Werder ist der Sohn von Gebhard von dem Werder und dessen Ehefrau Katharina von Hahn. Seine Brüder, welche später ebenfalls in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen wurden, sind Heinrich von dem Werder und Kuno Hartwig von dem Werder. Als Werder aber bei Verhandlungen mit Tilly versagt, fällt er am Hof Hessen-Kassel in Ungnade und zieht sich deshalb 1622 auf sein heimatliches Gut Reinsdorf im Anhaltischen zurück. Hier beginnt Werder sein reichhaltiges literarisches Werk. 1623 wird Werder zum Capitain einer Infanteriekompanie im anhaltischen Landesdefensionswerk ernannt.

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  • Werder ist der Sohn von Gebhard von dem Werder und dessen Ehefrau Katharina von Hahn. Seine Brüder, welche später ebenfalls in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen wurden, sind Heinrich von dem Werder und Kuno Hartwig von dem Werder. Als Kind schon wird Werder als Page am Hof von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel aufgenommen. Dort besucht er auch die Kasseler Hofschule Collegium Mauritianum. Im Sommersemester 1596 immatrikuliert er sich an der Universität Leipzig; zwei Jahre später setzt er seine Studien an der Universität Jena fort. Anschließend beginnt er eine Kavalierstour durch Frankreich und Italien. Dort studiert er 1609 ein Semester an der Universität Siena. Nach der Rückkehr beruft ihn Landgraf Moritz zum Stallmeister und Kammerjunker. 1610 zeichnet er sich mit Tapferkeit bei der Belagerung von Jülich aus und wird zum Rittmeister befördert. Nach Beendigung der Kämpfe ging er wieder an den Hof in Marburg. Dort wurde er Oberhofmarschall und Geheimrat, außerdem wird ihm die Aufsicht über die Kasseler Hofschule übertragen. Für Landgraf Moritz ist er auch in verschiedenen diplomatischen Missionen unterwegs, so kommt er an die Höfe von Dänemark, Sachsen, Brandenburg und anderen. Er war auch Vertreter bei zwei kaiserlichen Wahltagen. Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen nimmt Werder 1620 in die Fruchtbringende Gesellschaft auf. Er verleiht ihm den Gesellschaftsnamen der Vielgekörnte mit der Devise abkühlend stärket. Als Emblem wird ihm ein reifer Granatapfel, aufgeborsten, darinnen man die Körner sieht (Punica granatum L.) zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Werders Eintrag unter der Nr. 31. Dort ist auch das Reimgesetz vermerkt, mit dem sich Werder für die Aufnahme bedankt: Seht doch die Körner viel der äpffel auß granatenOb zur Gesellschafft frucht sie nicht seynd wol gerathenVnd Vielgekörnt ich mich mit fug drumb nennen laßDaß ich den rechten Kern der Sprache zeige baß:Wann ich Teutsch BARTAM seh abkühlend ich mich stärckeVnd reitzt derselb mich an zu einem schweren werckeJerusalem erlöst hab ich in Reime brachtVnd unsrer Sprach dadurch ein news lob gemacht. Als Werder aber bei Verhandlungen mit Tilly versagt, fällt er am Hof Hessen-Kassel in Ungnade und zieht sich deshalb 1622 auf sein heimatliches Gut Reinsdorf im Anhaltischen zurück. Hier beginnt Werder sein reichhaltiges literarisches Werk. 1623 wird Werder zum Capitain einer Infanteriekompanie im anhaltischen Landesdefensionswerk ernannt. Er hatte sich bereits auf seine Güter zurückgezogen, als der Hof nach der Schlacht bei Breitenfeld nach Halle ging, wo Gustav II. Adolf von Schweden sich aufhielt, um mit den protestantischen Fürsten zu verhandeln.Der König wollte Werder ein eigenes Regiment geben, was dieser zunächst ablehnte, er wurde aber dann vom schwedischen General Baner doch überredet. So führte er von 1631 bis 1635 ein schwedisches Regiment. Er nahm seinen Abschied und ging zurück auf seine anhaltinischen Güter und versuchte die Folgen des andauernden Dreißigjährigen Krieges von dem Land fernzuhalten. Er wurde dafür zum Unterdirektor des Fürstentums ernannt. Im Jahr 1645 wurde er von der Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel an den Brandenburger Hof geschickt, um die Hochzeit ihres Sohnes Wilhelm von Hessen-Kassel mit der Prinzessin Hedwig Sophie von Brandenburg zu arrangieren. Nachdem die Verhandlungen erfolgreich zu Ende gebracht waren, ernannte ihn der Kurfürst am 25. Januar in Königsberg zum Geheimrat, Obristen und Amtshauptmann von Altgatersleben mit 500 Talern Gehalt. Das wurde sogar noch einmal erhöht, allerdings 1652 wieder auf 500 reduziert. Er zog nun endgültig auf sein Gut Reinsdorf und war bis zu seinem Tod nur noch literarisch tätig. (de)
  • Werder ist der Sohn von Gebhard von dem Werder und dessen Ehefrau Katharina von Hahn. Seine Brüder, welche später ebenfalls in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen wurden, sind Heinrich von dem Werder und Kuno Hartwig von dem Werder. Als Kind schon wird Werder als Page am Hof von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel aufgenommen. Dort besucht er auch die Kasseler Hofschule Collegium Mauritianum. Im Sommersemester 1596 immatrikuliert er sich an der Universität Leipzig; zwei Jahre später setzt er seine Studien an der Universität Jena fort. Anschließend beginnt er eine Kavalierstour durch Frankreich und Italien. Dort studiert er 1609 ein Semester an der Universität Siena. Nach der Rückkehr beruft ihn Landgraf Moritz zum Stallmeister und Kammerjunker. 1610 zeichnet er sich mit Tapferkeit bei der Belagerung von Jülich aus und wird zum Rittmeister befördert. Nach Beendigung der Kämpfe ging er wieder an den Hof in Marburg. Dort wurde er Oberhofmarschall und Geheimrat, außerdem wird ihm die Aufsicht über die Kasseler Hofschule übertragen. Für Landgraf Moritz ist er auch in verschiedenen diplomatischen Missionen unterwegs, so kommt er an die Höfe von Dänemark, Sachsen, Brandenburg und anderen. Er war auch Vertreter bei zwei kaiserlichen Wahltagen. Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen nimmt Werder 1620 in die Fruchtbringende Gesellschaft auf. Er verleiht ihm den Gesellschaftsnamen der Vielgekörnte mit der Devise abkühlend stärket. Als Emblem wird ihm ein reifer Granatapfel, aufgeborsten, darinnen man die Körner sieht (Punica granatum L.) zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Werders Eintrag unter der Nr. 31. Dort ist auch das Reimgesetz vermerkt, mit dem sich Werder für die Aufnahme bedankt: Seht doch die Körner viel der äpffel auß granatenOb zur Gesellschafft frucht sie nicht seynd wol gerathenVnd Vielgekörnt ich mich mit fug drumb nennen laßDaß ich den rechten Kern der Sprache zeige baß:Wann ich Teutsch BARTAM seh abkühlend ich mich stärckeVnd reitzt derselb mich an zu einem schweren werckeJerusalem erlöst hab ich in Reime brachtVnd unsrer Sprach dadurch ein news lob gemacht. Als Werder aber bei Verhandlungen mit Tilly versagt, fällt er am Hof Hessen-Kassel in Ungnade und zieht sich deshalb 1622 auf sein heimatliches Gut Reinsdorf im Anhaltischen zurück. Hier beginnt Werder sein reichhaltiges literarisches Werk. 1623 wird Werder zum Capitain einer Infanteriekompanie im anhaltischen Landesdefensionswerk ernannt. Er hatte sich bereits auf seine Güter zurückgezogen, als der Hof nach der Schlacht bei Breitenfeld nach Halle ging, wo Gustav II. Adolf von Schweden sich aufhielt, um mit den protestantischen Fürsten zu verhandeln.Der König wollte Werder ein eigenes Regiment geben, was dieser zunächst ablehnte, er wurde aber dann vom schwedischen General Baner doch überredet. So führte er von 1631 bis 1635 ein schwedisches Regiment. Er nahm seinen Abschied und ging zurück auf seine anhaltinischen Güter und versuchte die Folgen des andauernden Dreißigjährigen Krieges von dem Land fernzuhalten. Er wurde dafür zum Unterdirektor des Fürstentums ernannt. Im Jahr 1645 wurde er von der Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel an den Brandenburger Hof geschickt, um die Hochzeit ihres Sohnes Wilhelm von Hessen-Kassel mit der Prinzessin Hedwig Sophie von Brandenburg zu arrangieren. Nachdem die Verhandlungen erfolgreich zu Ende gebracht waren, ernannte ihn der Kurfürst am 25. Januar in Königsberg zum Geheimrat, Obristen und Amtshauptmann von Altgatersleben mit 500 Talern Gehalt. Das wurde sogar noch einmal erhöht, allerdings 1652 wieder auf 500 reduziert. Er zog nun endgültig auf sein Gut Reinsdorf und war bis zu seinem Tod nur noch literarisch tätig. (de)
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  • Werder ist der Sohn von Gebhard von dem Werder und dessen Ehefrau Katharina von Hahn. Seine Brüder, welche später ebenfalls in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen wurden, sind Heinrich von dem Werder und Kuno Hartwig von dem Werder. Als Werder aber bei Verhandlungen mit Tilly versagt, fällt er am Hof Hessen-Kassel in Ungnade und zieht sich deshalb 1622 auf sein heimatliches Gut Reinsdorf im Anhaltischen zurück. Hier beginnt Werder sein reichhaltiges literarisches Werk. 1623 wird Werder zum Capitain einer Infanteriekompanie im anhaltischen Landesdefensionswerk ernannt. (de)
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