Ein Gespan [ɡəˈʃpaːn] (slawisch župan, entspricht lateinisch comes „Begleiter“, „Anführer“, „Graf“) ist ursprünglich ein mittelalterlicher Stammesführer im west- und südslawischen Raum. Später wurden die Gespane zu lokalen Obrigkeiten mit bestimmten Befugnissen in Verwaltung, Militärangelegenheiten und Rechtsprechung (manchmal als „Fürsten“ übersetzt, eigentlich: Richter). In Kroatien gab es das Amt zunächst bis 1918 und es wurde 1991 erneut für den Vorsteher einer kroatischen Gespanschaft eingeführt.

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  • Ein Gespan [ɡəˈʃpaːn] (slawisch župan, entspricht lateinisch comes „Begleiter“, „Anführer“, „Graf“) ist ursprünglich ein mittelalterlicher Stammesführer im west- und südslawischen Raum. Später wurden die Gespane zu lokalen Obrigkeiten mit bestimmten Befugnissen in Verwaltung, Militärangelegenheiten und Rechtsprechung (manchmal als „Fürsten“ übersetzt, eigentlich: Richter). In Kroatien gab es das Amt zunächst bis 1918 und es wurde 1991 erneut für den Vorsteher einer kroatischen Gespanschaft eingeführt. Die Oberhäupter der Serben, die im 7. Jahrhundert in Ras residierten, führten damals den Titel Archižupan beziehungsweise Großžupan. In Serbien findet man den Begriff župan vor allem in Quellen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. In Deutschland waren nach den Eroberungen der slawischen Gebiete die Gaue – beispielsweise Daleminzi (Meißner Gebiet), Nisani (Dresdner Gebiet) – in Supanien (serbisch und kroatisch: županija, deutsch: Gespanschaft) aufgegliedert. Im Ungarischen lautet der entsprechende Ausdruck ispán oder zsupán; bekannt ist der Schweinezüchter Kálmán Zsupán aus der Operette Der Zigeunerbaron. Im Slowenischen versteht man heutzutage, im Gegensatz zu anderen slawischen Sprachen, unter einem Župan den Bürgermeister einer Gemeinde. In der heutigen Slowakei wird der alte Begriff župan manchmal als Alternativbezeichnung für die Vorsteher der Samosprávne kraje (Selbstverwaltungs-Landschaftsverbände) verwendet. (de)
  • Ein Gespan [ɡəˈʃpaːn] (slawisch župan, entspricht lateinisch comes „Begleiter“, „Anführer“, „Graf“) ist ursprünglich ein mittelalterlicher Stammesführer im west- und südslawischen Raum. Später wurden die Gespane zu lokalen Obrigkeiten mit bestimmten Befugnissen in Verwaltung, Militärangelegenheiten und Rechtsprechung (manchmal als „Fürsten“ übersetzt, eigentlich: Richter). In Kroatien gab es das Amt zunächst bis 1918 und es wurde 1991 erneut für den Vorsteher einer kroatischen Gespanschaft eingeführt. Die Oberhäupter der Serben, die im 7. Jahrhundert in Ras residierten, führten damals den Titel Archižupan beziehungsweise Großžupan. In Serbien findet man den Begriff župan vor allem in Quellen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. In Deutschland waren nach den Eroberungen der slawischen Gebiete die Gaue – beispielsweise Daleminzi (Meißner Gebiet), Nisani (Dresdner Gebiet) – in Supanien (serbisch und kroatisch: županija, deutsch: Gespanschaft) aufgegliedert. Im Ungarischen lautet der entsprechende Ausdruck ispán oder zsupán; bekannt ist der Schweinezüchter Kálmán Zsupán aus der Operette Der Zigeunerbaron. Im Slowenischen versteht man heutzutage, im Gegensatz zu anderen slawischen Sprachen, unter einem Župan den Bürgermeister einer Gemeinde. In der heutigen Slowakei wird der alte Begriff župan manchmal als Alternativbezeichnung für die Vorsteher der Samosprávne kraje (Selbstverwaltungs-Landschaftsverbände) verwendet. (de)
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  • Ein Gespan [ɡəˈʃpaːn] (slawisch župan, entspricht lateinisch comes „Begleiter“, „Anführer“, „Graf“) ist ursprünglich ein mittelalterlicher Stammesführer im west- und südslawischen Raum. Später wurden die Gespane zu lokalen Obrigkeiten mit bestimmten Befugnissen in Verwaltung, Militärangelegenheiten und Rechtsprechung (manchmal als „Fürsten“ übersetzt, eigentlich: Richter). In Kroatien gab es das Amt zunächst bis 1918 und es wurde 1991 erneut für den Vorsteher einer kroatischen Gespanschaft eingeführt. (de)
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