Der Fall Namborn in den Jahren 1873/1874 war einer der schwersten Kulturkampf-Konflikte der Diözese Trier, bevor es zu einer noch größeren Eskalation im Zusammenhang mit den Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877 kam.

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  • Der Fall Namborn in den Jahren 1873/1874 war einer der schwersten Kulturkampf-Konflikte der Diözese Trier, bevor es zu einer noch größeren Eskalation im Zusammenhang mit den Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877 kam. Im Sommer 1873 wurde der Gemeindepfarrer von Namborn pensioniert. Der Bischof von Trier, Matthias Eberhard, setzte sich über die im Rahmen der Kulturkampfes erlassenen Gesetze hinweg, indem er den Pfarrer Jakob Isbert auf die Pfarrstelle berief, ohne dass er zuvor den preußischen Behörden eine entsprechend vorgeschriebene Anzeigung über die Besetzung der Pfarrstelle machte. Landrat Karl Hermann Rumschöttel warf daraufhin im November 1873 Pfarrer Isbert öffentlich eine gesetzwidrige Amtshandlung vor. Isbert besuchte Namborn nur noch heimlich bei Nacht und hielt sich tagsüber im Fürstentum Birkenfeld auf. Im Sommer 1874 wurde Isbert in Abwesenheit zu 32 Monaten Haft verurteilt. Im Juli 1874 gelang es dem Bürgermeister von Alsweiler, Wilhelm Woytt, und einem Polizisten, Pfarrer Isbert zu stellen. Dabei kam es zu Tumulten unter der Bevölkerung. Erst auf Intervention des Pfarrers aus der benachbarten Gemeinde Furschweiler zerstreute sich die Menge. In St. Wendel, von wo aus der Pfarrer mit der Eisenbahn nach Saarbrücken gebracht werden sollte, um seine Haft zu verbüßen, wiederholte sich diese Szene jedoch. Rund 1.000 Katholiken stürmten den Bahnhof und erst nach Einsatz militärischer Truppen konnte die Menge zerstreut werden. 23 Personen wurden dabei verhaftet. Die Konfrontation zwischen katholischen Bürgern und preußischer Oberherrschaft ereigneten sich im selben Monat, in dem der Böttchergeselle Eduard Kullmann sein Attentat auf Otto von Bismarck verübt hatte. Vor diesem Hintergrund ergingen sehr harte Strafen gegen die Personen, die an der Erstürmung des Bahnhofs beteiligt waren. Vier Personen wurden zu drei Jahren Haft verurteilt. Ein weiterer erhielt eine Haftstrafe von achtzehn Monate und ein weiterer von sechs Monaten. (de)
  • Der Fall Namborn in den Jahren 1873/1874 war einer der schwersten Kulturkampf-Konflikte der Diözese Trier, bevor es zu einer noch größeren Eskalation im Zusammenhang mit den Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877 kam. Im Sommer 1873 wurde der Gemeindepfarrer von Namborn pensioniert. Der Bischof von Trier, Matthias Eberhard, setzte sich über die im Rahmen der Kulturkampfes erlassenen Gesetze hinweg, indem er den Pfarrer Jakob Isbert auf die Pfarrstelle berief, ohne dass er zuvor den preußischen Behörden eine entsprechend vorgeschriebene Anzeigung über die Besetzung der Pfarrstelle machte. Landrat Karl Hermann Rumschöttel warf daraufhin im November 1873 Pfarrer Isbert öffentlich eine gesetzwidrige Amtshandlung vor. Isbert besuchte Namborn nur noch heimlich bei Nacht und hielt sich tagsüber im Fürstentum Birkenfeld auf. Im Sommer 1874 wurde Isbert in Abwesenheit zu 32 Monaten Haft verurteilt. Im Juli 1874 gelang es dem Bürgermeister von Alsweiler, Wilhelm Woytt, und einem Polizisten, Pfarrer Isbert zu stellen. Dabei kam es zu Tumulten unter der Bevölkerung. Erst auf Intervention des Pfarrers aus der benachbarten Gemeinde Furschweiler zerstreute sich die Menge. In St. Wendel, von wo aus der Pfarrer mit der Eisenbahn nach Saarbrücken gebracht werden sollte, um seine Haft zu verbüßen, wiederholte sich diese Szene jedoch. Rund 1.000 Katholiken stürmten den Bahnhof und erst nach Einsatz militärischer Truppen konnte die Menge zerstreut werden. 23 Personen wurden dabei verhaftet. Die Konfrontation zwischen katholischen Bürgern und preußischer Oberherrschaft ereigneten sich im selben Monat, in dem der Böttchergeselle Eduard Kullmann sein Attentat auf Otto von Bismarck verübt hatte. Vor diesem Hintergrund ergingen sehr harte Strafen gegen die Personen, die an der Erstürmung des Bahnhofs beteiligt waren. Vier Personen wurden zu drei Jahren Haft verurteilt. Ein weiterer erhielt eine Haftstrafe von achtzehn Monate und ein weiterer von sechs Monaten. (de)
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  • Der Fall Namborn in den Jahren 1873/1874 war einer der schwersten Kulturkampf-Konflikte der Diözese Trier, bevor es zu einer noch größeren Eskalation im Zusammenhang mit den Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877 kam. (de)
  • Der Fall Namborn in den Jahren 1873/1874 war einer der schwersten Kulturkampf-Konflikte der Diözese Trier, bevor es zu einer noch größeren Eskalation im Zusammenhang mit den Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877 kam. (de)
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  • Fall Namborn (de)
  • Fall Namborn (de)
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