Eine Druckpresse oder Druckerpresse ist eine mechanische Presse, mit der ein Bild, normalerweise ein Text, mittels einer gefärbten Druckform auf einen Bedruckstoff übertragen wird, wodurch ein Abdruck entsteht. Die Erfindung und Ausbreitung der Druckerpresse, die weithin als das bedeutendste Ereignis des zweiten nachchristlichen Jahrtausends erachtet werden, revolutionierten den Kommunikations- und Informationsbereich und leiteten als Übermittler und Multiplikator von Wissen und Ideen maßgeblich die Weltepoche der Frühmoderne ein.

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  • Eine Druckpresse oder Druckerpresse ist eine mechanische Presse, mit der ein Bild, normalerweise ein Text, mittels einer gefärbten Druckform auf einen Bedruckstoff übertragen wird, wodurch ein Abdruck entsteht. Die Erfindung und Ausbreitung der Druckerpresse, die weithin als das bedeutendste Ereignis des zweiten nachchristlichen Jahrtausends erachtet werden, revolutionierten den Kommunikations- und Informationsbereich und leiteten als Übermittler und Multiplikator von Wissen und Ideen maßgeblich die Weltepoche der Frühmoderne ein. Das gesamte Druckverfahren wurde um 1440 im Heiligen Römischen Reich vom deutschen Goldschmied Johannes Gutenberg entwickelt; Gutenberg modifizierte existierende Techniken wie die Spindelpresse und führte sie mit bahnbrechenden eigenen Erfindungen zu einem geschlossenen Drucksystem zusammen. Mithilfe seines eigens kreierten Handgießinstruments ließen sich zum ersten Mal bewegliche Lettern rasch und passgenau in großen Mengen herstellen, eine Schlüsselvoraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des ganzen Buchdrucks. Die Mechanisierung der Buchdruckkunst führte zur ersten fließbandähnlichen Massenproduktion von Büchern in der Geschichte. Eine einzelne Druckerpresse zur Zeit der Renaissance konnte an einem Arbeitstag 3.600 Seiten drucken, verglichen mit vierzig im Handdruckverfahren und einigen wenigen durch Abschreiben; Werke geistiger oder weltlicher Autoritäten wie Luther oder Erasmus wurden schon zu ihren Lebzeiten hunderttausendfach verkauft. Ausgehend von einem einzigen Ort, Mainz in Deutschland, breitete sich die Kenntnis des Buchdrucks innerhalb nur weniger Jahrzehnte auf über zweihundert Städte in einem Dutzend Länder Europas aus. Um 1500 hatten die über ganz Westeuropa verteilten Druckerpressen bereits über 20 Mio. Druckwerke hergestellt. Mit der weiteren Verbreitung der neuen Drucktechnik stieg die Gesamtproduktion im Lauf des 16. Jahrhunderts um das Zehnfache auf geschätzte 150 bis 200 Mio. Exemplare an. Der Unterhalt einer Druckerei ging mit dem Betrieb einer Druckerpresse so sehr einher, dass der Name des Geräts sich auf den neuen Medienzweig der Presse übertrug. Bereits 1620 schrieb der englische Staatsmann und Philosoph Francis Bacon, dass der Buchdruck überall auf der Welt den Dingen ein neues Gesicht verliehen habe. Seit seinen Anfängen wurde der Buchdruck auch als eine Kunstform betrachtet und ausgeübt, die sich hohen ästhetischen und künstlerischen Ansprüchen verschrieb, wie etwa in der berühmten Gutenberg-Bibel. Heutzutage gehören Inkunabeln zu den bestgehüteten Schätzen großer Bibliotheken. Der beispiellose Einfluss des Buchdrucks in der Folge von Gutenberg auf die langfristige Entwicklung der Geschichte Europas und der Welt ist in seiner Gesamtheit schwer zu erfassen. Analytische Ansätze umfassen die Idee einer echten Buchdruck-Revolution und die Entstehung einer Gutenberg-Galaxis. Die weite Verfügbarkeit des gedruckten Wortes zu erschwinglichen Preisen förderte die Bildung der Massen und legte den Grundstein für die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft. Im Europa der Renaissance läutete der Buchdruck mit beweglichen Lettern das Zeitalter der Massenkommunikation ein, das mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandlungsprozess einherging: Der relativ ungehinderte Zugang zu Informationen und (revolutionären) Ideen überwand Staatsgrenzen, erfasste die Massen in der Reformation und bedrohte die althergebrachte Machtstellung der politischen und religiösen Eliten; der steile Anstieg der Alphabetisierungsrate brach das Monopol der lesekundigen Oberschicht auf geistige Bildung und Erziehung und stärkte das Mitspracherecht der aufstrebenden Mittelschicht. Quer durch den Kontinent führte das wachsende kulturelle Selbstbewusstsein der Völker zur Herausbildung eines Proto-Nationalismus, der durch die allmähliche Verdrängung des Lateinischen als lingua franca zugunsten der Volkssprachen zusätzlichen Auftrieb erhielt. Zahlreiche Detailverbesserungen an Druckpressen wurden erfunden und eingesetzt. Im 19. Jahrhundert vollzog sich mit der Einführung von dampfgetriebenen Druckmaschinen und Rotationsmaschinen der Übergang zur industriellen Massenproduktion. Druckpressen und -maschinen verbreiteten sich auf der ganzen Welt und die westliche Buchdrucktechnik wurde zur Grundlage für den Massendruck unserer Zeit. (de)
  • Eine Druckpresse oder Druckerpresse ist eine mechanische Presse, mit der ein Bild, normalerweise ein Text, mittels einer gefärbten Druckform auf einen Bedruckstoff übertragen wird, wodurch ein Abdruck entsteht. Die Erfindung und Ausbreitung der Druckerpresse, die weithin als das bedeutendste Ereignis des zweiten nachchristlichen Jahrtausends erachtet werden, revolutionierten den Kommunikations- und Informationsbereich und leiteten als Übermittler und Multiplikator von Wissen und Ideen maßgeblich die Weltepoche der Frühmoderne ein. Das gesamte Druckverfahren wurde um 1440 im Heiligen Römischen Reich vom deutschen Goldschmied Johannes Gutenberg entwickelt; Gutenberg modifizierte existierende Techniken wie die Spindelpresse und führte sie mit bahnbrechenden eigenen Erfindungen zu einem geschlossenen Drucksystem zusammen. Mithilfe seines eigens kreierten Handgießinstruments ließen sich zum ersten Mal bewegliche Lettern rasch und passgenau in großen Mengen herstellen, eine Schlüsselvoraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des ganzen Buchdrucks. Die Mechanisierung der Buchdruckkunst führte zur ersten fließbandähnlichen Massenproduktion von Büchern in der Geschichte. Eine einzelne Druckerpresse zur Zeit der Renaissance konnte an einem Arbeitstag 3.600 Seiten drucken, verglichen mit vierzig im Handdruckverfahren und einigen wenigen durch Abschreiben; Werke geistiger oder weltlicher Autoritäten wie Luther oder Erasmus wurden schon zu ihren Lebzeiten hunderttausendfach verkauft. Ausgehend von einem einzigen Ort, Mainz in Deutschland, breitete sich die Kenntnis des Buchdrucks innerhalb nur weniger Jahrzehnte auf über zweihundert Städte in einem Dutzend Länder Europas aus. Um 1500 hatten die über ganz Westeuropa verteilten Druckerpressen bereits über 20 Mio. Druckwerke hergestellt. Mit der weiteren Verbreitung der neuen Drucktechnik stieg die Gesamtproduktion im Lauf des 16. Jahrhunderts um das Zehnfache auf geschätzte 150 bis 200 Mio. Exemplare an. Der Unterhalt einer Druckerei ging mit dem Betrieb einer Druckerpresse so sehr einher, dass der Name des Geräts sich auf den neuen Medienzweig der Presse übertrug. Bereits 1620 schrieb der englische Staatsmann und Philosoph Francis Bacon, dass der Buchdruck überall auf der Welt den Dingen ein neues Gesicht verliehen habe. Seit seinen Anfängen wurde der Buchdruck auch als eine Kunstform betrachtet und ausgeübt, die sich hohen ästhetischen und künstlerischen Ansprüchen verschrieb, wie etwa in der berühmten Gutenberg-Bibel. Heutzutage gehören Inkunabeln zu den bestgehüteten Schätzen großer Bibliotheken. Der beispiellose Einfluss des Buchdrucks in der Folge von Gutenberg auf die langfristige Entwicklung der Geschichte Europas und der Welt ist in seiner Gesamtheit schwer zu erfassen. Analytische Ansätze umfassen die Idee einer echten Buchdruck-Revolution und die Entstehung einer Gutenberg-Galaxis. Die weite Verfügbarkeit des gedruckten Wortes zu erschwinglichen Preisen förderte die Bildung der Massen und legte den Grundstein für die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft. Im Europa der Renaissance läutete der Buchdruck mit beweglichen Lettern das Zeitalter der Massenkommunikation ein, das mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandlungsprozess einherging: Der relativ ungehinderte Zugang zu Informationen und (revolutionären) Ideen überwand Staatsgrenzen, erfasste die Massen in der Reformation und bedrohte die althergebrachte Machtstellung der politischen und religiösen Eliten; der steile Anstieg der Alphabetisierungsrate brach das Monopol der lesekundigen Oberschicht auf geistige Bildung und Erziehung und stärkte das Mitspracherecht der aufstrebenden Mittelschicht. Quer durch den Kontinent führte das wachsende kulturelle Selbstbewusstsein der Völker zur Herausbildung eines Proto-Nationalismus, der durch die allmähliche Verdrängung des Lateinischen als lingua franca zugunsten der Volkssprachen zusätzlichen Auftrieb erhielt. Zahlreiche Detailverbesserungen an Druckpressen wurden erfunden und eingesetzt. Im 19. Jahrhundert vollzog sich mit der Einführung von dampfgetriebenen Druckmaschinen und Rotationsmaschinen der Übergang zur industriellen Massenproduktion. Druckpressen und -maschinen verbreiteten sich auf der ganzen Welt und die westliche Buchdrucktechnik wurde zur Grundlage für den Massendruck unserer Zeit. (de)
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  • Eine Druckpresse oder Druckerpresse ist eine mechanische Presse, mit der ein Bild, normalerweise ein Text, mittels einer gefärbten Druckform auf einen Bedruckstoff übertragen wird, wodurch ein Abdruck entsteht. Die Erfindung und Ausbreitung der Druckerpresse, die weithin als das bedeutendste Ereignis des zweiten nachchristlichen Jahrtausends erachtet werden, revolutionierten den Kommunikations- und Informationsbereich und leiteten als Übermittler und Multiplikator von Wissen und Ideen maßgeblich die Weltepoche der Frühmoderne ein. (de)
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