Als Arterhaltung bezeichnet man ein seit Mitte der 1970er Jahre logisch und empirisch widerlegtes Konzept der Evolutionsbiologie. Nach diesem Konzept haben Individuen ein Interesse daran, die eigene Art zu erhalten, und zeigen aus diesem Grunde eusoziale oder altruistische Verhaltensweisen gegenüber Mitgliedern ihrer eigenen Art. Das Konzept der Arterhaltung scheiterte u. a. an seiner empirisch widerlegten Vorhersage, Individuen würden andere Individuen, die enger mit ihnen verwandt sind, häufiger verschonen als solche, die es weitläufiger sind.

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  • Als Arterhaltung bezeichnet man ein seit Mitte der 1970er Jahre logisch und empirisch widerlegtes Konzept der Evolutionsbiologie. Nach diesem Konzept haben Individuen ein Interesse daran, die eigene Art zu erhalten, und zeigen aus diesem Grunde eusoziale oder altruistische Verhaltensweisen gegenüber Mitgliedern ihrer eigenen Art. Das Konzept der Arterhaltung scheiterte u. a. an seiner empirisch widerlegten Vorhersage, Individuen würden andere Individuen, die enger mit ihnen verwandt sind, häufiger verschonen als solche, die es weitläufiger sind. Tatsächlich lässt sich biologisches Verhalten besser erklären, wenn man annimmt, Lebewesen seien reziprok altruistisch oder egoistisch und zeigten soziale Verhaltensweisen deshalb, weil sie damit ihre eigene Fitness erhöhen können. Die Mitglieder der eigenen Art sind in jeder Hinsicht sogar die ärgsten Konkurrenten, weil sie um dieselben Ressourcen streiten. Sie verhalten sich lediglich sozial oder kooperativ, insofern ihre Gene, die solche Verhaltensweisen in ihnen erzeugen, reproduktive Vorteile davon haben. Als ein bedeutender Vertreter des Konzeptes der Arterhaltung gilt Konrad Lorenz, der zeitlebens daran festhielt, obwohl ihm die Schwachpunkte des Konzeptes bekannt waren. Auch der Zoologe Bernhard Grzimek hat dieses Konzept zeitlebens vertreten und in zahlreichen Publikationen als Erklärung für soziale und kooperative Verhaltensweisen herangezogen. In deutschen Schulbüchern ist es seit etwa Mitte der 1990er Jahre in den Hintergrund getreten, kommt aber bei manchen Verlagen noch heute vor. Das Konzept der Arterhaltung wurde in der Evolutionsbiologie zwischen Mitte der 1970er Jahre bis etwa Mitte der 1990er Jahre heftig diskutiert, zuvor aber schon von Richard Dawkins in seinem Werk Das egoistische Gen (1976) argumentativ widerlegt. (de)
  • Als Arterhaltung bezeichnet man ein seit Mitte der 1970er Jahre logisch und empirisch widerlegtes Konzept der Evolutionsbiologie. Nach diesem Konzept haben Individuen ein Interesse daran, die eigene Art zu erhalten, und zeigen aus diesem Grunde eusoziale oder altruistische Verhaltensweisen gegenüber Mitgliedern ihrer eigenen Art. Das Konzept der Arterhaltung scheiterte u. a. an seiner empirisch widerlegten Vorhersage, Individuen würden andere Individuen, die enger mit ihnen verwandt sind, häufiger verschonen als solche, die es weitläufiger sind. Tatsächlich lässt sich biologisches Verhalten besser erklären, wenn man annimmt, Lebewesen seien reziprok altruistisch oder egoistisch und zeigten soziale Verhaltensweisen deshalb, weil sie damit ihre eigene Fitness erhöhen können. Die Mitglieder der eigenen Art sind in jeder Hinsicht sogar die ärgsten Konkurrenten, weil sie um dieselben Ressourcen streiten. Sie verhalten sich lediglich sozial oder kooperativ, insofern ihre Gene, die solche Verhaltensweisen in ihnen erzeugen, reproduktive Vorteile davon haben. Als ein bedeutender Vertreter des Konzeptes der Arterhaltung gilt Konrad Lorenz, der zeitlebens daran festhielt, obwohl ihm die Schwachpunkte des Konzeptes bekannt waren. Auch der Zoologe Bernhard Grzimek hat dieses Konzept zeitlebens vertreten und in zahlreichen Publikationen als Erklärung für soziale und kooperative Verhaltensweisen herangezogen. In deutschen Schulbüchern ist es seit etwa Mitte der 1990er Jahre in den Hintergrund getreten, kommt aber bei manchen Verlagen noch heute vor. Das Konzept der Arterhaltung wurde in der Evolutionsbiologie zwischen Mitte der 1970er Jahre bis etwa Mitte der 1990er Jahre heftig diskutiert, zuvor aber schon von Richard Dawkins in seinem Werk Das egoistische Gen (1976) argumentativ widerlegt. (de)
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  • Als Arterhaltung bezeichnet man ein seit Mitte der 1970er Jahre logisch und empirisch widerlegtes Konzept der Evolutionsbiologie. Nach diesem Konzept haben Individuen ein Interesse daran, die eigene Art zu erhalten, und zeigen aus diesem Grunde eusoziale oder altruistische Verhaltensweisen gegenüber Mitgliedern ihrer eigenen Art. Das Konzept der Arterhaltung scheiterte u. a. an seiner empirisch widerlegten Vorhersage, Individuen würden andere Individuen, die enger mit ihnen verwandt sind, häufiger verschonen als solche, die es weitläufiger sind. (de)
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  • Arterhaltung (de)
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