Aszetik (von griechisch ἄσκησις áskēsis „Übung, Verzicht“) meint die theoretische, auch wissenschaftliche Erforschung der Askese. Im religiösen, vor allem im christlichen und dort insbesondere im katholischen Bereich wird darunter infolgedessen eine Disziplin der Theologie verstanden. Sie entstand daher im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen theologia ascetica - wohl als analoge Wortbildung zur theologia mystica (mystische Theologie). Man spricht auch von aszetischer Theologie. Heute wird sie eher, weil umfassender als Spirituelle Theologie bzw. Theologie der Spiritualität bezeichnet beziehungsweise ist in dieser aufgegangen.

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  • Aszetik (von griechisch ἄσκησις áskēsis „Übung, Verzicht“) meint die theoretische, auch wissenschaftliche Erforschung der Askese. Im religiösen, vor allem im christlichen und dort insbesondere im katholischen Bereich wird darunter infolgedessen eine Disziplin der Theologie verstanden. Sie entstand daher im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen theologia ascetica - wohl als analoge Wortbildung zur theologia mystica (mystische Theologie). Man spricht auch von aszetischer Theologie. Heute wird sie eher, weil umfassender als Spirituelle Theologie bzw. Theologie der Spiritualität bezeichnet beziehungsweise ist in dieser aufgegangen. Gegenstand der christlichen Aszetik ist die Askese als Daseinsbewältigung nach den Maßstäben des Evangeliums durch intensives und methodisches Streben nach Vollkommenheit. Aus der Beschäftigung mit Vorbildern der Bibel und der kirchlichen Glaubensgeschichte, vor allem mit Selbstzeugnissen der Heiligen, werden Möglichkeiten und Konflikte christlicher Alltagspraxis, Tugenden und Laster, Versuchungen und Ratschläge erhoben. Besonders die mystische Tradition steht dabei im Blick. Ziel ist es, trotz aller Schwierigkeiten in der Nachfolge Jesu voranzukommen und der inneren und äußeren Widerstände Herr zu werden. Im römisch-katholischen Bereich setzt die Aszetik eine klare Kenntnis der kirchlichen Dogmen und der Grundsätze der Moral voraus, sowohl für den eigenen Weg als auch für die Anleitung anderer. 1919 wurde an der Gregoriana ein Lehrstuhl für "Mystisch-aszetische Theologie" eingerichtet. 1931 sahen die Ordinationes zur Apostolischen Konstitution Deus scientiarum Dominus die Hilfsdisziplin Ascetica vor. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird die Aszetik in den kirchlichen Studienordnungen nicht mehr als eigenes Fach aufgeführt, sondern ist in der Spirituellen Theologie integriert. Auch andere Religionen haben vergleichbare Lehrtraditionen entwickelt. (de)
  • Aszetik (von griechisch ἄσκησις áskēsis „Übung, Verzicht“) meint die theoretische, auch wissenschaftliche Erforschung der Askese. Im religiösen, vor allem im christlichen und dort insbesondere im katholischen Bereich wird darunter infolgedessen eine Disziplin der Theologie verstanden. Sie entstand daher im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen theologia ascetica - wohl als analoge Wortbildung zur theologia mystica (mystische Theologie). Man spricht auch von aszetischer Theologie. Heute wird sie eher, weil umfassender als Spirituelle Theologie bzw. Theologie der Spiritualität bezeichnet beziehungsweise ist in dieser aufgegangen. Gegenstand der christlichen Aszetik ist die Askese als Daseinsbewältigung nach den Maßstäben des Evangeliums durch intensives und methodisches Streben nach Vollkommenheit. Aus der Beschäftigung mit Vorbildern der Bibel und der kirchlichen Glaubensgeschichte, vor allem mit Selbstzeugnissen der Heiligen, werden Möglichkeiten und Konflikte christlicher Alltagspraxis, Tugenden und Laster, Versuchungen und Ratschläge erhoben. Besonders die mystische Tradition steht dabei im Blick. Ziel ist es, trotz aller Schwierigkeiten in der Nachfolge Jesu voranzukommen und der inneren und äußeren Widerstände Herr zu werden. Im römisch-katholischen Bereich setzt die Aszetik eine klare Kenntnis der kirchlichen Dogmen und der Grundsätze der Moral voraus, sowohl für den eigenen Weg als auch für die Anleitung anderer. 1919 wurde an der Gregoriana ein Lehrstuhl für "Mystisch-aszetische Theologie" eingerichtet. 1931 sahen die Ordinationes zur Apostolischen Konstitution Deus scientiarum Dominus die Hilfsdisziplin Ascetica vor. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird die Aszetik in den kirchlichen Studienordnungen nicht mehr als eigenes Fach aufgeführt, sondern ist in der Spirituellen Theologie integriert. Auch andere Religionen haben vergleichbare Lehrtraditionen entwickelt. (de)
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  • Aszetik (von griechisch ἄσκησις áskēsis „Übung, Verzicht“) meint die theoretische, auch wissenschaftliche Erforschung der Askese. Im religiösen, vor allem im christlichen und dort insbesondere im katholischen Bereich wird darunter infolgedessen eine Disziplin der Theologie verstanden. Sie entstand daher im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen theologia ascetica - wohl als analoge Wortbildung zur theologia mystica (mystische Theologie). Man spricht auch von aszetischer Theologie. Heute wird sie eher, weil umfassender als Spirituelle Theologie bzw. Theologie der Spiritualität bezeichnet beziehungsweise ist in dieser aufgegangen. (de)
  • Aszetik (von griechisch ἄσκησις áskēsis „Übung, Verzicht“) meint die theoretische, auch wissenschaftliche Erforschung der Askese. Im religiösen, vor allem im christlichen und dort insbesondere im katholischen Bereich wird darunter infolgedessen eine Disziplin der Theologie verstanden. Sie entstand daher im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen theologia ascetica - wohl als analoge Wortbildung zur theologia mystica (mystische Theologie). Man spricht auch von aszetischer Theologie. Heute wird sie eher, weil umfassender als Spirituelle Theologie bzw. Theologie der Spiritualität bezeichnet beziehungsweise ist in dieser aufgegangen. (de)
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  • Aszetik (de)
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