Das klassische Radrennen Bordeaux–Paris war bis zu seiner letztmaligen Austragung im Jahre 1988 mit einer Streckenlänge von über 600 km das zweitlängste Eintagesrennen im Radsport. Länger war nur Paris–Brest–Paris mit mehr als 1200 km. Rekordhalter beim Derby mit sieben Erfolgen zwischen 1970 und 1981 ist der Belgier Herman Van Springel.

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  • Das klassische Radrennen Bordeaux–Paris war bis zu seiner letztmaligen Austragung im Jahre 1988 mit einer Streckenlänge von über 600 km das zweitlängste Eintagesrennen im Radsport. Länger war nur Paris–Brest–Paris mit mehr als 1200 km. Das direkt von Bordeaux bis Paris ausgetragene und als das Derby bekannte Rennen wurde 1891 erstmals organisiert. Grund für die Wahl der Strecke war, dass die organisierende Zeitung Véloce-Sport ihre Redaktion von Bordeaux nach Paris verlegt hatte. Um das Rennen besonders attraktiv zu machen, wurden britische Amateure-Rennfahrer verpflichtet, die als die besten der Welt galten. Die britischen Gentlemen weigerten sich allerdings, gegen französische Profis, „Männer aus dem Volk“, anzutreten, wenn auch die Briten großzügig Unterstützung mit Material durch die heimische Fahrrad-Industrie erhielten, was ihnen Vorteile verschaffte. Die Veranstalter gaben diesem Wunsch nach, so dass sich kein einziger Franzose unter den ersten Vier befand; die besten französischen Rennfahrer durften lediglich als Schrittmacher für die britischen Fahrer teilnehmen. Mit den Erfolgen wurde breitflächig geworben, so dass die britischen Fahrradhersteller ihre Stellung auf dem französischen Markt ausbauen konnten. Bereits der erste Sieger, der Brite George Pilkington Mills, fuhr die gesamte Strecke ohne längere Pausen und benötigte dafür knapp 24 Stunden. Im Gegensatz zu anderen Klassikern wie Paris–Roubaix oder Mailand–Sanremo fand das Rennen dabei bis zuletzt mit Schrittmachern statt, die zumindest in Teilen der Strecke direkt vor den Radrennfahrern fuhren. Im Windschatten dieser ab den 1930er Jahren mit einem Derny motorisierten Schrittmacher erreichten die Fahrer höhere Geschwindigkeiten, die strategische Bedeutung eines Hauptfelds und des dortigen Windschattenfahrens war reduziert. Seit den 1960er Jahren sank die Popularität des Rennens kontinuierlich. Die für den modernen Radsport völlig ungewöhnliche Streckenlänge und die dafür nötige entsprechend spezielle Vorbereitung führte dazu, dass immer mehr Fahrer auf den Klassiker verzichteten. Für Profis wurde das Rennen 1988 zum letzten Mal ausgetragen. Seitdem wird Bordeaux–Paris nur noch für Hobby-Radsportler fortgeführt. Rekordhalter beim Derby mit sieben Erfolgen zwischen 1970 und 1981 ist der Belgier Herman Van Springel. (de)
  • Das klassische Radrennen Bordeaux–Paris war bis zu seiner letztmaligen Austragung im Jahre 1988 mit einer Streckenlänge von über 600 km das zweitlängste Eintagesrennen im Radsport. Länger war nur Paris–Brest–Paris mit mehr als 1200 km. Das direkt von Bordeaux bis Paris ausgetragene und als das Derby bekannte Rennen wurde 1891 erstmals organisiert. Grund für die Wahl der Strecke war, dass die organisierende Zeitung Véloce-Sport ihre Redaktion von Bordeaux nach Paris verlegt hatte. Um das Rennen besonders attraktiv zu machen, wurden britische Amateure-Rennfahrer verpflichtet, die als die besten der Welt galten. Die britischen Gentlemen weigerten sich allerdings, gegen französische Profis, „Männer aus dem Volk“, anzutreten, wenn auch die Briten großzügig Unterstützung mit Material durch die heimische Fahrrad-Industrie erhielten, was ihnen Vorteile verschaffte. Die Veranstalter gaben diesem Wunsch nach, so dass sich kein einziger Franzose unter den ersten Vier befand; die besten französischen Rennfahrer durften lediglich als Schrittmacher für die britischen Fahrer teilnehmen. Mit den Erfolgen wurde breitflächig geworben, so dass die britischen Fahrradhersteller ihre Stellung auf dem französischen Markt ausbauen konnten. Bereits der erste Sieger, der Brite George Pilkington Mills, fuhr die gesamte Strecke ohne längere Pausen und benötigte dafür knapp 24 Stunden. Im Gegensatz zu anderen Klassikern wie Paris–Roubaix oder Mailand–Sanremo fand das Rennen dabei bis zuletzt mit Schrittmachern statt, die zumindest in Teilen der Strecke direkt vor den Radrennfahrern fuhren. Im Windschatten dieser ab den 1930er Jahren mit einem Derny motorisierten Schrittmacher erreichten die Fahrer höhere Geschwindigkeiten, die strategische Bedeutung eines Hauptfelds und des dortigen Windschattenfahrens war reduziert. Seit den 1960er Jahren sank die Popularität des Rennens kontinuierlich. Die für den modernen Radsport völlig ungewöhnliche Streckenlänge und die dafür nötige entsprechend spezielle Vorbereitung führte dazu, dass immer mehr Fahrer auf den Klassiker verzichteten. Für Profis wurde das Rennen 1988 zum letzten Mal ausgetragen. Seitdem wird Bordeaux–Paris nur noch für Hobby-Radsportler fortgeführt. Rekordhalter beim Derby mit sieben Erfolgen zwischen 1970 und 1981 ist der Belgier Herman Van Springel. (de)
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  • Das klassische Radrennen Bordeaux–Paris war bis zu seiner letztmaligen Austragung im Jahre 1988 mit einer Streckenlänge von über 600 km das zweitlängste Eintagesrennen im Radsport. Länger war nur Paris–Brest–Paris mit mehr als 1200 km. Rekordhalter beim Derby mit sieben Erfolgen zwischen 1970 und 1981 ist der Belgier Herman Van Springel. (de)
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  • Bordeaux–Paris (de)
  • Bordeaux–Paris (de)
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