Demetrios von Phaleron (lateinisch Demetrius Phalereus; * um 350 v. Chr. in Phaleron bei Athen; † um 280 v. Chr. in Oberägypten) war ein antiker griechischer Philosoph, Politiker und Rhetoriker. Demetrios wurde in niedrigem Stand um 345 v. Chr. geboren, war Schüler des Theophrastos von Eresos und gewann in Athen als Redner so großen Einfluss, dass ihn König Kassander 318 v. Chr. an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Verwaltung war die glücklichste Periode in der späteren athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannten, dass sie ihm 360 Statuen – so viele, wie sie Tage im Jahr zählten – errichteten. Als 307 v. Chr. Demetrios I. Poliorketes gegen Athen rückte, ging Demetrios von Phaleron, von den wankelmütigen Athenern zum Tod verurteilt, nach Alexandria

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  • Demetrios von Phaleron (lateinisch Demetrius Phalereus; * um 350 v. Chr. in Phaleron bei Athen; † um 280 v. Chr. in Oberägypten) war ein antiker griechischer Philosoph, Politiker und Rhetoriker. Demetrios wurde in niedrigem Stand um 345 v. Chr. geboren, war Schüler des Theophrastos von Eresos und gewann in Athen als Redner so großen Einfluss, dass ihn König Kassander 318 v. Chr. an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Verwaltung war die glücklichste Periode in der späteren athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannten, dass sie ihm 360 Statuen – so viele, wie sie Tage im Jahr zählten – errichteten. Als 307 v. Chr. Demetrios I. Poliorketes gegen Athen rückte, ging Demetrios von Phaleron, von den wankelmütigen Athenern zum Tod verurteilt, nach Alexandria, wo er, von Ptolemaios I. ehrenvoll aufgenommen, diesen bei der Errichtung der Bibliothek unterstützte. Dessen Nachfolger Ptolemaios II. Philadelphos schickte ihn jedoch nach Oberägypten ins Exil, wo er nach 283 v. Chr. angeblich am Biss einer Schlange starb. Demetrios gehörte als Philosoph zur peripatetischen Schule und hinterließ zahlreiche Schriften, von denen aber keine erhalten blieb. Das Werk „Über den Ausdruck“, das sich mit Rhetorik beschäftigt, wird ihm zwar gelegentlich zugeschrieben; wahrscheinlicher ist jedoch, dass es vom Sophisten Demetrios von Alexandria stammt, der zur Zeit Mark Aurels Herrschaft lebte. Seinem Lehrer, dem Philosophen und Botaniker Theophrastos von Eresos, schenkte er einen Garten, der auch ein Heiligtum und eine Bibliothek beinhaltet. Dieser liegt heute im Nationalgarten in Athen. Eine Kurzbiographie des Demetrios findet sich bei Diogenes Laertios im fünften Buch (Zeilen 75-85) seiner Leben und Lehren berühmter Philosophen. Von seinen zahlreichen Werken sind nur Fragmente erhalten. Die Schrift De elocutione (Περὶ ἑρμηνείας) stammt sicher nicht von ihm. (de)
  • Demetrios von Phaleron (lateinisch Demetrius Phalereus; * um 350 v. Chr. in Phaleron bei Athen; † um 280 v. Chr. in Oberägypten) war ein antiker griechischer Philosoph, Politiker und Rhetoriker. Demetrios wurde in niedrigem Stand um 345 v. Chr. geboren, war Schüler des Theophrastos von Eresos und gewann in Athen als Redner so großen Einfluss, dass ihn König Kassander 318 v. Chr. an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Verwaltung war die glücklichste Periode in der späteren athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannten, dass sie ihm 360 Statuen – so viele, wie sie Tage im Jahr zählten – errichteten. Als 307 v. Chr. Demetrios I. Poliorketes gegen Athen rückte, ging Demetrios von Phaleron, von den wankelmütigen Athenern zum Tod verurteilt, nach Alexandria, wo er, von Ptolemaios I. ehrenvoll aufgenommen, diesen bei der Errichtung der Bibliothek unterstützte. Dessen Nachfolger Ptolemaios II. Philadelphos schickte ihn jedoch nach Oberägypten ins Exil, wo er nach 283 v. Chr. angeblich am Biss einer Schlange starb. Demetrios gehörte als Philosoph zur peripatetischen Schule und hinterließ zahlreiche Schriften, von denen aber keine erhalten blieb. Das Werk „Über den Ausdruck“, das sich mit Rhetorik beschäftigt, wird ihm zwar gelegentlich zugeschrieben; wahrscheinlicher ist jedoch, dass es vom Sophisten Demetrios von Alexandria stammt, der zur Zeit Mark Aurels Herrschaft lebte. Seinem Lehrer, dem Philosophen und Botaniker Theophrastos von Eresos, schenkte er einen Garten, der auch ein Heiligtum und eine Bibliothek beinhaltet. Dieser liegt heute im Nationalgarten in Athen. Eine Kurzbiographie des Demetrios findet sich bei Diogenes Laertios im fünften Buch (Zeilen 75-85) seiner Leben und Lehren berühmter Philosophen. Von seinen zahlreichen Werken sind nur Fragmente erhalten. Die Schrift De elocutione (Περὶ ἑρμηνείας) stammt sicher nicht von ihm. (de)
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  • Demetrios von Phaleron (lateinisch Demetrius Phalereus; * um 350 v. Chr. in Phaleron bei Athen; † um 280 v. Chr. in Oberägypten) war ein antiker griechischer Philosoph, Politiker und Rhetoriker. Demetrios wurde in niedrigem Stand um 345 v. Chr. geboren, war Schüler des Theophrastos von Eresos und gewann in Athen als Redner so großen Einfluss, dass ihn König Kassander 318 v. Chr. an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Verwaltung war die glücklichste Periode in der späteren athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannten, dass sie ihm 360 Statuen – so viele, wie sie Tage im Jahr zählten – errichteten. Als 307 v. Chr. Demetrios I. Poliorketes gegen Athen rückte, ging Demetrios von Phaleron, von den wankelmütigen Athenern zum Tod verurteilt, nach Alexandria (de)
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