Die Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen. Als im 19. Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte, stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei. Sie war ein eigenständiger Fachbereich des Malerberufes, was sich auch im höheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug. Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z. B. allein schon sieben Dekorationsmaler, die namentlich aufgeführt wurden. Bis zum 19. Jahrhundert bestanden auch Bühnenbilder hauptsächlich aus bemalten Rückprospekten, für deren Anfertigung die Dekorationsmaler zuständig waren. Der Bedarf an dekorativer Malerei in den größeren Städten war sehr hoch. Viele Kunstmaler verdiente sich dam

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  • Die Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen. Als im 19. Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte, stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei. Sie war ein eigenständiger Fachbereich des Malerberufes, was sich auch im höheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug. Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z. B. allein schon sieben Dekorationsmaler, die namentlich aufgeführt wurden. Bis zum 19. Jahrhundert bestanden auch Bühnenbilder hauptsächlich aus bemalten Rückprospekten, für deren Anfertigung die Dekorationsmaler zuständig waren. Der Bedarf an dekorativer Malerei in den größeren Städten war sehr hoch. Viele Kunstmaler verdiente sich damals den Lebensunterhalt mit solchen Dekorationen. „Die Dekorationsmalerei gehört zum Kunstgewerbe. Sie ist ein Kunsthandwerk, das in seinen einfachsten Leistungen zum gewöhnlichen Handwerk wird, in seinen höchsten aber vollwertig zur eigentlichen Kunst zählt. Die glattgestrichene Wand einerseits und das Deckengemälde, der figurenreiche Theatervorhang andererseits mögen als die Gegensätze gelten, zwischen welchen sich der Beruf des Dekorationsmalers entfalten. Die Malerei schafft ihre Bilder der Bilder wegen; sie ist Selbstzweck. Die Dekorationsmalerei schmückt die Werke der Architektur und verziert die Erzeugnisse der Gewerbe; sie ist Ausstattungskunst, daher auch der als gleichbedeutend benützte Ausdruck Staffiermalerei.“ – Karl Eyth und Franz Sales-Meyer Bis in die 1930er Jahre war die Dekorationsmalerei ein selbständiger Beruf in Deutschland. Erst in den 1950er Jahren wurde sie Teil des Malerberufes und geriet in den 1970er Jahren fast in völlige Vergessenheit, um mit Beginn der 1990er Jahre wieder aufzuleben. Die Dekorationsmalerei ist heute hauptsächlich im Bereich der Restaurierung zu finden. Heute ist der Beruf des Bühnenmalers ein eigenständiger, staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es ein jährlich stattfindendes internationales Treffen der weltbesten Dekorationsmaler, das sich SALON nennt. 1996 fand das erste Treffen in Frankreich statt. Weitere Orte waren z. B. Paris, New York City, London, Oslo, Chicago, Aarhus, Versailles, Brügge und Atlanta. Lange Zeit war Karl Groissenberger der einzige deutschsprachige Teilnehmer dieses Treffens. Das letzte Treffen fand im März 2012 in Hamburg statt und stellte ein Projekt des Vereins Freifrau von Schulz e.V. dar.In Deutschland bestand bislang keine Möglichkeit, die Dekorationsmalerei zu erlernen, so dass Interessierte bislang z. B. nach Frankreich oder Belgien auswandern mussten, wo das Handwerk bis heute gepflegt wird. Mittlerweile wird aber auch in Süddeutschland eine Ausbildungsmöglichkeit angeboten. (de)
  • Die Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen. Als im 19. Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte, stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei. Sie war ein eigenständiger Fachbereich des Malerberufes, was sich auch im höheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug. Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z. B. allein schon sieben Dekorationsmaler, die namentlich aufgeführt wurden. Bis zum 19. Jahrhundert bestanden auch Bühnenbilder hauptsächlich aus bemalten Rückprospekten, für deren Anfertigung die Dekorationsmaler zuständig waren. Der Bedarf an dekorativer Malerei in den größeren Städten war sehr hoch. Viele Kunstmaler verdiente sich damals den Lebensunterhalt mit solchen Dekorationen. „Die Dekorationsmalerei gehört zum Kunstgewerbe. Sie ist ein Kunsthandwerk, das in seinen einfachsten Leistungen zum gewöhnlichen Handwerk wird, in seinen höchsten aber vollwertig zur eigentlichen Kunst zählt. Die glattgestrichene Wand einerseits und das Deckengemälde, der figurenreiche Theatervorhang andererseits mögen als die Gegensätze gelten, zwischen welchen sich der Beruf des Dekorationsmalers entfalten. Die Malerei schafft ihre Bilder der Bilder wegen; sie ist Selbstzweck. Die Dekorationsmalerei schmückt die Werke der Architektur und verziert die Erzeugnisse der Gewerbe; sie ist Ausstattungskunst, daher auch der als gleichbedeutend benützte Ausdruck Staffiermalerei.“ – Karl Eyth und Franz Sales-Meyer Bis in die 1930er Jahre war die Dekorationsmalerei ein selbständiger Beruf in Deutschland. Erst in den 1950er Jahren wurde sie Teil des Malerberufes und geriet in den 1970er Jahren fast in völlige Vergessenheit, um mit Beginn der 1990er Jahre wieder aufzuleben. Die Dekorationsmalerei ist heute hauptsächlich im Bereich der Restaurierung zu finden. Heute ist der Beruf des Bühnenmalers ein eigenständiger, staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es ein jährlich stattfindendes internationales Treffen der weltbesten Dekorationsmaler, das sich SALON nennt. 1996 fand das erste Treffen in Frankreich statt. Weitere Orte waren z. B. Paris, New York City, London, Oslo, Chicago, Aarhus, Versailles, Brügge und Atlanta. Lange Zeit war Karl Groissenberger der einzige deutschsprachige Teilnehmer dieses Treffens. Das letzte Treffen fand im März 2012 in Hamburg statt und stellte ein Projekt des Vereins Freifrau von Schulz e.V. dar.In Deutschland bestand bislang keine Möglichkeit, die Dekorationsmalerei zu erlernen, so dass Interessierte bislang z. B. nach Frankreich oder Belgien auswandern mussten, wo das Handwerk bis heute gepflegt wird. Mittlerweile wird aber auch in Süddeutschland eine Ausbildungsmöglichkeit angeboten. (de)
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  • Die Dekorationsmalerei gehört zum Kunstgewerbe. Sie ist ein Kunsthandwerk, das in seinen einfachsten Leistungen zum gewöhnlichen Handwerk wird, in seinen höchsten aber vollwertig zur eigentlichen Kunst zählt. Die glattgestrichene Wand einerseits und das Deckengemälde, der figurenreiche Theatervorhang andererseits mögen als die Gegensätze gelten, zwischen welchen sich der Beruf des Dekorationsmalers entfalten. Die Malerei schafft ihre Bilder der Bilder wegen; sie ist Selbstzweck. Die Dekorationsmalerei schmückt die Werke der Architektur und verziert die Erzeugnisse der Gewerbe; sie ist Ausstattungskunst, daher auch der als gleichbedeutend benützte Ausdruck Staffiermalerei.
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  • Die Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen. Als im 19. Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte, stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei. Sie war ein eigenständiger Fachbereich des Malerberufes, was sich auch im höheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug. Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z. B. allein schon sieben Dekorationsmaler, die namentlich aufgeführt wurden. Bis zum 19. Jahrhundert bestanden auch Bühnenbilder hauptsächlich aus bemalten Rückprospekten, für deren Anfertigung die Dekorationsmaler zuständig waren. Der Bedarf an dekorativer Malerei in den größeren Städten war sehr hoch. Viele Kunstmaler verdiente sich dam (de)
  • Die Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen. Als im 19. Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte, stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei. Sie war ein eigenständiger Fachbereich des Malerberufes, was sich auch im höheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug. Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z. B. allein schon sieben Dekorationsmaler, die namentlich aufgeführt wurden. Bis zum 19. Jahrhundert bestanden auch Bühnenbilder hauptsächlich aus bemalten Rückprospekten, für deren Anfertigung die Dekorationsmaler zuständig waren. Der Bedarf an dekorativer Malerei in den größeren Städten war sehr hoch. Viele Kunstmaler verdiente sich dam (de)
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