Blaubart ist eine Erzählung des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1982. In dieser letzten größeren literarischen Arbeit griff Frisch noch einmal wesentliche Motive aus seinem Werk auf: die Suche nach der personalen Identität, die Festlegung des Einzelnen durch das Bild, das sich die Umwelt von ihm macht, sowie Schuld und Schuldbewusstsein des Mannes in seiner Beziehung zur Frau.

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  • Blaubart ist eine Erzählung des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1982. In dieser letzten größeren literarischen Arbeit griff Frisch noch einmal wesentliche Motive aus seinem Werk auf: die Suche nach der personalen Identität, die Festlegung des Einzelnen durch das Bild, das sich die Umwelt von ihm macht, sowie Schuld und Schuldbewusstsein des Mannes in seiner Beziehung zur Frau. Felix Schaad, der Protagonist der Erzählung, ist ein des Mordes an seiner geschiedenen Ehefrau angeklagter Arzt. Zwar wird er im Gerichtsprozess freigesprochen, doch hat das Verfahren sein Bild in der Öffentlichkeit und in der Folge auch sein Selbstbild beschädigt. Schaad kann sich nicht von den Erinnerungen an die Verhöre lösen, die sich nach dem Prozess in seinen Gedanken und Träumen fortsetzen. Der Vorwurf der konkreten Schuld am Tod seiner Frau weckt in ihm die generelle Frage, wie sehr er in seinem Leben schuldig geworden ist. Am Ende legt Schaad ein Geständnis ab. Formal steht Blaubart unter dem Prinzip einer in Frischs Spätwerk immer weiter fortschreitenden Reduktion von Inhalt und Form. Die von vielen als „karg“ und „kahl“ empfundene Prosa führte zu einer geteilten Aufnahme in der Literaturkritik. Während manche Stimmen die Erzählung als meisterhaftes Alterswerk bewunderten, wirkte sie auf andere Rezensenten irritierend, ermüdend und leer. Nach Blaubart zog sich Frisch von der literarischen Produktion zurück und veröffentlichte nur noch einen umfangreicheren Text, das politische Dialogstück Schweiz ohne Armee? Ein Palaver. (de)
  • Blaubart ist eine Erzählung des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1982. In dieser letzten größeren literarischen Arbeit griff Frisch noch einmal wesentliche Motive aus seinem Werk auf: die Suche nach der personalen Identität, die Festlegung des Einzelnen durch das Bild, das sich die Umwelt von ihm macht, sowie Schuld und Schuldbewusstsein des Mannes in seiner Beziehung zur Frau. Felix Schaad, der Protagonist der Erzählung, ist ein des Mordes an seiner geschiedenen Ehefrau angeklagter Arzt. Zwar wird er im Gerichtsprozess freigesprochen, doch hat das Verfahren sein Bild in der Öffentlichkeit und in der Folge auch sein Selbstbild beschädigt. Schaad kann sich nicht von den Erinnerungen an die Verhöre lösen, die sich nach dem Prozess in seinen Gedanken und Träumen fortsetzen. Der Vorwurf der konkreten Schuld am Tod seiner Frau weckt in ihm die generelle Frage, wie sehr er in seinem Leben schuldig geworden ist. Am Ende legt Schaad ein Geständnis ab. Formal steht Blaubart unter dem Prinzip einer in Frischs Spätwerk immer weiter fortschreitenden Reduktion von Inhalt und Form. Die von vielen als „karg“ und „kahl“ empfundene Prosa führte zu einer geteilten Aufnahme in der Literaturkritik. Während manche Stimmen die Erzählung als meisterhaftes Alterswerk bewunderten, wirkte sie auf andere Rezensenten irritierend, ermüdend und leer. Nach Blaubart zog sich Frisch von der literarischen Produktion zurück und veröffentlichte nur noch einen umfangreicheren Text, das politische Dialogstück Schweiz ohne Armee? Ein Palaver. (de)
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  • Blaubart ist eine Erzählung des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1982. In dieser letzten größeren literarischen Arbeit griff Frisch noch einmal wesentliche Motive aus seinem Werk auf: die Suche nach der personalen Identität, die Festlegung des Einzelnen durch das Bild, das sich die Umwelt von ihm macht, sowie Schuld und Schuldbewusstsein des Mannes in seiner Beziehung zur Frau. (de)
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  • Blaubart (Erzählung) (de)
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