Die im Jahre 1901 gegründete Brandenburgische Städtebahn AG eröffnete am 25. März 1904 den Verkehr auf der Strecke Treuenbrietzen–Belzig–Brandenburg–Rathenow–Neustadt (Dosse). Für die ersten zehn Jahre führte die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft bis zum 31. März 1914 den Betrieb, den der AG-Vorstand dann in eigene Regie übernahm. Nach dem Niedergang des Eisenbahntransportwesens nach Kriegsende ging die Betriebsführung ab 1920 auf das Landesverkehrsamt Brandenburg über. Ab 1932 beschaffte die Bahn für den Personenverkehr nur noch Triebwagen.

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  • Die im Jahre 1901 gegründete Brandenburgische Städtebahn AG eröffnete am 25. März 1904 den Verkehr auf der Strecke Treuenbrietzen–Belzig–Brandenburg–Rathenow–Neustadt (Dosse). Für die ersten zehn Jahre führte die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft bis zum 31. März 1914 den Betrieb, den der AG-Vorstand dann in eigene Regie übernahm. Nach dem Niedergang des Eisenbahntransportwesens nach Kriegsende ging die Betriebsführung ab 1920 auf das Landesverkehrsamt Brandenburg über. Die eingleisige Nebenbahn hatte eine Gesamtlänge von 125,6 Kilometern und verband die vier Hauptstrecken miteinander, die von Berlin in Richtung Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau ausgehen. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert und zählte bald zu den bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Ab 1932 beschaffte die Bahn für den Personenverkehr nur noch Triebwagen. Als der Zweite Weltkrieg endete, befanden sich 95 Prozent der Aktien im Eigentum der öffentlichen Hand; etwa je ein Drittel entfiel auf den preußischen Staat, die Provinz Brandenburg und die kommunalen Körperschaften (die Kreise Ruppin, Westhavelland und Zauch-Belzig sowie die Städte Brandenburg und Rathenow). Gleichwohl wurde die AG in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt und ging ab 1. April 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. Am 15. Dezember 1953 ging ein Verbindungsgleis von Brandenburg Altstadt zum Betriebsbahnhof Brandenburg Süd an der Strecke in Richtung Golzow in Betrieb. Damit waren direkte Fahrten ohne Kopfmachen in Brandenburg Neustadt (später Teil des Hauptbahnhofs Brandenburg) möglich. Diese Verbindungen nutzten sowohl Güter- als auch Personenzüge für den Berufsverkehr zum Stahlwerk Brandenburg. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR den weiteren Ausbau, um der damaligen Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen von Berlin unabhängigen Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Der Schienenpersonennahverkehr wurde am 1. Oktober 1962 auf dem Streckenabschnitt zwischen Treuenbrietzen und Belzig eingestellt. Am 30. November 2003 wurde der Abschnitt zwischen Rathenow Nord und Neustadt (Dosse) und am 13. Dezember 2003 der Abschnitt zwischen Belzig und Brandenburg außer Betrieb gesetzt. Der schlechte Zustand an vielen Stellen des Abschnitts Brandenburg–Belzig verlängerte die Fahrzeiten der nun als Regionalbahn 52 geführten Personenzüge. Parallel eingesetzte Regionalbusse der Linie 570 sorgten für weiteren Fahrgastschwund, da der Bus die Gemeinden entlang der Strecke besser anschließen konnte. Der Abschnitt Rathenow–Rathenow Nord wurde zum 14. Dezember 2005 aufgegeben, somit verkehren Personenzüge nur noch auf dem rekonstruierten Streckenabschnitt Brandenburg–Rathenow. Auch der Güterverkehr ist nach und nach aufgegeben worden, zwischen Belzig und Niemegk am 31. Dezember 1998 und zwischen Rathenow und Neustadt (Dosse) am 31. Dezember 2001. Einzelne Teilstrecken werden noch von privaten Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) vorgehalten: auf dem Abschnitt Belzig–Niemegk ist dies die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) und zwischen Brandenburg und Golzow betreibt die Prinsen Eisenbahninfrastruktur GmbH die Strecke. Der Abschnitt Brandenburg–Rathenow Nord wurde von 2003 bis 2005 für 55 Millionen Euro saniert und am 27. Juni 2005 wieder in Betrieb genommen. Der Abschnitt Rathenow–Neustadt (Dosse) wurde am 31. Mai 2006 stillgelegt. Nachdem die anliegenden Gemeinden kein Interesse bekundet hatten, die Strecke zu erwerben, erfolgte dies 2009 durch die Havelbahn-Grundstücksentwicklungsgesellschaft, die einen Draisinenbetrieb einrichten wollte. Als dies scheiterte, wurden zunächst die Schienen abgebaut und danach soll bis März 2013 die Strecke von Schwellen und Schotter befreit werden, damit die Grundstücke vor allem an die Anliegergemeinden verkauft werden können. Im September 2007 gewann die Ostseeland Verkehr GmbH das durch den VBB eingeleitete Interessenbekundungsverfahren zum Betrieb des Streckenabschnittes Rathenow–Brandenburg (Havel) (RB51). Von Dezember 2007 bis Dezember 2011 betrieb sie die Strecke als MR51 mit Fahrzeugen vom Typ Desiro. Seit Dezember 2011 verkehrt nun, nach erneuter Ausschreibung, die Ostdeutsche Eisenbahn als OE51 mit fabrikneuen Stadler GTW. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurde die Linienbezeichnung zu RB51 vereinheitlicht, die Linie wird weiterhin von der Ostdeutschen Eisenbahn betrieben. Auf Grund der bis zum 31. August 2011 laufenden Ausschreibung des Abschnittes Rathenow–Rathenow Nord durch DB Netze hat die RegioInfra Gesellschaft dieses Teilstück übernommen. Im Juli 2010 schrieb die Prinsen Eisenbahninfrastruktur GmbH den im Anschluss an die bereits stillgelegte Strecke Belzig–Golzow verlaufenden Abschnitt von Golzow bis Brandenburg Hbf zur Abgabe an andere EIU aus. Zu Verkaufsverhandlungen kam es jedoch nicht. Die Firma Prinsen begann im Januar 2013 nach dem Abzug aller abgestellten Wagen mit dem Schienenabbau zwischen Golzow und Reckahn. Für den Streckenabschnitt zwischen Belzig und Golzow wurde die Entwidmung eingeleitet und im Jahre 2012 wurde die Strecke zurückgebaut. Dagegen wurde der Abschnitt zwischen Belzig und Niemegk Ende Oktober 2013 von der DRE gekauft. Diese stellte Anfang Januar 2014 im Auftrag des Landkreises Potsdam-Mittelmark ein Konzept zur Einrichtung einer Freizeitbahn unter Einbeziehung von Draisinen und des Güterverkehrs vor, wobei die Aufbringung der Investitionskosten offen ist. (de)
  • Die im Jahre 1901 gegründete Brandenburgische Städtebahn AG eröffnete am 25. März 1904 den Verkehr auf der Strecke Treuenbrietzen–Belzig–Brandenburg–Rathenow–Neustadt (Dosse). Für die ersten zehn Jahre führte die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft bis zum 31. März 1914 den Betrieb, den der AG-Vorstand dann in eigene Regie übernahm. Nach dem Niedergang des Eisenbahntransportwesens nach Kriegsende ging die Betriebsführung ab 1920 auf das Landesverkehrsamt Brandenburg über. Die eingleisige Nebenbahn hatte eine Gesamtlänge von 125,6 Kilometern und verband die vier Hauptstrecken miteinander, die von Berlin in Richtung Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau ausgehen. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert und zählte bald zu den bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Ab 1932 beschaffte die Bahn für den Personenverkehr nur noch Triebwagen. Als der Zweite Weltkrieg endete, befanden sich 95 Prozent der Aktien im Eigentum der öffentlichen Hand; etwa je ein Drittel entfiel auf den preußischen Staat, die Provinz Brandenburg und die kommunalen Körperschaften (die Kreise Ruppin, Westhavelland und Zauch-Belzig sowie die Städte Brandenburg und Rathenow). Gleichwohl wurde die AG in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt und ging ab 1. April 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. Am 15. Dezember 1953 ging ein Verbindungsgleis von Brandenburg Altstadt zum Betriebsbahnhof Brandenburg Süd an der Strecke in Richtung Golzow in Betrieb. Damit waren direkte Fahrten ohne Kopfmachen in Brandenburg Neustadt (später Teil des Hauptbahnhofs Brandenburg) möglich. Diese Verbindungen nutzten sowohl Güter- als auch Personenzüge für den Berufsverkehr zum Stahlwerk Brandenburg. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR den weiteren Ausbau, um der damaligen Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen von Berlin unabhängigen Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Der Schienenpersonennahverkehr wurde am 1. Oktober 1962 auf dem Streckenabschnitt zwischen Treuenbrietzen und Belzig eingestellt. Am 30. November 2003 wurde der Abschnitt zwischen Rathenow Nord und Neustadt (Dosse) und am 13. Dezember 2003 der Abschnitt zwischen Belzig und Brandenburg außer Betrieb gesetzt. Der schlechte Zustand an vielen Stellen des Abschnitts Brandenburg–Belzig verlängerte die Fahrzeiten der nun als Regionalbahn 52 geführten Personenzüge. Parallel eingesetzte Regionalbusse der Linie 570 sorgten für weiteren Fahrgastschwund, da der Bus die Gemeinden entlang der Strecke besser anschließen konnte. Der Abschnitt Rathenow–Rathenow Nord wurde zum 14. Dezember 2005 aufgegeben, somit verkehren Personenzüge nur noch auf dem rekonstruierten Streckenabschnitt Brandenburg–Rathenow. Auch der Güterverkehr ist nach und nach aufgegeben worden, zwischen Belzig und Niemegk am 31. Dezember 1998 und zwischen Rathenow und Neustadt (Dosse) am 31. Dezember 2001. Einzelne Teilstrecken werden noch von privaten Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) vorgehalten: auf dem Abschnitt Belzig–Niemegk ist dies die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) und zwischen Brandenburg und Golzow betreibt die Prinsen Eisenbahninfrastruktur GmbH die Strecke. Der Abschnitt Brandenburg–Rathenow Nord wurde von 2003 bis 2005 für 55 Millionen Euro saniert und am 27. Juni 2005 wieder in Betrieb genommen. Der Abschnitt Rathenow–Neustadt (Dosse) wurde am 31. Mai 2006 stillgelegt. Nachdem die anliegenden Gemeinden kein Interesse bekundet hatten, die Strecke zu erwerben, erfolgte dies 2009 durch die Havelbahn-Grundstücksentwicklungsgesellschaft, die einen Draisinenbetrieb einrichten wollte. Als dies scheiterte, wurden zunächst die Schienen abgebaut und danach soll bis März 2013 die Strecke von Schwellen und Schotter befreit werden, damit die Grundstücke vor allem an die Anliegergemeinden verkauft werden können. Im September 2007 gewann die Ostseeland Verkehr GmbH das durch den VBB eingeleitete Interessenbekundungsverfahren zum Betrieb des Streckenabschnittes Rathenow–Brandenburg (Havel) (RB51). Von Dezember 2007 bis Dezember 2011 betrieb sie die Strecke als MR51 mit Fahrzeugen vom Typ Desiro. Seit Dezember 2011 verkehrt nun, nach erneuter Ausschreibung, die Ostdeutsche Eisenbahn als OE51 mit fabrikneuen Stadler GTW. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurde die Linienbezeichnung zu RB51 vereinheitlicht, die Linie wird weiterhin von der Ostdeutschen Eisenbahn betrieben. Auf Grund der bis zum 31. August 2011 laufenden Ausschreibung des Abschnittes Rathenow–Rathenow Nord durch DB Netze hat die RegioInfra Gesellschaft dieses Teilstück übernommen. Im Juli 2010 schrieb die Prinsen Eisenbahninfrastruktur GmbH den im Anschluss an die bereits stillgelegte Strecke Belzig–Golzow verlaufenden Abschnitt von Golzow bis Brandenburg Hbf zur Abgabe an andere EIU aus. Zu Verkaufsverhandlungen kam es jedoch nicht. Die Firma Prinsen begann im Januar 2013 nach dem Abzug aller abgestellten Wagen mit dem Schienenabbau zwischen Golzow und Reckahn. Für den Streckenabschnitt zwischen Belzig und Golzow wurde die Entwidmung eingeleitet und im Jahre 2012 wurde die Strecke zurückgebaut. Dagegen wurde der Abschnitt zwischen Belzig und Niemegk Ende Oktober 2013 von der DRE gekauft. Diese stellte Anfang Januar 2014 im Auftrag des Landkreises Potsdam-Mittelmark ein Konzept zur Einrichtung einer Freizeitbahn unter Einbeziehung von Draisinen und des Güterverkehrs vor, wobei die Aufbringung der Investitionskosten offen ist. (de)
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  • Brandenburgische Städtebahn. Zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnstrecke Treuenbrietzen–Neustadt (Dosse) (de)
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  • Verlag Bernd Neddermeyer
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  • Die im Jahre 1901 gegründete Brandenburgische Städtebahn AG eröffnete am 25. März 1904 den Verkehr auf der Strecke Treuenbrietzen–Belzig–Brandenburg–Rathenow–Neustadt (Dosse). Für die ersten zehn Jahre führte die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft bis zum 31. März 1914 den Betrieb, den der AG-Vorstand dann in eigene Regie übernahm. Nach dem Niedergang des Eisenbahntransportwesens nach Kriegsende ging die Betriebsführung ab 1920 auf das Landesverkehrsamt Brandenburg über. Ab 1932 beschaffte die Bahn für den Personenverkehr nur noch Triebwagen. (de)
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  • Brandenburgische Städtebahn (de)
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