Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1940/41 war die 24. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften; mit Rücksicht auf die Besatzungsmacht Deutschland wurde er wie bei seinen allerersten Austragungen wieder als Coupe Charles Simon bezeichnet. In diesem Jahr meldeten aufgrund der militärischen und politischen Situation Frankreichs lediglich 236 Vereine, weit weniger als ein Drittel der Vorjahreszahl und so wenige wie seit 1921 nicht mehr. Dies führte dazu, dass insbesondere im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Frage nach dem sportlichen Wert der Wettbewerbe von 1939/40 bis 1943/44 häufig diskutiert wurde. Letztlich sind diese Pokalsaisons aber bis ins 21. Jahrhundert – im Unterschied zu den „Kriegsmeisterschaften“ der Profiliga – als offizielle Veranstalt

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  • Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1940/41 war die 24. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften; mit Rücksicht auf die Besatzungsmacht Deutschland wurde er wie bei seinen allerersten Austragungen wieder als Coupe Charles Simon bezeichnet. In diesem Jahr meldeten aufgrund der militärischen und politischen Situation Frankreichs lediglich 236 Vereine, weit weniger als ein Drittel der Vorjahreszahl und so wenige wie seit 1921 nicht mehr. Dies führte dazu, dass insbesondere im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Frage nach dem sportlichen Wert der Wettbewerbe von 1939/40 bis 1943/44 häufig diskutiert wurde. Letztlich sind diese Pokalsaisons aber bis ins 21. Jahrhundert – im Unterschied zu den „Kriegsmeisterschaften“ der Profiliga – als offizielle Veranstaltungen mit offiziell zählenden Titeln bewertet worden, sicher auch, um den Traditionsstrang des Bewerbs ohne Unterbrechung erhalten zu können. Titelverteidiger war der Racing Club de Paris, der in diesem Jahr allerdings bereits im Viertelfinale der besetzten Zone ausschied. Gewinner der Trophäe wurden die Girondins AS du Port de Bordeaux. Dies war Bordeaux’ erster Pokalsieg bei seiner ersten Finalteilnahme. Auch Endspielgegner Sporting Club Fivois (oder kurz SC Fives) bestritt erstmals ein Landespokalfinale, und dafür brauchten die Liller Vorstädter lediglich zwei Spiele zu gewinnen. Die Austragung wurde stark von den Umständen dieser Kriegsjahre beeinflusst. Seit dem deutschen Einmarsch (Mai/Juni 1940), der Besetzung des gesamten Nordens und Westens sowie der Bildung eines formal selbständigen „freien Frankreichs“ (auch als Vichy-Frankreich bezeichnet) im Südosten des Landes war Frankreich auch sportlich praktisch drei-, wenn man die von Deutschland annektierten Gebiete im Elsass und in Lothringen dazurechnet, deren Vereine nun im deutschen Gauligensystem spielten, sogar viergeteilt. Der äußerste Norden und Nordosten unterstand unmittelbar der deutschen Militärverwaltung in Brüssel und war besonderen Restriktionen unterworfen (zone interdite, die „verbotene Zone“); zwischen dieser sowie der zone occupée bzw. der zone non occupée („besetzte“ bzw. „unbesetzte Zone“) war ein geregelter Sportverkehr nur höchst eingeschränkt möglich. Innerhalb der verbotenen Zone konnten in dieser und der folgenden Saison sogar überhaupt nur Pokal- und Freundschaftsspiele ausgetragen werden. Dies äußerte sich auch im Austragungsmodus des Pokals: so ermittelte jede der drei Zonen zunächst ihren eigenen Sieger; anschließend spielten die beiden Gewinner der besetzten und der unbesetzten Zone in einem „Interzonenfinale“ ihren gemeinsamen Sieger aus, der dann gegen denjenigen aus der verbotenen Zone das eigentliche Endspiel austrug. Nach den auf regionaler Ebene organisierten Qualifikationsrunden wurden ab dem Sechzehntelfinale die Paarungen und das Heimrecht für jede Runde innerhalb der jeweiligen Zone frei ausgelost; dabei nahm die Pokalkommission des Fußballverbands FFF aber bis einschließlich des Achtelfinales eine gewisse Vorsortierung nach Reisedistanzen vor. Ab dem Viertelfinale, im Einzelfall auch schon früher, fanden die Spiele mit Ausnahme der verbotenen Zone auf neutralem Platz statt. Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand. (de)
  • Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1940/41 war die 24. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften; mit Rücksicht auf die Besatzungsmacht Deutschland wurde er wie bei seinen allerersten Austragungen wieder als Coupe Charles Simon bezeichnet. In diesem Jahr meldeten aufgrund der militärischen und politischen Situation Frankreichs lediglich 236 Vereine, weit weniger als ein Drittel der Vorjahreszahl und so wenige wie seit 1921 nicht mehr. Dies führte dazu, dass insbesondere im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Frage nach dem sportlichen Wert der Wettbewerbe von 1939/40 bis 1943/44 häufig diskutiert wurde. Letztlich sind diese Pokalsaisons aber bis ins 21. Jahrhundert – im Unterschied zu den „Kriegsmeisterschaften“ der Profiliga – als offizielle Veranstaltungen mit offiziell zählenden Titeln bewertet worden, sicher auch, um den Traditionsstrang des Bewerbs ohne Unterbrechung erhalten zu können. Titelverteidiger war der Racing Club de Paris, der in diesem Jahr allerdings bereits im Viertelfinale der besetzten Zone ausschied. Gewinner der Trophäe wurden die Girondins AS du Port de Bordeaux. Dies war Bordeaux’ erster Pokalsieg bei seiner ersten Finalteilnahme. Auch Endspielgegner Sporting Club Fivois (oder kurz SC Fives) bestritt erstmals ein Landespokalfinale, und dafür brauchten die Liller Vorstädter lediglich zwei Spiele zu gewinnen. Die Austragung wurde stark von den Umständen dieser Kriegsjahre beeinflusst. Seit dem deutschen Einmarsch (Mai/Juni 1940), der Besetzung des gesamten Nordens und Westens sowie der Bildung eines formal selbständigen „freien Frankreichs“ (auch als Vichy-Frankreich bezeichnet) im Südosten des Landes war Frankreich auch sportlich praktisch drei-, wenn man die von Deutschland annektierten Gebiete im Elsass und in Lothringen dazurechnet, deren Vereine nun im deutschen Gauligensystem spielten, sogar viergeteilt. Der äußerste Norden und Nordosten unterstand unmittelbar der deutschen Militärverwaltung in Brüssel und war besonderen Restriktionen unterworfen (zone interdite, die „verbotene Zone“); zwischen dieser sowie der zone occupée bzw. der zone non occupée („besetzte“ bzw. „unbesetzte Zone“) war ein geregelter Sportverkehr nur höchst eingeschränkt möglich. Innerhalb der verbotenen Zone konnten in dieser und der folgenden Saison sogar überhaupt nur Pokal- und Freundschaftsspiele ausgetragen werden. Dies äußerte sich auch im Austragungsmodus des Pokals: so ermittelte jede der drei Zonen zunächst ihren eigenen Sieger; anschließend spielten die beiden Gewinner der besetzten und der unbesetzten Zone in einem „Interzonenfinale“ ihren gemeinsamen Sieger aus, der dann gegen denjenigen aus der verbotenen Zone das eigentliche Endspiel austrug. Nach den auf regionaler Ebene organisierten Qualifikationsrunden wurden ab dem Sechzehntelfinale die Paarungen und das Heimrecht für jede Runde innerhalb der jeweiligen Zone frei ausgelost; dabei nahm die Pokalkommission des Fußballverbands FFF aber bis einschließlich des Achtelfinales eine gewisse Vorsortierung nach Reisedistanzen vor. Ab dem Viertelfinale, im Einzelfall auch schon früher, fanden die Spiele mit Ausnahme der verbotenen Zone auf neutralem Platz statt. Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand. (de)
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  • Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1940/41 war die 24. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften; mit Rücksicht auf die Besatzungsmacht Deutschland wurde er wie bei seinen allerersten Austragungen wieder als Coupe Charles Simon bezeichnet. In diesem Jahr meldeten aufgrund der militärischen und politischen Situation Frankreichs lediglich 236 Vereine, weit weniger als ein Drittel der Vorjahreszahl und so wenige wie seit 1921 nicht mehr. Dies führte dazu, dass insbesondere im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Frage nach dem sportlichen Wert der Wettbewerbe von 1939/40 bis 1943/44 häufig diskutiert wurde. Letztlich sind diese Pokalsaisons aber bis ins 21. Jahrhundert – im Unterschied zu den „Kriegsmeisterschaften“ der Profiliga – als offizielle Veranstalt (de)
  • Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1940/41 war die 24. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften; mit Rücksicht auf die Besatzungsmacht Deutschland wurde er wie bei seinen allerersten Austragungen wieder als Coupe Charles Simon bezeichnet. In diesem Jahr meldeten aufgrund der militärischen und politischen Situation Frankreichs lediglich 236 Vereine, weit weniger als ein Drittel der Vorjahreszahl und so wenige wie seit 1921 nicht mehr. Dies führte dazu, dass insbesondere im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Frage nach dem sportlichen Wert der Wettbewerbe von 1939/40 bis 1943/44 häufig diskutiert wurde. Letztlich sind diese Pokalsaisons aber bis ins 21. Jahrhundert – im Unterschied zu den „Kriegsmeisterschaften“ der Profiliga – als offizielle Veranstalt (de)
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