Die Balkanfeldzüge des Maurikios waren eine Serie von Feldzügen, die der oströmische Kaiser Maurikios (reg. 582–602) unternahm, um die oströmischen Balkanprovinzen gegen Awaren und Slawen zu verteidigen. Weit verbreitet, aber falsch ist die Annahme, dass die Feldzüge des Maurikios auf dem Balkan nur ein letztes Aufbäumen des Imperiums gewesen seien und dass die römische Herrschaft auf dem Balkan unmittelbar nach dem Sturz von Maurikios 602 zusammengebrochen sei.

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  • Die Balkanfeldzüge des Maurikios waren eine Serie von Feldzügen, die der oströmische Kaiser Maurikios (reg. 582–602) unternahm, um die oströmischen Balkanprovinzen gegen Awaren und Slawen zu verteidigen. Obwohl bereits Justinian (527 bis 565) versucht hatte, die unsicheren Donauprovinzen durch ein großes Festungsbauprogramm zu stabilisieren, war Maurikios (Mauricius) neben Anastasius (491 bis 518) der einzige spätantike Kaiser, der im Rahmen seiner Möglichkeiten eine konsequente Balkanpolitik betrieb und dem Versuch einer Sicherung der Nordgrenze des Reiches gegen die Plünderungszüge von Völkern aus dem Barbaricum die nötige Aufmerksamkeit schenkte. In der zweiten Hälfte seiner Regierungszeit (ab 591) konnte er sich aufgrund eines vorläufigen Friedensschlusses mit Persien außenpolitisch auf die Balkanregion konzentrieren und agierte dort insgesamt recht erfolgreich. Weit verbreitet, aber falsch ist die Annahme, dass die Feldzüge des Maurikios auf dem Balkan nur ein letztes Aufbäumen des Imperiums gewesen seien und dass die römische Herrschaft auf dem Balkan unmittelbar nach dem Sturz von Maurikios 602 zusammengebrochen sei. Maurikios war zuletzt vielmehr auf gutem Wege, den ständigen Invasionen Einhalt zu gebieten, eine dauerhafte Landnahme der Slawen auf dem Balkan zu verhindern und die spätantike Ordnung auf dem Balkan zu erhalten. Er hatte mit seinen langwierigen Feldzügen Erfolg, abgesehen von einem Rückschlag 597/598. Sein Werk wurde jedoch durch die politischen Wirren nach seinem Sturz zunichtegemacht. Rückblickend war dies der Abschluss der über Jahrhunderte geführten römischen Abwehrfeldzüge gegen Barbaren an Rhein und Donau. Zumindest in Bezug auf die Slawen handelte es sich dabei um einen Kampf gegen nichtstaatliche Bedrohung mit asymmetrischer Kriegführung. Im Ergebnis verzögerten Maurikios und vielleicht auch sein Nachfolger Phokas die slawische Landnahme über zwei Jahrzehnte, bis die oströmische Herrschaft südlich der Donau aus anderen Gründen kollabiert war. (de)
  • Die Balkanfeldzüge des Maurikios waren eine Serie von Feldzügen, die der oströmische Kaiser Maurikios (reg. 582–602) unternahm, um die oströmischen Balkanprovinzen gegen Awaren und Slawen zu verteidigen. Obwohl bereits Justinian (527 bis 565) versucht hatte, die unsicheren Donauprovinzen durch ein großes Festungsbauprogramm zu stabilisieren, war Maurikios (Mauricius) neben Anastasius (491 bis 518) der einzige spätantike Kaiser, der im Rahmen seiner Möglichkeiten eine konsequente Balkanpolitik betrieb und dem Versuch einer Sicherung der Nordgrenze des Reiches gegen die Plünderungszüge von Völkern aus dem Barbaricum die nötige Aufmerksamkeit schenkte. In der zweiten Hälfte seiner Regierungszeit (ab 591) konnte er sich aufgrund eines vorläufigen Friedensschlusses mit Persien außenpolitisch auf die Balkanregion konzentrieren und agierte dort insgesamt recht erfolgreich. Weit verbreitet, aber falsch ist die Annahme, dass die Feldzüge des Maurikios auf dem Balkan nur ein letztes Aufbäumen des Imperiums gewesen seien und dass die römische Herrschaft auf dem Balkan unmittelbar nach dem Sturz von Maurikios 602 zusammengebrochen sei. Maurikios war zuletzt vielmehr auf gutem Wege, den ständigen Invasionen Einhalt zu gebieten, eine dauerhafte Landnahme der Slawen auf dem Balkan zu verhindern und die spätantike Ordnung auf dem Balkan zu erhalten. Er hatte mit seinen langwierigen Feldzügen Erfolg, abgesehen von einem Rückschlag 597/598. Sein Werk wurde jedoch durch die politischen Wirren nach seinem Sturz zunichtegemacht. Rückblickend war dies der Abschluss der über Jahrhunderte geführten römischen Abwehrfeldzüge gegen Barbaren an Rhein und Donau. Zumindest in Bezug auf die Slawen handelte es sich dabei um einen Kampf gegen nichtstaatliche Bedrohung mit asymmetrischer Kriegführung. Im Ergebnis verzögerten Maurikios und vielleicht auch sein Nachfolger Phokas die slawische Landnahme über zwei Jahrzehnte, bis die oströmische Herrschaft südlich der Donau aus anderen Gründen kollabiert war. (de)
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  • Oströmisches Reich
  • Awaren
  • Südslawen
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  • Sieg Ostroms
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  • Die Balkanfeldzüge des Maurikios waren eine Serie von Feldzügen, die der oströmische Kaiser Maurikios (reg. 582–602) unternahm, um die oströmischen Balkanprovinzen gegen Awaren und Slawen zu verteidigen. Weit verbreitet, aber falsch ist die Annahme, dass die Feldzüge des Maurikios auf dem Balkan nur ein letztes Aufbäumen des Imperiums gewesen seien und dass die römische Herrschaft auf dem Balkan unmittelbar nach dem Sturz von Maurikios 602 zusammengebrochen sei. (de)
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  • Balkanfeldzüge des Maurikios (de)
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