Erik Horst Wolfgang Flügel (* 6. April 1934 in Fürstenfeld, Steiermark; † 14. April 2004 in Erlangen) war ein österreichischer Paläontologe und Geologe. Er war ein Pionier der Mikrofaziesanalyse.Sein botanisches Autorenkürzel lautet „E.Flügel“. Seine Frau Erentraud Flügel-Kahler, mit der er drei Kinder hatte, hatte in Mineralogie promoviert. Mit ihr veröffentlichte er auch und beide gaben 1979 bis 2003 die Zeitschrift Facies heraus. Er war der Bruder von Helmut W. Flügel, gleichfalls Geologe und Paläontologe.

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  • Erik Horst Wolfgang Flügel (* 6. April 1934 in Fürstenfeld, Steiermark; † 14. April 2004 in Erlangen) war ein österreichischer Paläontologe und Geologe. Er war ein Pionier der Mikrofaziesanalyse.Sein botanisches Autorenkürzel lautet „E.Flügel“. Flügel ging in Graz zur Schule und studierte Geologie, Mineralogie und Paläontologie an der Universität Marburg und der Universität Graz, wo er 1957 promoviert wurde (Dissertation: Revision der Hydrozoen des Grazer Devons). Ab 1958 war er Kustos am Naturhistorischen Museum Wien und habilitierte sich 1962 an der Universität Wien (Untersuchungen über den Fossilinhalt und die Mikrofazies der obertriadischen Riffkalke in den Nordalpen). Danach war er ab 1962 Wissenschaftlicher Rat und später Professor an der TH Darmstadt und ab 1972 Professor für Paläontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1974/75 war er dort Dekan des Bereichs Geowissenschaften. 1999 wurde er emeritiert. Er befasste sich mit Evolution von Riffen und der Paläontologie und Paläoökologie der Riff-Lebewesen und der Faziesanalyse von Kalkgesteinen. In seiner Habilitation legte er die erste gründliche Mikrofaziesanalyse im deutschsprachigen Raum vor, ausgeführt in den Schichten eines Riffs der Trias in den nördlichen Kalkalpen (bei Gusswerk in der Steiermark). Dabei werden die Schichten anhand der Fossilien und Sedimentmerkmale unter dem Mikroskop in Dünnschliffen untersucht und charakterisiert. Er befasste sich mit der Systematik von Hydrozoen und konnte durch Einsatz des Elektronenmikroskops (sein Institut in Erlangen hatte die ersten Rasterelektronenmikroskope für Paläontologie in Deutschland) nachweisen, dass Solnhofener Plattenkalke überwiegend aus den Skeletten von einzelligen Kalkalgen (Coccolithophoriden) aufgebaut sind. Mit Hilfe der Elektronenmikroskope erweiterte er die Mikrofaziesanalyse zur Ultrafaziesanalyse und führte darin auch geochemische Untersuchungsmethoden ein zum Beispiel für die Paläoklimatologie. Am Ende seiner Forschungskarriere wandte er sich der Archäometrie von Keramiken zu, wobei er mit seinem Sohn Christof Flügel, einem Archäologen, zusammenarbeitete. Er war 1992 bis 1998 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied der Geo-Kommission. 1990 bis 1996 leitete er das DFG-Schwerpunktprogramm Globale und regionale Steuerungsprozesse biogener Sedimente: Riff-Evolution und Kreide-Sedimentation. 1995 bis 1999 war er im Wissenschaftlichen Beirat des Alfred Wegener Instituts und ab 1996 in dem des Forschungsinstituts Senckenberg. 1962 erhielt er den Erzherzog Johann Forschungspreis von Steiermark, 1985 die Hans-Stille-Medaille, 2000 die Gustav-Steinmann-Medaille und 1998 wurde er Ehrendoktor der FU Berlin. 1992 wurde er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2000 wurde er Ehrenmitglied der Paläontologischen Gesellschaft und 2002 der Geological Society of America. Seine Frau Erentraud Flügel-Kahler, mit der er drei Kinder hatte, hatte in Mineralogie promoviert. Mit ihr veröffentlichte er auch und beide gaben 1979 bis 2003 die Zeitschrift Facies heraus. Er war der Bruder von Helmut W. Flügel, gleichfalls Geologe und Paläontologe. (de)
  • Erik Horst Wolfgang Flügel (* 6. April 1934 in Fürstenfeld, Steiermark; † 14. April 2004 in Erlangen) war ein österreichischer Paläontologe und Geologe. Er war ein Pionier der Mikrofaziesanalyse.Sein botanisches Autorenkürzel lautet „E.Flügel“. Flügel ging in Graz zur Schule und studierte Geologie, Mineralogie und Paläontologie an der Universität Marburg und der Universität Graz, wo er 1957 promoviert wurde (Dissertation: Revision der Hydrozoen des Grazer Devons). Ab 1958 war er Kustos am Naturhistorischen Museum Wien und habilitierte sich 1962 an der Universität Wien (Untersuchungen über den Fossilinhalt und die Mikrofazies der obertriadischen Riffkalke in den Nordalpen). Danach war er ab 1962 Wissenschaftlicher Rat und später Professor an der TH Darmstadt und ab 1972 Professor für Paläontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1974/75 war er dort Dekan des Bereichs Geowissenschaften. 1999 wurde er emeritiert. Er befasste sich mit Evolution von Riffen und der Paläontologie und Paläoökologie der Riff-Lebewesen und der Faziesanalyse von Kalkgesteinen. In seiner Habilitation legte er die erste gründliche Mikrofaziesanalyse im deutschsprachigen Raum vor, ausgeführt in den Schichten eines Riffs der Trias in den nördlichen Kalkalpen (bei Gusswerk in der Steiermark). Dabei werden die Schichten anhand der Fossilien und Sedimentmerkmale unter dem Mikroskop in Dünnschliffen untersucht und charakterisiert. Er befasste sich mit der Systematik von Hydrozoen und konnte durch Einsatz des Elektronenmikroskops (sein Institut in Erlangen hatte die ersten Rasterelektronenmikroskope für Paläontologie in Deutschland) nachweisen, dass Solnhofener Plattenkalke überwiegend aus den Skeletten von einzelligen Kalkalgen (Coccolithophoriden) aufgebaut sind. Mit Hilfe der Elektronenmikroskope erweiterte er die Mikrofaziesanalyse zur Ultrafaziesanalyse und führte darin auch geochemische Untersuchungsmethoden ein zum Beispiel für die Paläoklimatologie. Am Ende seiner Forschungskarriere wandte er sich der Archäometrie von Keramiken zu, wobei er mit seinem Sohn Christof Flügel, einem Archäologen, zusammenarbeitete. Er war 1992 bis 1998 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied der Geo-Kommission. 1990 bis 1996 leitete er das DFG-Schwerpunktprogramm Globale und regionale Steuerungsprozesse biogener Sedimente: Riff-Evolution und Kreide-Sedimentation. 1995 bis 1999 war er im Wissenschaftlichen Beirat des Alfred Wegener Instituts und ab 1996 in dem des Forschungsinstituts Senckenberg. 1962 erhielt er den Erzherzog Johann Forschungspreis von Steiermark, 1985 die Hans-Stille-Medaille, 2000 die Gustav-Steinmann-Medaille und 1998 wurde er Ehrendoktor der FU Berlin. 1992 wurde er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2000 wurde er Ehrenmitglied der Paläontologischen Gesellschaft und 2002 der Geological Society of America. Seine Frau Erentraud Flügel-Kahler, mit der er drei Kinder hatte, hatte in Mineralogie promoviert. Mit ihr veröffentlichte er auch und beide gaben 1979 bis 2003 die Zeitschrift Facies heraus. Er war der Bruder von Helmut W. Flügel, gleichfalls Geologe und Paläontologe. (de)
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  • Erik Horst Wolfgang Flügel (* 6. April 1934 in Fürstenfeld, Steiermark; † 14. April 2004 in Erlangen) war ein österreichischer Paläontologe und Geologe. Er war ein Pionier der Mikrofaziesanalyse.Sein botanisches Autorenkürzel lautet „E.Flügel“. Seine Frau Erentraud Flügel-Kahler, mit der er drei Kinder hatte, hatte in Mineralogie promoviert. Mit ihr veröffentlichte er auch und beide gaben 1979 bis 2003 die Zeitschrift Facies heraus. Er war der Bruder von Helmut W. Flügel, gleichfalls Geologe und Paläontologe. (de)
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  • Flügel, Erik Horst Wolfgang (vollständiger Name); E.Flügel (botanisches Autorenkürzel) (de)
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