dauerhaften Vorherrschaft über den europäischen Kontinent verholfen und dafür die betroffenen Gebiete mit „Angehörigen nichtgermanischer, vor allem slawischer Völker“ germanisiert werden. (de)
  • Als großdeutsche Lösung der deutschen Frage wurde das in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 diskutierte, aber verworfene Modell eines deutschen Nationalstaats unter Einschluss und Führung des Kaisertums Österreich bezeichnet. Sie stand im Gegensatz zur schließlich verabschiedeten kleindeutschen Lösung, die alle Mitglieder des Deutschen Bundes, außer Österreich, unter preußischer Hegemonie vorsah. Von den Großdeutschen unterschieden sich die Alldeutschen. Sie sammelten sich im Deutschen Kaiserreich in dem extrem nationalistischen und antisemitischen Alldeutschen Verband. Im 20. Jahrhundert wurde der ursprünglich von Nationalliberalen und Demokraten aufgebrachte Begriff großdeutsch zu einem Kampfbegriff gegen den Vertrag von Versailles und den Vertrag von Saint-Germain, den vor allem die rechten Parteien in Deutschland und Deutsch-Österreich verwendeten. Ihr Ziel war ein Reich, das alle Gebiete mit einer mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung umfassen sollte, auch gegen den Widerstand des Auslands wie Italiens oder Frankreichs. Die Nationalsozialisten strebten hingegen nach einer imperialistischen Lösung der deutschen Frage: Unter dem NS-Regime sollten einem zu erschaffenden „Großgermanischen Reich“ zur dauerhaften Vorherrschaft über den europäischen Kontinent verholfen und dafür die betroffenen Gebiete mit „Angehörigen nichtgermanischer, vor allem slawischer Völker“ germanisiert werden. (de)
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  • Als großdeutsche Lösung der deutschen Frage wurde das in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 diskutierte, aber verworfene Modell eines deutschen Nationalstaats unter Einschluss und Führung des Kaisertums Österreich bezeichnet. Sie stand im Gegensatz zur schließlich verabschiedeten kleindeutschen Lösung, die alle Mitglieder des Deutschen Bundes, außer Österreich, unter preußischer Hegemonie vorsah. Von den Großdeutschen unterschieden sich die Alldeutschen. Sie sammelten sich im Deutschen Kaiserreich in dem extrem nationalistischen und antisemitischen Alldeutschen Verband. (de)
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  • Großdeutsche Lösung (de)
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