Irland befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts noch in den Nachwehen der Irischen Rebellion von 1798. Gefangene wurden nach wie vor nach Australien deportiert und einzelne Gewaltausbrüche hielten an (vor allem in der Grafschaft Wicklow). Im Jahr 1803 gab es eine weitere erfolglose Rebellion, die von Robert Emmet angeführt wurde. Durch den Act of Union wurden 1801 Irland und das Königreich Großbritannien per Gesetz zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammengeschlossen. Dies war der Versuch der britischen Krone, zu verhindern, dass Irland als Basis für eine Invasion Großbritanniens agieren könnte.

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  • Irland befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts noch in den Nachwehen der Irischen Rebellion von 1798. Gefangene wurden nach wie vor nach Australien deportiert und einzelne Gewaltausbrüche hielten an (vor allem in der Grafschaft Wicklow). Im Jahr 1803 gab es eine weitere erfolglose Rebellion, die von Robert Emmet angeführt wurde. Durch den Act of Union wurden 1801 Irland und das Königreich Großbritannien per Gesetz zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammengeschlossen. Dies war der Versuch der britischen Krone, zu verhindern, dass Irland als Basis für eine Invasion Großbritanniens agieren könnte. Während dieser Zeit wurde Irland von britischen Obrigkeiten regiert. Diese waren der Lord Lieutenant of Ireland, der durch den König eingesetzt wurde sowie der Chief Secretary for Ireland, der vom britischen Premierminister bestimmt wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts übernahm das britische Parlament vom Monarchen sowohl den exekutiven als auch den legislativen Zweig der Regierung. Aus diesem Grund wurde der Chief Secretary wichtiger als der Lord Lieutenant, der eine eher symbolische oder repräsentative Rolle einnahm. Nach der Abschaffung des irischen Parlaments, wurden die irischen Parlamentsmitglieder direkt ins britische Parlament im Palace of Westminster gewählt. Die britische Administration in Irland – euphemistisch als „Dublin Castle“ bezeichnet – blieb bis 1922 von Protestanten dominiert. Ein Teil der Akzeptanz des Act of Union unter den irischen Katholiken war die in Aussicht gestellte Abschaffung der restlichen Penal Laws und die Schaffung der Katholikenemanzipation. Doch König Georg III. stoppte die Emanzipation, mit der Begründung, dass diese seinen Amtseid brechen würde, die anglikanische Kirche zu schützen. Erst eine Kampagne unter dem Anwalt und Politiker Daniel O’Connell und seiner 1823 gegründeten Catholic Association (Katholiken-Vereinigung) führte 1829 schließlich zur Emanzipation, die es den Katholiken erlaubte, sich ins Parlament wählen zu lassen. Im Gegensatz dazu scheiterte O'Connell (zu dieser Zeit Kopf der Repeal Association – Widerruf-Bewegung) mit seinem Kampf für die Aufhebung (repeal) des Act of Union und die Wiederherstellung der eigenständigen irischen Regierung. O'Connell führte diese Kämpfe nahezu gewaltfrei und nutzte öffentliche Versammlungen, um die Unterstützung zu demonstrieren. Trotz O'Connells friedlichen Methoden gab es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einiges an Gewalt und Unmut unter der Bevölkerung. In der Provinz Ulster brach wiederholt Gewalt gegen Andersgläubige aus, wie z. B. in der sog. Schlacht von Dollys Brae am 12. Juli 1849, als bei einem Marsch des Oranier-Ordens mindestens 30 Katholiken ums Leben kamen. Auch die Ungleichheiten zwischen der stark anwachsenden armen Landbevölkerung auf der einen Seite und ihren Landlords sowie dem Staat auf der anderen führten zu sozialen Spannungen. Geheime (meist ländliche) Organisationen wie die Whiteboys oder die Ribbonmen nutzten Sabotage und Gewalt, um die Landlords zur besseren Behandlung ihrer Untergebenen zu zwingen. Der wohl nachhaltigste Ausbruch von Gewalt war der Zehnt-Krieg in den 1830er Jahren, als sich die irischen Katholiken weigerten, den obligatorischen Zehnt an den anglikanischen Klerus zu zahlen. Als Reaktion auf diese Gewalt wurde die Royal Irish Constabulary gegründet, eine Polizeieinheit für die ländlichen Gegenden. (de)
  • Irland befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts noch in den Nachwehen der Irischen Rebellion von 1798. Gefangene wurden nach wie vor nach Australien deportiert und einzelne Gewaltausbrüche hielten an (vor allem in der Grafschaft Wicklow). Im Jahr 1803 gab es eine weitere erfolglose Rebellion, die von Robert Emmet angeführt wurde. Durch den Act of Union wurden 1801 Irland und das Königreich Großbritannien per Gesetz zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammengeschlossen. Dies war der Versuch der britischen Krone, zu verhindern, dass Irland als Basis für eine Invasion Großbritanniens agieren könnte. Während dieser Zeit wurde Irland von britischen Obrigkeiten regiert. Diese waren der Lord Lieutenant of Ireland, der durch den König eingesetzt wurde sowie der Chief Secretary for Ireland, der vom britischen Premierminister bestimmt wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts übernahm das britische Parlament vom Monarchen sowohl den exekutiven als auch den legislativen Zweig der Regierung. Aus diesem Grund wurde der Chief Secretary wichtiger als der Lord Lieutenant, der eine eher symbolische oder repräsentative Rolle einnahm. Nach der Abschaffung des irischen Parlaments, wurden die irischen Parlamentsmitglieder direkt ins britische Parlament im Palace of Westminster gewählt. Die britische Administration in Irland – euphemistisch als „Dublin Castle“ bezeichnet – blieb bis 1922 von Protestanten dominiert. Ein Teil der Akzeptanz des Act of Union unter den irischen Katholiken war die in Aussicht gestellte Abschaffung der restlichen Penal Laws und die Schaffung der Katholikenemanzipation. Doch König Georg III. stoppte die Emanzipation, mit der Begründung, dass diese seinen Amtseid brechen würde, die anglikanische Kirche zu schützen. Erst eine Kampagne unter dem Anwalt und Politiker Daniel O’Connell und seiner 1823 gegründeten Catholic Association (Katholiken-Vereinigung) führte 1829 schließlich zur Emanzipation, die es den Katholiken erlaubte, sich ins Parlament wählen zu lassen. Im Gegensatz dazu scheiterte O'Connell (zu dieser Zeit Kopf der Repeal Association – Widerruf-Bewegung) mit seinem Kampf für die Aufhebung (repeal) des Act of Union und die Wiederherstellung der eigenständigen irischen Regierung. O'Connell führte diese Kämpfe nahezu gewaltfrei und nutzte öffentliche Versammlungen, um die Unterstützung zu demonstrieren. Trotz O'Connells friedlichen Methoden gab es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einiges an Gewalt und Unmut unter der Bevölkerung. In der Provinz Ulster brach wiederholt Gewalt gegen Andersgläubige aus, wie z. B. in der sog. Schlacht von Dollys Brae am 12. Juli 1849, als bei einem Marsch des Oranier-Ordens mindestens 30 Katholiken ums Leben kamen. Auch die Ungleichheiten zwischen der stark anwachsenden armen Landbevölkerung auf der einen Seite und ihren Landlords sowie dem Staat auf der anderen führten zu sozialen Spannungen. Geheime (meist ländliche) Organisationen wie die Whiteboys oder die Ribbonmen nutzten Sabotage und Gewalt, um die Landlords zur besseren Behandlung ihrer Untergebenen zu zwingen. Der wohl nachhaltigste Ausbruch von Gewalt war der Zehnt-Krieg in den 1830er Jahren, als sich die irischen Katholiken weigerten, den obligatorischen Zehnt an den anglikanischen Klerus zu zahlen. Als Reaktion auf diese Gewalt wurde die Royal Irish Constabulary gegründet, eine Polizeieinheit für die ländlichen Gegenden. (de)
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  • Irland befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts noch in den Nachwehen der Irischen Rebellion von 1798. Gefangene wurden nach wie vor nach Australien deportiert und einzelne Gewaltausbrüche hielten an (vor allem in der Grafschaft Wicklow). Im Jahr 1803 gab es eine weitere erfolglose Rebellion, die von Robert Emmet angeführt wurde. Durch den Act of Union wurden 1801 Irland und das Königreich Großbritannien per Gesetz zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammengeschlossen. Dies war der Versuch der britischen Krone, zu verhindern, dass Irland als Basis für eine Invasion Großbritanniens agieren könnte. (de)
  • Irland befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts noch in den Nachwehen der Irischen Rebellion von 1798. Gefangene wurden nach wie vor nach Australien deportiert und einzelne Gewaltausbrüche hielten an (vor allem in der Grafschaft Wicklow). Im Jahr 1803 gab es eine weitere erfolglose Rebellion, die von Robert Emmet angeführt wurde. Durch den Act of Union wurden 1801 Irland und das Königreich Großbritannien per Gesetz zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammengeschlossen. Dies war der Versuch der britischen Krone, zu verhindern, dass Irland als Basis für eine Invasion Großbritanniens agieren könnte. (de)
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  • Geschichte Irlands (1801–1922) (de)
  • Geschichte Irlands (1801–1922) (de)
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