Die Geologie des Grand Canyon zeichnet sich vor allem durch eine der erdgeschichtlich umfassendsten Gesteinsabfolgen auf unserem Planeten aus. In den Steilwänden des Grand Canyon sind rund 1,5 Milliarden Jahre der geologischen Entwicklung dieses Teils Nordamerikas offengelegt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich hierbei um Sedimentgesteine. Diese sind rund 1200 bis 250 Millionen Jahre alt und umfassen somit eine Zeitspanne von knapp einer Milliarde Jahre. Werden die metamorphen, mehrheitlich suprakrustalen Gesteine der Vishnu Basement Rocks („Vishnu-Grundgebirge“) mit hinzugenommen, dann reicht die geologische Überlieferung sogar bis 1750 Ma BP zurück. Die meisten Sedimente sind in warmen Schelfmeeren abgelagert worden, meist in Küstennähe. Neben Gesteinen marinen Ursprungs finden sich

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  • Die Geologie des Grand Canyon zeichnet sich vor allem durch eine der erdgeschichtlich umfassendsten Gesteinsabfolgen auf unserem Planeten aus. In den Steilwänden des Grand Canyon sind rund 1,5 Milliarden Jahre der geologischen Entwicklung dieses Teils Nordamerikas offengelegt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich hierbei um Sedimentgesteine. Diese sind rund 1200 bis 250 Millionen Jahre alt und umfassen somit eine Zeitspanne von knapp einer Milliarde Jahre. Werden die metamorphen, mehrheitlich suprakrustalen Gesteine der Vishnu Basement Rocks („Vishnu-Grundgebirge“) mit hinzugenommen, dann reicht die geologische Überlieferung sogar bis 1750 Ma BP zurück. Die meisten Sedimente sind in warmen Schelfmeeren abgelagert worden, meist in Küstennähe. Neben Gesteinen marinen Ursprungs finden sich aber auch terrestrische Ablagerungen, unter anderem Dünensedimente einer ehemaligen Wüstenlandschaft. Im Zuge der laramischen Gebirgsbildung, die vor rund 75 Millionen Jahren einsetzte, wurden die wesentlich weiter ostwärts gelegenen Rocky Mountains an steil einfallenden Störungen in die Höhe gedrückt, aber auch in der Umgebung des Grand Canyon kam es zu einer weit angelegten Heraushebung. Vor 17 Millionen Jahren (Miozän) wurde der Anhebeprozess weiter beschleunigt und es entstanden die Colorado Plateaus, die den Grand Canyon umrahmen. Insgesamt dürfte das den Grand Canyon umfassende Gebiet in etwa um 3000 Meter emporgedrückt worden sein; dies erlaubte dem Vorläufer des jetzigen Colorado River, sich in die entstehende Plateaulandschaft einzufräsen. Der eigentliche Canyon entstand jedoch erst vor 5,3 Millionen Jahren, als sich der Golf von Kalifornien öffnete und damit die Erosionsbasis des Colorado auf Meeresspiegel reduzierte. Mit dem Einsetzen der Eiszeiten vor ca. 2,5 Millionen Jahren kam es zu einer Erhöhung der Niederschlagsmenge und damit zu einer wesentlich stärkeren Erosionskraft des Colorado; so war bereits vor 1,2 Millionen Jahren näherungsweise die heutige Erosionsbasis erreicht. Der vor 2 Millionen Jahren einsetzende Vulkanismus im Uinkaret volcanic field brachte Aschen und Laven zur Ablagerung. Mindestens 13 Lavaflüsse stauten den Colorado River und es bildeten sich riesige Seen, die bis zu 600 Meter tief und 160 Kilometer lang waren. Mit nahezu 40 ausgewiesenen Gesteinsformationen und 14 Diskordanzen (Schichtlücken) stellt der Grand Canyon eine der am besten untersuchten Gesteinsfolgen der Welt dar. (de)
  • Die Geologie des Grand Canyon zeichnet sich vor allem durch eine der erdgeschichtlich umfassendsten Gesteinsabfolgen auf unserem Planeten aus. In den Steilwänden des Grand Canyon sind rund 1,5 Milliarden Jahre der geologischen Entwicklung dieses Teils Nordamerikas offengelegt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich hierbei um Sedimentgesteine. Diese sind rund 1200 bis 250 Millionen Jahre alt und umfassen somit eine Zeitspanne von knapp einer Milliarde Jahre. Werden die metamorphen, mehrheitlich suprakrustalen Gesteine der Vishnu Basement Rocks („Vishnu-Grundgebirge“) mit hinzugenommen, dann reicht die geologische Überlieferung sogar bis 1750 Ma BP zurück. Die meisten Sedimente sind in warmen Schelfmeeren abgelagert worden, meist in Küstennähe. Neben Gesteinen marinen Ursprungs finden sich aber auch terrestrische Ablagerungen, unter anderem Dünensedimente einer ehemaligen Wüstenlandschaft. Im Zuge der laramischen Gebirgsbildung, die vor rund 75 Millionen Jahren einsetzte, wurden die wesentlich weiter ostwärts gelegenen Rocky Mountains an steil einfallenden Störungen in die Höhe gedrückt, aber auch in der Umgebung des Grand Canyon kam es zu einer weit angelegten Heraushebung. Vor 17 Millionen Jahren (Miozän) wurde der Anhebeprozess weiter beschleunigt und es entstanden die Colorado Plateaus, die den Grand Canyon umrahmen. Insgesamt dürfte das den Grand Canyon umfassende Gebiet in etwa um 3000 Meter emporgedrückt worden sein; dies erlaubte dem Vorläufer des jetzigen Colorado River, sich in die entstehende Plateaulandschaft einzufräsen. Der eigentliche Canyon entstand jedoch erst vor 5,3 Millionen Jahren, als sich der Golf von Kalifornien öffnete und damit die Erosionsbasis des Colorado auf Meeresspiegel reduzierte. Mit dem Einsetzen der Eiszeiten vor ca. 2,5 Millionen Jahren kam es zu einer Erhöhung der Niederschlagsmenge und damit zu einer wesentlich stärkeren Erosionskraft des Colorado; so war bereits vor 1,2 Millionen Jahren näherungsweise die heutige Erosionsbasis erreicht. Der vor 2 Millionen Jahren einsetzende Vulkanismus im Uinkaret volcanic field brachte Aschen und Laven zur Ablagerung. Mindestens 13 Lavaflüsse stauten den Colorado River und es bildeten sich riesige Seen, die bis zu 600 Meter tief und 160 Kilometer lang waren. Mit nahezu 40 ausgewiesenen Gesteinsformationen und 14 Diskordanzen (Schichtlücken) stellt der Grand Canyon eine der am besten untersuchten Gesteinsfolgen der Welt dar. (de)
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  • Die Geologie des Grand Canyon zeichnet sich vor allem durch eine der erdgeschichtlich umfassendsten Gesteinsabfolgen auf unserem Planeten aus. In den Steilwänden des Grand Canyon sind rund 1,5 Milliarden Jahre der geologischen Entwicklung dieses Teils Nordamerikas offengelegt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich hierbei um Sedimentgesteine. Diese sind rund 1200 bis 250 Millionen Jahre alt und umfassen somit eine Zeitspanne von knapp einer Milliarde Jahre. Werden die metamorphen, mehrheitlich suprakrustalen Gesteine der Vishnu Basement Rocks („Vishnu-Grundgebirge“) mit hinzugenommen, dann reicht die geologische Überlieferung sogar bis 1750 Ma BP zurück. Die meisten Sedimente sind in warmen Schelfmeeren abgelagert worden, meist in Küstennähe. Neben Gesteinen marinen Ursprungs finden sich (de)
  • Die Geologie des Grand Canyon zeichnet sich vor allem durch eine der erdgeschichtlich umfassendsten Gesteinsabfolgen auf unserem Planeten aus. In den Steilwänden des Grand Canyon sind rund 1,5 Milliarden Jahre der geologischen Entwicklung dieses Teils Nordamerikas offengelegt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich hierbei um Sedimentgesteine. Diese sind rund 1200 bis 250 Millionen Jahre alt und umfassen somit eine Zeitspanne von knapp einer Milliarde Jahre. Werden die metamorphen, mehrheitlich suprakrustalen Gesteine der Vishnu Basement Rocks („Vishnu-Grundgebirge“) mit hinzugenommen, dann reicht die geologische Überlieferung sogar bis 1750 Ma BP zurück. Die meisten Sedimente sind in warmen Schelfmeeren abgelagert worden, meist in Küstennähe. Neben Gesteinen marinen Ursprungs finden sich (de)
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  • Geologie des Grand Canyon (de)
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