Ein Differenzialgenus liegt vor, wenn in einer Sprache derselbe Wortstamm, also ohne weiteres Affix, in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann. Es ist der Spezialfall der Stammflexion für genusbehaftete Wortarten. Die Feministische Linguistik kritisiert das Fehlen eines nominalen Differenzialgenus im Deutschen als spachsystematische Diskriminierung von Frauen. Die geschlechtergerechte Sprache bevorzugt daher ggf. substantivierte Adjektive und Partizipien (d.h. aus Verbstämmen) wie der/die Studierende statt der Student / die Studentin.

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  • Ein Differenzialgenus liegt vor, wenn in einer Sprache derselbe Wortstamm, also ohne weiteres Affix, in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann. Es ist der Spezialfall der Stammflexion für genusbehaftete Wortarten. Viele romanische Sprachen können belebte Substantive im Maskulinum und im Femininum flektieren, bspw. spanisch amig+a ‚Freundin‘ und amig+o ‚Freund‘, um männliche und weibliche Individuen zu bezeichnen, während der gemeinsame Plural meist maskulin-identisch ist. Im Deutschen wird bei Substantiven das meist maskuline Grundwort hingegen moviert, z.B. Freund+in, dafür flektieren Adjektive, Artikel und Pronomen in allen drei Genera, wobei sie zum Teil formidentisch sind. Die Feministische Linguistik kritisiert das Fehlen eines nominalen Differenzialgenus im Deutschen als spachsystematische Diskriminierung von Frauen. Die geschlechtergerechte Sprache bevorzugt daher ggf. substantivierte Adjektive und Partizipien (d.h. aus Verbstämmen) wie der/die Studierende statt der Student / die Studentin. (de)
  • Ein Differenzialgenus liegt vor, wenn in einer Sprache derselbe Wortstamm, also ohne weiteres Affix, in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann. Es ist der Spezialfall der Stammflexion für genusbehaftete Wortarten. Viele romanische Sprachen können belebte Substantive im Maskulinum und im Femininum flektieren, bspw. spanisch amig+a ‚Freundin‘ und amig+o ‚Freund‘, um männliche und weibliche Individuen zu bezeichnen, während der gemeinsame Plural meist maskulin-identisch ist. Im Deutschen wird bei Substantiven das meist maskuline Grundwort hingegen moviert, z.B. Freund+in, dafür flektieren Adjektive, Artikel und Pronomen in allen drei Genera, wobei sie zum Teil formidentisch sind. Die Feministische Linguistik kritisiert das Fehlen eines nominalen Differenzialgenus im Deutschen als spachsystematische Diskriminierung von Frauen. Die geschlechtergerechte Sprache bevorzugt daher ggf. substantivierte Adjektive und Partizipien (d.h. aus Verbstämmen) wie der/die Studierende statt der Student / die Studentin. (de)
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  • Ein Differenzialgenus liegt vor, wenn in einer Sprache derselbe Wortstamm, also ohne weiteres Affix, in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann. Es ist der Spezialfall der Stammflexion für genusbehaftete Wortarten. Die Feministische Linguistik kritisiert das Fehlen eines nominalen Differenzialgenus im Deutschen als spachsystematische Diskriminierung von Frauen. Die geschlechtergerechte Sprache bevorzugt daher ggf. substantivierte Adjektive und Partizipien (d.h. aus Verbstämmen) wie der/die Studierende statt der Student / die Studentin. (de)
  • Ein Differenzialgenus liegt vor, wenn in einer Sprache derselbe Wortstamm, also ohne weiteres Affix, in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann. Es ist der Spezialfall der Stammflexion für genusbehaftete Wortarten. Die Feministische Linguistik kritisiert das Fehlen eines nominalen Differenzialgenus im Deutschen als spachsystematische Diskriminierung von Frauen. Die geschlechtergerechte Sprache bevorzugt daher ggf. substantivierte Adjektive und Partizipien (d.h. aus Verbstämmen) wie der/die Studierende statt der Student / die Studentin. (de)
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  • Differenzialgenus (de)
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