Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Die seit dem hohen Mittelalter urkundlich belegte Familie zählt zu den verzweigtesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt, mit weit verstreutem Besitz im Kraichgau, im Odenwald, in Schwaben und Franken und darüber hinaus. Als Reichsfreiherren übten sie die Gerichtsbarkeit über ihre Territorien aus, die sie teils als Allodialbesitz, teils als Lehen anderer Fürsten besaßen. Die Güter der Familie bildeten jedoch kein geschlossenes Territorium, sondern waren in Streubesitz verteilt und wurden oft als Kondominat oder Ganerbe verwaltet.

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  • Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Die seit dem hohen Mittelalter urkundlich belegte Familie zählt zu den verzweigtesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt, mit weit verstreutem Besitz im Kraichgau, im Odenwald, in Schwaben und Franken und darüber hinaus. Als Reichsfreiherren übten sie die Gerichtsbarkeit über ihre Territorien aus, die sie teils als Allodialbesitz, teils als Lehen anderer Fürsten besaßen. Die Güter der Familie bildeten jedoch kein geschlossenes Territorium, sondern waren in Streubesitz verteilt und wurden oft als Kondominat oder Ganerbe verwaltet. Im 14. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei heute noch bestehende Stämme, die sich nach ihren am Neckar liegenden Burgen Gemmingen-Guttenberg und Gemmingen-Hornberg nennen. Die Familie stellte im 16. und frühen 17. Jahrhundert die Bischöfe Johann Otto von Augsburg, Johann Konrad von Eichstätt und Uriel von Mainz, letzterer zudem von 1508 bis 1514 Erzkanzler des Deutschen Reiches. Die Brüder Dietrich, Wolf und Philipp waren im 16. Jahrhundert maßgebliche frühe Förderer der Reformation im Kraichgau. Die Familie stellte zahlreiche Kammerherren, Hofräte und hochrangige Militärpersonen an den Höfen Badens, der Pfalz, Württembergs, Brandenburg-Ansbachs und weiterer Herrschaften. Sie gehörte dem Ritterkanton Kraichgau und dem Ritterkanton Odenwald an. Reinhard von Gemmingen-Hornberg († 1750) war Generaldirektor der drei Ritterkreise, Philipp von Gemmingen († 1785) Direktor des Ritterkantons Kraichgau und Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen († 1822) letzter Generaldirektor der Reichsritterschaft. Eberhard Friedrich von Gemmingen († 1791) war württembergischer Regierungspräsident. Im 19. Jahrhundert war die Familie in der I. Kammer der Badischen Ständeversammlung und in den Württembergischen Landständen vertreten. Musisch bekannt geworden sind der Komponist Ernst von Gemmingen-Hornberg († 1813) und der Schriftsteller Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg († 1836). Mitglieder der Familie haben auch über das Ende der Monarchie hinaus bedeutende Positionen erreicht. Ein bedeutender Vertreter der Gegenwart ist Eberhard von Gemmingen, der langjähriger deutscher Leiter von Radio Vatikan war. Die Familie hat weiterhin großen Landbesitz und ihr gehören heute noch mehrere Burgen und Schlösser. (de)
  • Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Die seit dem hohen Mittelalter urkundlich belegte Familie zählt zu den verzweigtesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt, mit weit verstreutem Besitz im Kraichgau, im Odenwald, in Schwaben und Franken und darüber hinaus. Als Reichsfreiherren übten sie die Gerichtsbarkeit über ihre Territorien aus, die sie teils als Allodialbesitz, teils als Lehen anderer Fürsten besaßen. Die Güter der Familie bildeten jedoch kein geschlossenes Territorium, sondern waren in Streubesitz verteilt und wurden oft als Kondominat oder Ganerbe verwaltet. Im 14. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei heute noch bestehende Stämme, die sich nach ihren am Neckar liegenden Burgen Gemmingen-Guttenberg und Gemmingen-Hornberg nennen. Die Familie stellte im 16. und frühen 17. Jahrhundert die Bischöfe Johann Otto von Augsburg, Johann Konrad von Eichstätt und Uriel von Mainz, letzterer zudem von 1508 bis 1514 Erzkanzler des Deutschen Reiches. Die Brüder Dietrich, Wolf und Philipp waren im 16. Jahrhundert maßgebliche frühe Förderer der Reformation im Kraichgau. Die Familie stellte zahlreiche Kammerherren, Hofräte und hochrangige Militärpersonen an den Höfen Badens, der Pfalz, Württembergs, Brandenburg-Ansbachs und weiterer Herrschaften. Sie gehörte dem Ritterkanton Kraichgau und dem Ritterkanton Odenwald an. Reinhard von Gemmingen-Hornberg († 1750) war Generaldirektor der drei Ritterkreise, Philipp von Gemmingen († 1785) Direktor des Ritterkantons Kraichgau und Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen († 1822) letzter Generaldirektor der Reichsritterschaft. Eberhard Friedrich von Gemmingen († 1791) war württembergischer Regierungspräsident. Im 19. Jahrhundert war die Familie in der I. Kammer der Badischen Ständeversammlung und in den Württembergischen Landständen vertreten. Musisch bekannt geworden sind der Komponist Ernst von Gemmingen-Hornberg († 1813) und der Schriftsteller Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg († 1836). Mitglieder der Familie haben auch über das Ende der Monarchie hinaus bedeutende Positionen erreicht. Ein bedeutender Vertreter der Gegenwart ist Eberhard von Gemmingen, der langjähriger deutscher Leiter von Radio Vatikan war. Die Familie hat weiterhin großen Landbesitz und ihr gehören heute noch mehrere Burgen und Schlösser. (de)
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  • Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Die seit dem hohen Mittelalter urkundlich belegte Familie zählt zu den verzweigtesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt, mit weit verstreutem Besitz im Kraichgau, im Odenwald, in Schwaben und Franken und darüber hinaus. Als Reichsfreiherren übten sie die Gerichtsbarkeit über ihre Territorien aus, die sie teils als Allodialbesitz, teils als Lehen anderer Fürsten besaßen. Die Güter der Familie bildeten jedoch kein geschlossenes Territorium, sondern waren in Streubesitz verteilt und wurden oft als Kondominat oder Ganerbe verwaltet. (de)
  • Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Die seit dem hohen Mittelalter urkundlich belegte Familie zählt zu den verzweigtesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt, mit weit verstreutem Besitz im Kraichgau, im Odenwald, in Schwaben und Franken und darüber hinaus. Als Reichsfreiherren übten sie die Gerichtsbarkeit über ihre Territorien aus, die sie teils als Allodialbesitz, teils als Lehen anderer Fürsten besaßen. Die Güter der Familie bildeten jedoch kein geschlossenes Territorium, sondern waren in Streubesitz verteilt und wurden oft als Kondominat oder Ganerbe verwaltet. (de)
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  • Gemmingen (Adelsgeschlecht) (de)
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