Cajun [ˈkeidʒn̩] , französisch: Cadien [ka.ˈdjɛ̃] , ist der westfranzösische Dialekt der Cajuns, die im Cajun Country im Süden von Louisiana (USA) leben. Die französischstämmigen Cajuns wurden von den Briten nach deren Sieg gegen Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg von 1756 bis 1763 aus der ostkanadischen Provinz Akadien, die bereits 1713 britisch geworden war, vertrieben und siedelten sich ab 1765 auf dem Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Louisiana an. Dieser nimmt nur einen Bruchteil der Fläche ein, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die französische Kolonie Louisiana bildete, zu Ehren von Ludwig XIV. so benannt. Die Niederlage Frankreichs hatte auch zur Folge, dass es Louisiana 1763 an Spanien verkaufte, welches die weiterhin französisch g

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  • Cajun [ˈkeidʒn̩] , französisch: Cadien [ka.ˈdjɛ̃] , ist der westfranzösische Dialekt der Cajuns, die im Cajun Country im Süden von Louisiana (USA) leben. Die französischstämmigen Cajuns wurden von den Briten nach deren Sieg gegen Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg von 1756 bis 1763 aus der ostkanadischen Provinz Akadien, die bereits 1713 britisch geworden war, vertrieben und siedelten sich ab 1765 auf dem Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Louisiana an. Dieser nimmt nur einen Bruchteil der Fläche ein, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die französische Kolonie Louisiana bildete, zu Ehren von Ludwig XIV. so benannt. Die Niederlage Frankreichs hatte auch zur Folge, dass es Louisiana 1763 an Spanien verkaufte, welches die weiterhin französisch geprägte Kolonie knapp vier Jahrzehnte beherrschte, bis Napoleon Bonaparte sie 1800 zurückerlangte. Da sich aber die Rückkehr zu einem französischen Kolonialreich rasch als illusorisch erwies, verkaufte er Louisiana bereits 1803 erneut: an die jungen Vereinigten Staaten von Amerika. Wegen ihrer Herkunft bezeichnen sich die Cajuns heute noch als Acadiens und ihre Sprache in der Verkürzung als Cadien oder auch Cadjin. Cajun ist eine Anglisierung dieses Namens. In der US-amerikanischen Vergangenheit wurden Kinder, die Cajun French in der Schule sprachen, oft bestraft und wegen ihres fehlerhaften, harten Englischs ausgelacht und als Hinterwäldler verachtet. Erst in den 1970er Jahren erhielten die Cajuns bei ihren Bemühungen, die eigene Kultur und Sprache zu erhalten, Unterstützung von der Regierung. Französisch wird seitdem durch die staatliche Agentur CODOFIL (Council for the Development of French in Louisiana) gefördert. Die Volkszählung des Jahres 2000 ergab, dass 194.000 Bewohner Louisianas French Cajun sprechen. Deutlich geprägt sind die Cajun-Dialekte durch die englischsprachige Umgebung. So werden in der Regel viele Anglizismen verwendet. Oft sind auch anglisierende Schreibweisen französischer Wörter zu beobachten. So wird beispielsweise aus dem englischen Let the good times roll ‚Genieße das Leben‘ in Cadien Laisse le bon temps rouler (statt hochfranzösisch Laisse rouler les bons temps). (de)
  • Cajun [ˈkeidʒn̩] , französisch: Cadien [ka.ˈdjɛ̃] , ist der westfranzösische Dialekt der Cajuns, die im Cajun Country im Süden von Louisiana (USA) leben. Die französischstämmigen Cajuns wurden von den Briten nach deren Sieg gegen Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg von 1756 bis 1763 aus der ostkanadischen Provinz Akadien, die bereits 1713 britisch geworden war, vertrieben und siedelten sich ab 1765 auf dem Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Louisiana an. Dieser nimmt nur einen Bruchteil der Fläche ein, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die französische Kolonie Louisiana bildete, zu Ehren von Ludwig XIV. so benannt. Die Niederlage Frankreichs hatte auch zur Folge, dass es Louisiana 1763 an Spanien verkaufte, welches die weiterhin französisch geprägte Kolonie knapp vier Jahrzehnte beherrschte, bis Napoleon Bonaparte sie 1800 zurückerlangte. Da sich aber die Rückkehr zu einem französischen Kolonialreich rasch als illusorisch erwies, verkaufte er Louisiana bereits 1803 erneut: an die jungen Vereinigten Staaten von Amerika. Wegen ihrer Herkunft bezeichnen sich die Cajuns heute noch als Acadiens und ihre Sprache in der Verkürzung als Cadien oder auch Cadjin. Cajun ist eine Anglisierung dieses Namens. In der US-amerikanischen Vergangenheit wurden Kinder, die Cajun French in der Schule sprachen, oft bestraft und wegen ihres fehlerhaften, harten Englischs ausgelacht und als Hinterwäldler verachtet. Erst in den 1970er Jahren erhielten die Cajuns bei ihren Bemühungen, die eigene Kultur und Sprache zu erhalten, Unterstützung von der Regierung. Französisch wird seitdem durch die staatliche Agentur CODOFIL (Council for the Development of French in Louisiana) gefördert. Die Volkszählung des Jahres 2000 ergab, dass 194.000 Bewohner Louisianas French Cajun sprechen. Deutlich geprägt sind die Cajun-Dialekte durch die englischsprachige Umgebung. So werden in der Regel viele Anglizismen verwendet. Oft sind auch anglisierende Schreibweisen französischer Wörter zu beobachten. So wird beispielsweise aus dem englischen Let the good times roll ‚Genieße das Leben‘ in Cadien Laisse le bon temps rouler (statt hochfranzösisch Laisse rouler les bons temps). (de)
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  • Cajun [ˈkeidʒn̩] , französisch: Cadien [ka.ˈdjɛ̃] , ist der westfranzösische Dialekt der Cajuns, die im Cajun Country im Süden von Louisiana (USA) leben. Die französischstämmigen Cajuns wurden von den Briten nach deren Sieg gegen Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg von 1756 bis 1763 aus der ostkanadischen Provinz Akadien, die bereits 1713 britisch geworden war, vertrieben und siedelten sich ab 1765 auf dem Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Louisiana an. Dieser nimmt nur einen Bruchteil der Fläche ein, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die französische Kolonie Louisiana bildete, zu Ehren von Ludwig XIV. so benannt. Die Niederlage Frankreichs hatte auch zur Folge, dass es Louisiana 1763 an Spanien verkaufte, welches die weiterhin französisch g (de)
  • Cajun [ˈkeidʒn̩] , französisch: Cadien [ka.ˈdjɛ̃] , ist der westfranzösische Dialekt der Cajuns, die im Cajun Country im Süden von Louisiana (USA) leben. Die französischstämmigen Cajuns wurden von den Briten nach deren Sieg gegen Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg von 1756 bis 1763 aus der ostkanadischen Provinz Akadien, die bereits 1713 britisch geworden war, vertrieben und siedelten sich ab 1765 auf dem Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Louisiana an. Dieser nimmt nur einen Bruchteil der Fläche ein, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die französische Kolonie Louisiana bildete, zu Ehren von Ludwig XIV. so benannt. Die Niederlage Frankreichs hatte auch zur Folge, dass es Louisiana 1763 an Spanien verkaufte, welches die weiterhin französisch g (de)
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  • Cajun (Sprache) (de)
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