Als FETÖ (tr. Fethullahçı Terör Örgütü, dt. „Fethullahistische Terrororganisation“) wird in der Türkei eine angebliche Organisation bezeichnet, die als Terrororganisation von Seiten der türkischen Regierung für den Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich gemacht wird. Die Regierung, ihre Anhänger und Teile der Opposition glauben, dass FETÖ von dem Prediger Fethullah Gülen geführt wird. Die Organisation soll auch große Teile des Staatsapparates unterwandert haben. Daher lautet eine weitere Bezeichnung Paralel Devlet Yapılanması (dt. „Parallelstaatstruktur“, Abkürzung PDY). Oft wird die „Organisation“ auch „FETÖ/PDY“ genannt.

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  • Als FETÖ (tr. Fethullahçı Terör Örgütü, dt. „Fethullahistische Terrororganisation“) wird in der Türkei eine angebliche Organisation bezeichnet, die als Terrororganisation von Seiten der türkischen Regierung für den Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich gemacht wird. Die Regierung, ihre Anhänger und Teile der Opposition glauben, dass FETÖ von dem Prediger Fethullah Gülen geführt wird. Die Organisation soll auch große Teile des Staatsapparates unterwandert haben. Daher lautet eine weitere Bezeichnung Paralel Devlet Yapılanması (dt. „Parallelstaatstruktur“, Abkürzung PDY). Oft wird die „Organisation“ auch „FETÖ/PDY“ genannt. Die Gülen-Bewegung und ihr mutmaßlicher Einfluss in Staat und Gesellschaft gerieten spätestens ab dem Jahr 2013 in den Fokus staatlicher Stellen. Anlass war der Korruptionsskandal in der Türkei 2013. Seither gab es zahlreiche staatliche Maßnahmen gegen Anhänger Gülens und seit Mitte 2015 auch gegen FETÖ. Nach dem Putschversuch ließ der türkische Staat Säuberungswellen in den Bereichen Hochschulwesen, Bildungssystem, Militär, Verwaltung und Polizei durchführen. Sämtliche Maßnahmen hatten das Ziel, den postulierten Einfluss der FETÖ zurückzudrängen. Tausende Mitarbeiter, Richter, Staatsanwälte, Militärs, Polizisten und Hochschulprofessoren wurden außer Dienst gestellt oder auch festgenommen. Daneben gab es zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen. Firmen, Bildungseinrichtungen oder Medien, die der Nähe zu Gülen verdächtigt wurden, erhielten einen staatlichen Verwalter. Handfeste Beweise für die Existenz einer Organisation namens FETÖ oder Terroranschläge, die in ihrem Namen durchgeführt wurden, liegen nicht vor. Die Türkische Republik Nordzypern nahm die FETÖ in ihre Liste terroristischer Organisationen auf. Die Türkei fordert die Auslieferung Gülens, der in den Vereinigten Staaten lebt. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit nahm die FETÖ Ende Juli 2016 in ihre Liste terroristischer Organisationen auf. In der Anklageschrift beim Gerichtsverfahren gegen FETÖ vor der 4. Großen Strafkammer in Ankara heißt es, dass die Vereinigten Staaten und die CIA hinter der FETÖ steckten. Die FETÖ soll demnach zwischen 2003 und 2007 entstanden sein und habe sich bis 2010 innerhalb des Staates ausgebreitet. Die Organisation verfüge über Geldmittel in Höhe von 150 Milliarden Dollar und sei primär innerhalb der Armee organisiert. Den Mord an Hrant Dink habe die FETÖ bewusst nicht verhindert. Auch der Attentäter Alparslan Arslan habe in Kontakt mit der FETÖ gestanden. In der Anklageschrift wird des Weiteren die Behauptung aufgestellt, die Organisation habe „Imame“ für die Führung der Justiz, Polizei, Streitkräfte, des Nachrichtendienstes und des Bildungs- und Finananzwesens der Türkei. Der türkische Justizminister hält die Vereinigten Staaten für Drahtzieher des Putsches und damit der FETÖ. (de)
  • Als FETÖ (tr. Fethullahçı Terör Örgütü, dt. „Fethullahistische Terrororganisation“) wird in der Türkei eine angebliche Organisation bezeichnet, die als Terrororganisation von Seiten der türkischen Regierung für den Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich gemacht wird. Die Regierung, ihre Anhänger und Teile der Opposition glauben, dass FETÖ von dem Prediger Fethullah Gülen geführt wird. Die Organisation soll auch große Teile des Staatsapparates unterwandert haben. Daher lautet eine weitere Bezeichnung Paralel Devlet Yapılanması (dt. „Parallelstaatstruktur“, Abkürzung PDY). Oft wird die „Organisation“ auch „FETÖ/PDY“ genannt. Die Gülen-Bewegung und ihr mutmaßlicher Einfluss in Staat und Gesellschaft gerieten spätestens ab dem Jahr 2013 in den Fokus staatlicher Stellen. Anlass war der Korruptionsskandal in der Türkei 2013. Seither gab es zahlreiche staatliche Maßnahmen gegen Anhänger Gülens und seit Mitte 2015 auch gegen FETÖ. Nach dem Putschversuch ließ der türkische Staat Säuberungswellen in den Bereichen Hochschulwesen, Bildungssystem, Militär, Verwaltung und Polizei durchführen. Sämtliche Maßnahmen hatten das Ziel, den postulierten Einfluss der FETÖ zurückzudrängen. Tausende Mitarbeiter, Richter, Staatsanwälte, Militärs, Polizisten und Hochschulprofessoren wurden außer Dienst gestellt oder auch festgenommen. Daneben gab es zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen. Firmen, Bildungseinrichtungen oder Medien, die der Nähe zu Gülen verdächtigt wurden, erhielten einen staatlichen Verwalter. Handfeste Beweise für die Existenz einer Organisation namens FETÖ oder Terroranschläge, die in ihrem Namen durchgeführt wurden, liegen nicht vor. Die Türkische Republik Nordzypern nahm die FETÖ in ihre Liste terroristischer Organisationen auf. Die Türkei fordert die Auslieferung Gülens, der in den Vereinigten Staaten lebt. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit nahm die FETÖ Ende Juli 2016 in ihre Liste terroristischer Organisationen auf. In der Anklageschrift beim Gerichtsverfahren gegen FETÖ vor der 4. Großen Strafkammer in Ankara heißt es, dass die Vereinigten Staaten und die CIA hinter der FETÖ steckten. Die FETÖ soll demnach zwischen 2003 und 2007 entstanden sein und habe sich bis 2010 innerhalb des Staates ausgebreitet. Die Organisation verfüge über Geldmittel in Höhe von 150 Milliarden Dollar und sei primär innerhalb der Armee organisiert. Den Mord an Hrant Dink habe die FETÖ bewusst nicht verhindert. Auch der Attentäter Alparslan Arslan habe in Kontakt mit der FETÖ gestanden. In der Anklageschrift wird des Weiteren die Behauptung aufgestellt, die Organisation habe „Imame“ für die Führung der Justiz, Polizei, Streitkräfte, des Nachrichtendienstes und des Bildungs- und Finananzwesens der Türkei. Der türkische Justizminister hält die Vereinigten Staaten für Drahtzieher des Putsches und damit der FETÖ. (de)
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  • Als FETÖ (tr. Fethullahçı Terör Örgütü, dt. „Fethullahistische Terrororganisation“) wird in der Türkei eine angebliche Organisation bezeichnet, die als Terrororganisation von Seiten der türkischen Regierung für den Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich gemacht wird. Die Regierung, ihre Anhänger und Teile der Opposition glauben, dass FETÖ von dem Prediger Fethullah Gülen geführt wird. Die Organisation soll auch große Teile des Staatsapparates unterwandert haben. Daher lautet eine weitere Bezeichnung Paralel Devlet Yapılanması (dt. „Parallelstaatstruktur“, Abkürzung PDY). Oft wird die „Organisation“ auch „FETÖ/PDY“ genannt. (de)
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