Der Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) ist eine der beiden Unterarten des Westlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Er stellt die nordwestlichste und mit nur wenigen hundert Tieren eine der am stärksten bedrohten Gorillapopulationen dar. Zum Schutz der Cross-River-Gorillas haben die Regierungen Kameruns und Nigerias den Takamanda-Nationalpark und den Cross-River-Nationalpark eingerichtet.

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  • Der Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) ist eine der beiden Unterarten des Westlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Er stellt die nordwestlichste und mit nur wenigen hundert Tieren eine der am stärksten bedrohten Gorillapopulationen dar. Vom Westlichen Flachlandgorilla, der zweiten Unterart des Westlichen Gorillas, unterscheidet er sich im Bau des Schädels und der Zähne. So hat der Cross-River-Gorilla schmalere Zähne, einen schmaleren Gaumen und einen kürzeren Schädel. Abmessungen an einem einzelnen Tier deuten an, dass er auch kürzere Hände und Füße haben könnte, obwohl er sich ansonsten in der Größe und der Länge der Gliedmaßen nicht von der zweiten Unterart unterscheidet. Cross-River-Gorillas kommen ausschließlich in der Grenzregion zwischen Nigeria und Kamerun vor und sind nach dem dort verlaufenden Fluss Cross River benannt. Sie sind damit die nordwestlichste Gorillapopulation und rund 300 Kilometer vom Verbreitungsgebiet der Westlichen Flachlandgorillas getrennt. Im Gegensatz zu diesen bewohnen sie nicht nur tiefer gelegene Wälder, sondern auch Bergregionen bis in 1600 Meter Höhe. Über die Lebensweise ist kaum etwas bekannt. Systematisch wurden sie bei ihrer Entdeckung 1904 zunächst als eigene Art beschrieben (Gorilla diehli), später wurden sie einfach als Population des Westlichen Flachlandgorillas geführt. Untersuchungen an Museumsexemplaren durch Esteban E. Sarmiento und John F. Oates im Jahr 2001 kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass es sich aufgrund der morphologischen Unterschiede um eine eigene Unterart handelt. Die Gesamtpopulation der Cross-River-Gorillas wird auf 250 bis 300 Tiere geschätzt, die IUCN listet sie als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered). Ihr Verbreitungsgebiet ist auf rund zehn kleine Regionen aufgesplittert, welche ca. 8.000 km² umfassen, wobei die Tiere in den meisten davon keinen gesetzlichen Schutz genießen. In Nigeria betrifft dies die Gebiete auf dem Obudu-Plateau. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes und die Bejagung stellen die Hauptbedrohung dar, auch wenn inzwischen Bestrebungen laufen, einige der Lebensräume der Cross-River-Gorillas in Schutzgebiete umzuwandeln. Dies betrifft die Gebiete in den Afi Mountains und Mbe Mountains. In diesen Projekten wird versucht, die lokale Bevölkerung für den Schutz der Gorillas zu gewinnen. Zum Schutz der Cross-River-Gorillas haben die Regierungen Kameruns und Nigerias den Takamanda-Nationalpark und den Cross-River-Nationalpark eingerichtet. 2011 und 2013 wurden von der Zentralafrikanischen Zentralbank Silbermünzen mit dem Abbild des Cross-River-Gorillas in Umlauf gebracht. Sie haben einen Nominalwert von 1.000 Francs CFA und wurden in einer limitierten Stückzahl von jeweils 888 Stück aufgelegt. (de)
  • Der Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) ist eine der beiden Unterarten des Westlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Er stellt die nordwestlichste und mit nur wenigen hundert Tieren eine der am stärksten bedrohten Gorillapopulationen dar. Vom Westlichen Flachlandgorilla, der zweiten Unterart des Westlichen Gorillas, unterscheidet er sich im Bau des Schädels und der Zähne. So hat der Cross-River-Gorilla schmalere Zähne, einen schmaleren Gaumen und einen kürzeren Schädel. Abmessungen an einem einzelnen Tier deuten an, dass er auch kürzere Hände und Füße haben könnte, obwohl er sich ansonsten in der Größe und der Länge der Gliedmaßen nicht von der zweiten Unterart unterscheidet. Cross-River-Gorillas kommen ausschließlich in der Grenzregion zwischen Nigeria und Kamerun vor und sind nach dem dort verlaufenden Fluss Cross River benannt. Sie sind damit die nordwestlichste Gorillapopulation und rund 300 Kilometer vom Verbreitungsgebiet der Westlichen Flachlandgorillas getrennt. Im Gegensatz zu diesen bewohnen sie nicht nur tiefer gelegene Wälder, sondern auch Bergregionen bis in 1600 Meter Höhe. Über die Lebensweise ist kaum etwas bekannt. Systematisch wurden sie bei ihrer Entdeckung 1904 zunächst als eigene Art beschrieben (Gorilla diehli), später wurden sie einfach als Population des Westlichen Flachlandgorillas geführt. Untersuchungen an Museumsexemplaren durch Esteban E. Sarmiento und John F. Oates im Jahr 2001 kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass es sich aufgrund der morphologischen Unterschiede um eine eigene Unterart handelt. Die Gesamtpopulation der Cross-River-Gorillas wird auf 250 bis 300 Tiere geschätzt, die IUCN listet sie als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered). Ihr Verbreitungsgebiet ist auf rund zehn kleine Regionen aufgesplittert, welche ca. 8.000 km² umfassen, wobei die Tiere in den meisten davon keinen gesetzlichen Schutz genießen. In Nigeria betrifft dies die Gebiete auf dem Obudu-Plateau. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes und die Bejagung stellen die Hauptbedrohung dar, auch wenn inzwischen Bestrebungen laufen, einige der Lebensräume der Cross-River-Gorillas in Schutzgebiete umzuwandeln. Dies betrifft die Gebiete in den Afi Mountains und Mbe Mountains. In diesen Projekten wird versucht, die lokale Bevölkerung für den Schutz der Gorillas zu gewinnen. Zum Schutz der Cross-River-Gorillas haben die Regierungen Kameruns und Nigerias den Takamanda-Nationalpark und den Cross-River-Nationalpark eingerichtet. 2011 und 2013 wurden von der Zentralafrikanischen Zentralbank Silbermünzen mit dem Abbild des Cross-River-Gorillas in Umlauf gebracht. Sie haben einen Nominalwert von 1.000 Francs CFA und wurden in einer limitierten Stückzahl von jeweils 888 Stück aufgelegt. (de)
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  • Der Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) ist eine der beiden Unterarten des Westlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Er stellt die nordwestlichste und mit nur wenigen hundert Tieren eine der am stärksten bedrohten Gorillapopulationen dar. Zum Schutz der Cross-River-Gorillas haben die Regierungen Kameruns und Nigerias den Takamanda-Nationalpark und den Cross-River-Nationalpark eingerichtet. (de)
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