Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski (russisch Бронислав Владиславович Каминский; * 16. Juni 1899 in Witebsk; † 28. August 1944 in Litzmannstadt) war der Befehlshaber eines von der deutschen 2. Panzerarmee um die Jahreswende 1941/42 eingerichteten „Selbstverwaltungsbezirkes“ mit der russischen Stadt Lokot (russisch Локоть) als Zentrum und der Kommandeur der zu dessen Verteidigung aufgestellten Miliz aus kollaborationswilligen sowjetischen Staatsbürgern. Das im Zuge der Bekämpfung der anwachsenden sowjetischen Partisanenbewegung gestartete deutsche „Experiment“ erwies sich aus Sicht seiner Initiatoren als überaus erfolgreich, da Kaminski mit seiner Streitmacht, die nach ihm Brigade Kaminski benannt wurde, das ihm übertragene Gebiet und damit das Hinterland der 2. Panzerarmee dauerhaft „befri

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  • Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski (russisch Бронислав Владиславович Каминский; * 16. Juni 1899 in Witebsk; † 28. August 1944 in Litzmannstadt) war der Befehlshaber eines von der deutschen 2. Panzerarmee um die Jahreswende 1941/42 eingerichteten „Selbstverwaltungsbezirkes“ mit der russischen Stadt Lokot (russisch Локоть) als Zentrum und der Kommandeur der zu dessen Verteidigung aufgestellten Miliz aus kollaborationswilligen sowjetischen Staatsbürgern. Das im Zuge der Bekämpfung der anwachsenden sowjetischen Partisanenbewegung gestartete deutsche „Experiment“ erwies sich aus Sicht seiner Initiatoren als überaus erfolgreich, da Kaminski mit seiner Streitmacht, die nach ihm Brigade Kaminski benannt wurde, das ihm übertragene Gebiet und damit das Hinterland der 2. Panzerarmee dauerhaft „befrieden“ konnte. Als Angehöriger eines laut NS-Rassentheorie als „Untermenschen“ klassifizierten Volkes stieg Kaminski zu einem der wichtigsten einheimischen Verbündeten der deutschen Wehrmacht in der Sowjetunion auf und vereinigte in seiner Hand eine wohl einmalige Machtfülle. Als die Wehrmacht 1943 den „Selbstverwaltungsbezirk Lokot“ vor der anrückenden Roten Armee zu räumen gezwungen war, wurde Kaminskis Streitmacht mitsamt den Familienangehörigen nach Weißrussland evakuiert, wo sie abermals zur „Partisanenbekämpfung“ eingesetzt wurde. Wie zuvor bereits in Russland und danach im Rahmen ihres „Einsatzes“ bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes war Kaminskis Brigade auch hier für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem Ausmaß verantwortlich, das nur von wenigen anderen Einheiten in deutschen Diensten erreicht wurde. Noch während des Warschauer Aufstandes wurde Kaminski schließlich unter nicht genau bekannten Umständen von den Deutschen hingerichtet. Aus seiner bereits zuvor in die Waffen-SS inkorporierten Brigade sollte nun die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS „RONA“ (russische Nr. 1) gebildet werden – ein Vorhaben, das aber nicht mehr realisiert wurde. Die Reste von Kaminskis Brigade gingen schließlich in der Armee des russischen Kollaborateurs Andrej Wlassow auf. (de)
  • Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski (russisch Бронислав Владиславович Каминский; * 16. Juni 1899 in Witebsk; † 28. August 1944 in Litzmannstadt) war der Befehlshaber eines von der deutschen 2. Panzerarmee um die Jahreswende 1941/42 eingerichteten „Selbstverwaltungsbezirkes“ mit der russischen Stadt Lokot (russisch Локоть) als Zentrum und der Kommandeur der zu dessen Verteidigung aufgestellten Miliz aus kollaborationswilligen sowjetischen Staatsbürgern. Das im Zuge der Bekämpfung der anwachsenden sowjetischen Partisanenbewegung gestartete deutsche „Experiment“ erwies sich aus Sicht seiner Initiatoren als überaus erfolgreich, da Kaminski mit seiner Streitmacht, die nach ihm Brigade Kaminski benannt wurde, das ihm übertragene Gebiet und damit das Hinterland der 2. Panzerarmee dauerhaft „befrieden“ konnte. Als Angehöriger eines laut NS-Rassentheorie als „Untermenschen“ klassifizierten Volkes stieg Kaminski zu einem der wichtigsten einheimischen Verbündeten der deutschen Wehrmacht in der Sowjetunion auf und vereinigte in seiner Hand eine wohl einmalige Machtfülle. Als die Wehrmacht 1943 den „Selbstverwaltungsbezirk Lokot“ vor der anrückenden Roten Armee zu räumen gezwungen war, wurde Kaminskis Streitmacht mitsamt den Familienangehörigen nach Weißrussland evakuiert, wo sie abermals zur „Partisanenbekämpfung“ eingesetzt wurde. Wie zuvor bereits in Russland und danach im Rahmen ihres „Einsatzes“ bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes war Kaminskis Brigade auch hier für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem Ausmaß verantwortlich, das nur von wenigen anderen Einheiten in deutschen Diensten erreicht wurde. Noch während des Warschauer Aufstandes wurde Kaminski schließlich unter nicht genau bekannten Umständen von den Deutschen hingerichtet. Aus seiner bereits zuvor in die Waffen-SS inkorporierten Brigade sollte nun die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS „RONA“ (russische Nr. 1) gebildet werden – ein Vorhaben, das aber nicht mehr realisiert wurde. Die Reste von Kaminskis Brigade gingen schließlich in der Armee des russischen Kollaborateurs Andrej Wlassow auf. (de)
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  • Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski (russisch Бронислав Владиславович Каминский; * 16. Juni 1899 in Witebsk; † 28. August 1944 in Litzmannstadt) war der Befehlshaber eines von der deutschen 2. Panzerarmee um die Jahreswende 1941/42 eingerichteten „Selbstverwaltungsbezirkes“ mit der russischen Stadt Lokot (russisch Локоть) als Zentrum und der Kommandeur der zu dessen Verteidigung aufgestellten Miliz aus kollaborationswilligen sowjetischen Staatsbürgern. Das im Zuge der Bekämpfung der anwachsenden sowjetischen Partisanenbewegung gestartete deutsche „Experiment“ erwies sich aus Sicht seiner Initiatoren als überaus erfolgreich, da Kaminski mit seiner Streitmacht, die nach ihm Brigade Kaminski benannt wurde, das ihm übertragene Gebiet und damit das Hinterland der 2. Panzerarmee dauerhaft „befri (de)
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